Blickpunkt Schule 4/2019

Blickpunkt Schule 4/2019

Zeitschrift des Hessischen Philologenverbandes

4/2019 · D 30462

Vorankündigung der Pädagogischen Tagung 2020 Leit(d)-Orientierung Heterogenität?! – Komplexe Anforderungen an das Lehrerhandeln

Info

Tätigkeitsberichte des Vorstandes des Hessischen Philologenverbandes Auf den Seiten 4 bis 11 finden Sie eine Zusammenfassung der Tätigkeitsfelder des geschäftsführenden Vorstandes des HPhV aus dem zurückliegenden Geschäftsjahr. H E S S I S C H E R P H I L O L O G E N V E R B A N D

Bild: BillionPhotos.com/AdobeStock

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie in jedem Jahr ist die Ausgabe 4 den Berichten des Landesvorstandes und der Bearbeitung der letztjährigen Anträge vorbehalten. Dabei stellt sich heraus, dass nur das Bohren dicker Bretter zum Erfolg führen kann. Paul Kötter schildert den Kongress der dbb Senioren- vertretung und gibt einen ausführlichen Bericht über

das diesjährige Pensionärs- treffen. Eine kurze Vorankündigung der nächsten Pädagogischen Tagung, die im Februar 2020 stattfindet, lässt einen Blick in die Zukunft werfen. Dr. Jacobi ist kurz nach sei- nem 90. Geburtstag während eines Urlaubs verstorben. Dr. Dittmann hat die Trauer- ansprache für den Verband

gehalten, in der er den Werde- gang Jacobis im Verband und im dbb nachgezeichnet hat. Beinahe hätte ich es noch vergessen: Im nächsten Jahr wird es keine Beitrags- anpassung geben! Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit bis zum Vertretertag.

von WERNER MEYER

BLICKPUNKT Schule In eigener Sache Inhalt 2

»Zwischen zu früh und zu spät liegt nur ein Augenblick.«

Franz Werfel

Editorial » Jetzt gilt’s! Abitur aufwerten! .............................................. 3 HPhV intern » Tätigkeitsberichte des Vorstandes des HPhV: Edith Krippner-Grimme 4 Andreas Lotz ......................................................................... 6 Christof Ganß ....................................................................... 7 Reinhard Schwab .................................................................. 8 Markus Stellfeldt .................................................................. 9 Dr. Iris Schröder-Maiwald ................................................... 10 Kerstin Hagenkötter ........................................................... 11 » Bearbeitung der Anträge .................................................... 12 Veranstaltungen » Gymnasialtag 2019 des Hessischen Philologenverbandes: Abitur – Verliert der Abschluss den Anschluss? ................. 16 » Gymnasialtag 2019 des Deutschen Philologenverbandes: Menschen bilden – Gymnasium stärken ............................ 21 » Vorankündigung: Pädagogische Tagung 2020 Leit(d)-Orientierung Heterogenität?! – Komplexe Anforderungen an das Lehrerhandeln .............. 22 Personalratswahlen 2020 » Das Wahlverfahren bei den Personalratswahlen 2020 ...... 23 » Terminfahrplan für die Personalratswahlen 2020 .............. 27 » Personalräteschulungen des HPhV im dlh ......................... 29 Pensionäre » Hessischer dbb Seniorentag ............................................... 30 » Pensionärstreffen in Bad Nauheim .................................... 31 Personalien » Trauerrede: In Gedenken an Dr. Helmut Jacobi ..................... 32 » Wir trauern um ................................................................... 33 » Geburtstage ....................................................................... 34 Rezensionen » Abitur und Bachelor für alle .............................................. 35 » Formen in den Raum beamen ........................................... 37 Hauptpersonalrat » Nachrichten aus dem HPRLL .............................................. 38

» Gymnasialtag

2019 des HPhV: Abitur – Verliert der Abschluss den Anschluss?

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» Vorankündigung Pädagogische Tagung 2020: Leit/d- Orientierung Heterogenität?!

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» Hessischer dbb Seniorentag

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Jetzt gilt’s! Abitur aufwerten!

BLICKPUNKT Schule Editorial

K ultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz hat verkündet, dass der Ter- min für die schriftliche Abiturprü- fung ab dem Jahr 2022 in Hessen nach den Osterferien liegen wird. Dieses ent- spricht einer Forderung des Hessischen Philologenverbandes (und des Verbandes der Oberstudiendirektoren) und ist eine sehr gute Nachricht! Mit dieser Entschei- dung sollten nun einige weitere Verände- rungen einhergehen, damit das Abitur qualitativ aufgewertet wird. Forderung 1: Trennung von Unterricht und Prüfungszeitraum! Das vierte Halbjahr der Qualifikations- phase sollte zukünftig mit den Osterferi- en enden. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ihr Halbjahreszeugnis und die Prüfungskommission stellt die Zulassung oder Nichtzulassung zur Abiturprüfung fest. Eine vorläufige Zulassung, die im Moment erfolgen muss, ist nicht mehr notwendig. Es entfällt die Situation, dass Schülerinnen und Schüler die schriftliche Abiturprüfung schreiben und nachträglich nicht zu dieser Prüfung zugelassen wer- den. Der unsinnige Korrekturaufwand für diese Prüfungen entfällt!

Bild: Jürgen Fälchle/AdobeStock

kann die Sorge verschiedener Lehrkräfte, die derzeit geäußert wird, dass ohne das Korrigieren in den Osterferien die Ar- beitslast zu hoch ist, genommen werden. Forderung 4: Mehr einheitliche Aufgaben aus dem IQB-Pool in den Prüfungen der Länder! Der Föderalismus soll erhalten bleiben, er muss aber am Ende einer schulischen Laufbahn einen verlässlichen Bildungs- stand sicherstellen. Die KMK-Bildungs- standards bieten eine gute Grundlage, gemeinsame Prüfungsteile erhöhen die Vergleichbarkeit der Ergebnisse in Deutschland. Der neue Prüfungstermin in Hessen ermöglicht eine Realisierung von mehr einheitlichen Prüfungsteilen in der Abiturprüfung in Hessen und leistet somit einen Beitrag zur Vereinheitlichung des Abiturs in Deutschland! Außerdem entlas- tet es die hessischen Kollegien deutlich, weil weniger Aufgaben ’aus der Fläche’ erarbeitet werden müssen. Dem Ministerium ist zu raten, möglichst schnell weitere Eckpfeiler der Ausgestal- tung des Abiturs ab dem Jahr 2022 zu ver- öffentlichen. Denn wenn man nur die Ver- schiebung des Prüfungstermins auf nach den Osterferien zur Kenntnis nimmt und denkt, dass alle anderen Abläufe unverän- dert bleiben, dann entsteht die Sorge, wie die Korrekturen zu bewältigen sein sollen. Diese Sorge ist aber unbegründet, wenn man zum Beispiel Forderung 3 realisiert, weil die Abgabe der Erst- und Zweitkor- rektur des schriftlichen Abiturs erst nach Durchführung des mündlichen Abiturs im Juni eines Jahres erfolgen müsste.

von RALPH HARTUNG Mitglied im Landesvorstand des Hessischen Philologenverbandes

der Prüfungen und Beratungen ihrer Prüf- linge. Es sollte keine Verpflichtung zu Statt-Stunden oder Vertretungseinsätzen bestehen! Die Schülerinnen und Schüler lernen mithilfe ihrer Lehrkräfte, sich in einem Prüfungszeitraum zu organisieren! Forderung 3: Gleichwertigkeit aller fünf Abiturprüfungen! Der Abiturblock besteht aus fünf gleich- wertigen Abiturprüfungen. Deshalb soll- ten alle fünf Prüfungen auch gleichwertig durchgeführt und die Ergebnisse gemein- sam mitgeteilt werden, dieses fände dann Mitte Juni eines jeden Jahres statt. Die unsägliche Situation, dass Prüflinge »nur mehr als null Punkte« in ihrer Prü- fung erreichen wollen, weil bereits die Schwelle eines zuvor berechneten besse- ren Notenschnitts nicht mehr erreicht werden kann, entfällt. Es werden alle fünf Prüfungen durch die Prüflinge gleich wichtig genommen, dieses ist eine deut- liche Aufwertung der Abiturprüfung! Weiterhin hat diese Regelung positive Auswirkung auf den Zeitraum, der für die Korrektur der schriftlichen Abiturprüfun- gen zur Verfügung steht. Dieses sind dann mindestens sechs Schulwochen für die Erst- und Zweitkorrektur. Bei frühen Osterferien sogar deutlich mehr. Hier

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Forderung 2: Prüfungszeitraum für Prüflinge und Prüfer!

Die Lehrkräfte der Abiturientinnen und Abiturienten nutzen die Zeit des entfal- lenden Unterrichts für Korrekturen, Erstel- lung von Erwartungshorizonten für die mündlichen Prüfungen, die Durchführung

»Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei«!

4 BLICKPUNKT Schule HPhV intern

grammausschusses Fernsehen teilneh- men (im Berichtszeitraum waren dies bisher sieben Sitzungen des Rundfunk- rats, jeweils am Freitagnachmittag, und vier des Programmausschusses Fernse- hen, jeweils am Montagnachmittag). Die Arbeit dieses Gremiums aus Vertre- terinnen und Vertretern der verschie- densten gesellschaftlichen Gruppierun- gen und Institutionen ist sehr interes- sant und vielfältig und die Themen bil- den nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens ab; um die Sitzungen herum bie- ten sich oft gute Gelegenheiten zum Austausch mit den Vertreterinnen und Vertretern der entsendenden Gremien. In dieser Funktion nahm ich auch an der 13. dbb Medienkonferenz in Berlin am 22. und 23. Oktober 2018 teil (diesmal ohne Übernachtung im ICE) [Interessier- te können Informationen über das Gre- mium (zum Beispiel Mitglieder, Aufga- ben, Sitzungstermine, Beratungsergeb- nisse) hier abrufen: www.hr-rundfunk- rat.de] . Für die Liste des Deutschen Lehrer- verbandes Hessen (dlh) mit seinen Mit- gliedsverbänden glb, HPhV und VDL ver- trat ich bis zum Ende des letzten Schul- jahres mit meinem Fraktionsteam im Hauptpersonalrat der Lehrerinnen und Lehrer (HPRLL) die Interessen unserer Kolleginnen und Kollegen. Der Aus- stieg aus dem Hauptpersonalrat musste mit dem Ende des Schuljahres 2018/ 2019 erfolgen, da im aktuellen Schul- halbjahr meine in grauer Vorzeit geleis- teten zehn sogenannten ’Vorgriffsstun- den’ ausgeglichen werden und ich bis zu meiner endgültigen Pensionierung am 31. Januar 2020 nicht mehr unter- richte. Als Landesvorsitzende des dlh standen im obigen Zeitraum unter anderem fol- gende Aufgaben an: • Politikergespräche ’unter vier Augen’ oder im Rahmen der dlh-Landes- leitung, wie zum Beispiel das letzte Ministergespräch am 29. August

und habe in dieser Aufgabe an bisher einer ebenfalls zweitägigen Hauptver- sammlung in Berlin teilgenommen; die nächste steht im Oktober an. Dieses große Gremium mit seinem Vorsitzenden Dr. Horst Günther Klitzing, in dem sowohl die dbb Landes-Seniorenvertretungen als auch die Bundesfachverbände des dbb vertreten sind, widmet sich den Belan- gen der älteren Generation und vertritt diese auf vielen Ebenen. Weiterhin pfleg- ten dieses Gremium wie auch der dbb die Zusammenarbeit mit der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Senio- ren-Organisationen) auf den verschie- densten Ebenen. Mit meiner Kollegin Helga Helgert- Hock zusammen vertrete ich den Hessi- schen Philologenverband in der Frauen- politischen AG des Deutschen Philolo- genverbandes und nahm im oben ge- nannten Zeitraum an zwei themenbezo- genen Veranstaltungen teil: einer zweitägigen in Fulda (Thema: Persönlich- keitsentwicklung und Berufszufrieden- heit) und einer dreitägigen in Königs- winter, in der die Präsidentin des VSG (Verein Schweizerischer Gymnasiallehre- rinnen und Gymnasiallehrer) über das Bildungssystem der Schweiz referierte und mit den Mitgliedern der AG Unter- schiede und Gemeinsamkeiten zum deutschen aufzeigte (vgl. ’Blickpunkt Schule’). Beide vertreten wir auch den Hessischen Philologenverband in der Frauenvertretung des dbb Hessen. Auch in diesem Jahr leiteten mein Kol- lege Andreas Lotz und ich federführend den Gymnasialtag am 23. September (dem Redaktionsschluss für ’Blickpunkt Schule’), der in diesem Jahr mit dem Thema ’Abitur – Verliert der Abschluss den Anschluss?’ eines der Dauerthemen auch des Deutschen Philologenverbandes aufgegriffen hat. Bis zum Ende der Legislaturperiode werde ich als Vertreterin der dbb Lehrer- verbände an den Sitzungen des Rund- funkrats des hr und denen des Pro-

von EDITH KRIPPNER-GRIMME stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Philologenverbandes

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

Sie erhalten hiermit für diese (Wahl-)Ver- treterversammlung im Kloster Haydau von mir ein letztes Mal einen Überblick über die Tätigkeiten als stellvertretende Landesvorsitzende; dieser bezieht sich auf den Zeitraum September 2018 bis September 2019. Mit Beginn dieses Kalenderjahres ent- stand durch das Fehlen des Vorsitzenden eine Phase, in der von den Mitgliedern des geschäftsführenden Vorstandes, aber insbesondere von meinem Kolle- gen Andreas Lotz und mir als stellvertre- tende Landesvorsitzende zusätzlich zu unseren originären Aufgaben noch die des Vorsitzenden bewältigt werden mussten. Innerverbandlich übernahm Andreas Lotz die Führungsposition, auch um damit für mich als noch bis zur kon- stituierenden Sitzung des HPRLL im nächsten Jahr amtierende Landesvorsit- zende des Deutschen Lehrerverbandes Hessen (dlh) eventuell entstehende Konflikte durch diese beiden Ämter zu minimieren. Neben den Landesvorstandssitzungen und den Sitzungen des geschäftsführen- den Vorstandes des Hessischen Philolo- genverbandes und den Sitzungen unseres Schulpolitischen Ausschusses (SPA) nahm ich in oben genanntem Zeitraum an zwei jeweils zweitägigen Sitzungen (jeweils Freitag und Samstag) des Bundesvorstan- des des Deutschen Philologenverbandes teil. Seit Ende Januar bin ich vom Deut- schen Philologenverband entsandtes Mit- glied der dbb Bundesseniorenvertretung

am Sitz der Landesregierung am 27. August in Wiesbaden · der Parlamentarische Abend des Landtags/des Ministerpräsidenten am 2. September in Wiesbaden Als stellvertretende Landesvorsitzende des Hessischen Philologenverbandes (auch mit der besonderen Situation in diesem Kalenderjahr, s.o.) nahm ich da- rüber hinaus noch folgende Veranstaltun- gen wahr (bei der Fülle an Terminen ha- be ich oft einen zweiten Blick auf die Briefumschläge der Einladungen werfen müssen, um zu wissen, in welcher Funk- tion ich eingeladen wurde): • ein Gespräch (zusammen mit Jürgen Hartmann und Andreas Lotz) mit dem scheidenden bildungspolitischen Sprecher der FDP, Wolfgang Greilich, am 27. November 2018 in Wiesbaden, wo uns sein Nachfolger Moritz Promny vorgestellt wurde • der Neujahrsempfang der FDP am 24. Januar in Wiesbaden • der außerordentliche Parteitag der CDU am 16. Februar in Alsfeld • der Neujahrsempfang von Bündnis 90/ Die Grünen am 21. Februar in Wiesbaden • der Parlamentarische Abend des dbb Hessen am 21. Mai in Wiesbaden • die Mitgliederversammlung des BWHW (Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V.) am 13. Juni in Bad Homburg Leider gehören zum Leben in einer Ge- meinschaft oder einem Verband auch traurige Anlässe. So verließen am 16. November 2018 morgens Dr. Knud Ditt- mann und ich die Vertreterversamm- lung in Marburg, um Abschied von Reinhard Bremer, der über viele Jahre hinweg ein Wegbegleiter, auch einer meiner Mentoren, im Bezirk Kassel war, zu nehmen. Wie eng Freud und Leid auch zeitlich beisammen liegen können, erfuhren wir im Juni/Juli dieses Jahres, als die Planun- gen für einen Geburtstagsbesuch bei Dr. Helmut Jacobi anlässlich seines 90. Ge- burtstages durchkreuzt wurden von der Nachricht seines plötzlichen Todes – und wir ihn stattdessen am 16. Juli auf sei- nem letzten Weg begleitet haben! »Lebbe geht weider« , wie es Dragos- lav Stepanovic einst formulierte.

Auch in diesem Jahr richte ich meinen Appell an Sie als Mitglieder des Hessi- schen Philologenverbandes: Schrecken Sie nicht vor einem Engagement in unse- rem und für unseren HPhV zurück! Nur mit einer aktiven Mitgliedschaft sind Sie in der Lage, mit anderen Gleichgesinnten Positionen des Verbandes voranzutragen und den Hessischen Philologenverband auf seinem Weg eines gewichtigen Sprachrohrs unserer Interessen aktiv zu unterstützen, frei nach Johann Wolfgang von Goethe: »Es ist nicht genug zu wis- sen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun.« Natürlich ist die Ausübung eines Ehrenamtes immer mit dem Aufbringen von Zeit verbunden. Sich für eine Sache zu engagieren, wird nicht nur die Sache verbessern, sondern entwickelt auch die eigene Persönlichkeit. Als kleinen Moti- vationsschub für eine aktive Teilhabe nehmen Sie bitte Albert Einsteins Worte: »Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und Leistung« mit. Abschließend möchte ich all denjeni- gen lieben Menschen innerhalb und au- ßerhalb des Hessischen Philologenver- bandes ganz herzlich danken, die mich nicht nur im vergangenen Jahr, sondern seit dem Jahr 1992, als meine Mitglied- schaft und (Funktionärs-)Tätigkeit im Hes- sischen Philologenverband begann, in meiner Arbeit unterstützt haben, sich in guten Gesprächen mit mir austauschten und mir als loyale, kritische, aber auch konstruktive Ratgeberinnen und Ratgeber oft zur Seite standen (ich hoffe, die Per- sonen, die ich dabei vor Augen habe, fühlen sich auch angesprochen). Mein ganz besonderer Dank für die tolle Unterstützung in all diesen Jahren gilt dem aktuellen HPhV-Geschäftsstel- lenteam mit unserem Justiziar Stephan F. Dietz und »seinen Damen« Benita Binne- wies, Katja Gontermann und Dr. Iris Schröder-Maiwald – und all denjenigen Personen, die nicht mehr für den Hessi- schen Philologenverband arbeiten. Ich wünsche allen, die sich zukünftig, besonders aber denjenigen, die sich dann »an vorderster Front« für den Hes- sischen Philologenverband engagieren, stets ein glückliches Händchen zum Woh- le des Verbandes.

• die Beantwortung von Anfragen/ Unterstützung von Einzelpersonen oder Personalräten • Organisation und Durchführung von Schulungen, Fortbildungen und Veranstaltungen wie zum Beispiel · diverse Schulrechtsveranstaltungen in hessischen Regionen mit dem ’Mister DLH’, Herbert Grimme, als Referent · die Fortbildung ’Wertschätzende Kommunikation’ am 6. Februar (Referentin: Anita Tobias, Bremer- haven) in Frankfurt · die Fortbildung ’Kraft tanken im Lehreralltag’ am 22. August (Referent: Jimmy Little) in Frankfurt · die Klausurtagung des dlh-Wahl- kampfteams am 23. und 24. August in Fulda • das Verfassen von Stellungnahmen zu Verordnungs- und Gesetzentwürfen und • Presseanfragen • Die Teilnahme an repräsentativen Verpflichtungen, die stets auch die Gelegenheit zu informellen Gesprächen bieten: · die Verabschiedung des »Herrn der Zahlen«, Jürgen Weiler, am 21. September 2018 in Wiesbaden · die 2. (In-)Kompetenzkonferenz am 6. Oktober 2018 in Frankfurt · die Verabschiedung des schul- und bildungspolitischen Sprechers im Kommissariat der Katholischen Bischöfe im Lande Hessen, Dr. Johann E. Maier, am 29. November 2018 in Wiesbaden-Naurod (bei diesem Anlass fand auch ein erstes Gespräch mit seinem Nachfolger Dr. Markus Kremer statt) · die Präsentation ’Schulgesundheits- kräfte’ der HAGE (Hessische Arbeits- gemeinschaft für Gesundheits- erziehung), deren Mitglied der dlh ist, am 12. Dezember 2018 · der Empfang anlässlich der Über- nahme der KMK-Präsidentschaft durch den Hessischen Kultusminister am 28. Januar 2019 in Berlin · die Hessentagstribüne am 16. Juni in Bad Hersfeld · der Abend des Sports des Hessischen Landtags am 18. Juni in Wiesbaden · der Sommerliche Empfang der Evangelischen Kirchen in Hessen

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Blick über den Tellerrand

Bild: Kim Schneider/AdobeStock

frage gestellt. Positiv am SPD-Entwurf würdigte ich die kritische Haltung der SPD gegenüber der Modularisierung der zweiten Ausbildungsphase. Beim diesjährigen Gymnasialtag, den ich mit Edith Krippner-Grimme gemein- sam organisierte und in seinen einzelnen Bereichen moderierte, stand die Frage der Wertigkeit des Abiturs unter dem Titel ’Verliert der Abschluss den An- schluss?’ im Fokus. Hier brachte die aktu- elle ESUS-Studie der Technischen Hoch- schule Mittelhessen eine neue Grundlage für die Diskussion um die Studierfähig- keit heutiger Schülergenerationen. Im vergangenen Jahr konnte ich, wie auch in den vorangegangenen Jahren, unsere Verbandsarbeit vor mehreren Re- ferendarsgruppen vorstellen. Dabei erga- ben sich interessante Gespräche und Dis- kussionen und immer wieder die Gele- genheit, die Besonderheit des Hessi- schen Philologenverbandes im Kontext der anderen Gewerkschaften herauszuar- beiten. Über die genannten Veranstaltungen bzw. Treffen hinaus habe ich mich aktiv in die Erstellung und Formulierung von Stellungnahmen bzw. Presseerklärungen unseres Verbandes eingebracht. Für die konstruktive und kollegiale Zu- sammenarbeit im geschäftsführenden Vorstand und im Landesvorstand bedanke ich mich bei allen Mitgliedern dieser Gre- mien. Weiterhin bedanke ich mich bei unserem Geschäftsstellenteam und all denjenigen, die sich in den unterschied- lichsten Bereichen für den Hessischen Philologenverband engagieren.

ne längst überfällige Korrektur der Belas- tungsentwicklung einzufordern. Bei unterschiedlichen Empfängen und Veranstaltungen von politischen Vertre- tungen und der WIPOG konnte ich in zahlreichen Begegnungen Kontakte zu Abgeordneten des Landtags, aber auch zu anderen Interessensvertreterinnen und -vertretern pflegen und ausbauen und Gedanken unseres Verbandes zu Bil- dungsfragen vortragen. Als besonders bereichernd empfand ich das Treffen und den angeregten Meinungsaustausch mit Vertretern der evangelischen und katholi- schen Kirche in Wiesbaden. Mit einer größeren Delegation des ge- schäftsführenden Vorstands trafen wir uns bei hochsommerlichen Temperaturen zum alljährlichen Gespräch mit Prof. Lorz im Kultusministerium. Vorrangige The- men waren der Entwicklungsstand der Umsetzung des Digitalpaktes und die Neuterminierung des Abiturs ab 2022. Aber auch gewerkschaftliche Forderun- gen wie die bereits oben genannte drin- gend erforderliche Reduktion der Belas- tungsfaktoren (zum Beispiel Klassen- bzw. Kursgröße, Unterstützung durch So- zialarbeit und Psychologie) trugen wir vor. Im Kulturpolitischen Ausschuss des Landtages konnte ich für unseren Ver- band kritisch Stellung zu einem Gesetzes- entwurf der SPD abgeben. Kern des Ent- wurfs war die Verlängerung aller Lehr- amtsstudiengänge auf mindestens zehn Semester und die Neuorganisation in Ba- chelor- und Masterstudiengang. Den Vor- teil dieser Neuorganisation habe ich in-

von ANDREAS LOTZ stellvertretender Vorsitzender des Hessischen Philologenverbandes

D ie vergangenen Monate waren geprägt durch die Vielfalt der He- rausforderungen. Nach den perso- nellen Veränderungen in unserer Ver- bandsspitze erweiterte sich mein Aufga- bengebiet zum Jahresbeginn. Intern über- nahm ich die Leitung der verschiedenen Vorstandssitzungen (geschäftsführender Vorstand, Landesvorstand). Extern über- nahm ich zahlreiche Termine, die bislang vom Vorsitzenden abgedeckt wurden. Ein interessanter Blick über den hessi- schen Tellerrand war die Teilnahme an verschiedenen Sitzungen des Deutschen Philologenverbandes und die Möglichkeit des Gedankenaustausches mit Philologin- nen und Philologen anderer Bundeslän- der. Ein Thema war stets die kritische Auseinandersetzung mit der zu beobach- tenden Entwicklung gymnasialer Bildung und der bisweilen fragwürdigen Zunah- me hervorragender Abiturbewertungen in nahezu allen Bundesländern. Gewerk- schaftliches Thema war bei allen Treffen die auf hohem Niveau zunehmende Be- lastung von Lehrkräften. Diese ist kein hessisches Alleinstellungsmerkmal, son- dern traurige Realität in allen Bundeslän- dern. Hier gilt es auf DPhV-Ebene, aber auch als Hessischer Philologenverband, stets mahnend gegenüber der Politik ei-

Neue Akzente setzen

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Funktionsstellen sowie der Reduktion der konkreten Arbeitsbelastung von Lehrkräften. Auch hinsichtlich der Frei- stellung von Vertretungsunterricht wäh- rend der Prüfungsphase im Abitur für die beteiligten Lehrkräfte konnte keine Einigkeit erzielt werden. Die Forderun- gen des Hessischen Philologenverban- des zur Sicherstellung des IT-Supports an Schulen und der Aufbau landeseigener Server zur sicheren Datenverwaltung und -speicherung im Zeichen der fort- schreitenden Digitalisierung wurden po- sitiv aufgenommen. Allerdings verwies das Ministerium hier auf die derzeit ge- gebenen Zuständigkeiten, sieht aber Verhandlungsspielraum mit den Schul- trägern. Die vom Minister vor zwei Jahren auf der Vertreterversammlung zugesagten A14- Stellen sind nach Aussage des Ministeri- ums zwischenzeitlich tatsächlich den Staatlichen Schulämtern zugewiesen wor- den. Zutreffend ist, dass zwischenzeitlich al- le ausgewiesenen Funktionsstellen auch mit den entsprechenden Mitteln hinter- legt sind. Dass trotzdem sehr viele Stel- len weiter vakant sind, ist der langen Bearbeitungszeit in den Staatlichen Schulämtern geschuldet. Auch die Besetzung der Schulleitungen beansprucht immer wieder nicht nach- vollziehbar lange Zeiträume. Dafür hat der Hessische Philologenverband ange- sichts der enormen Belastungen in den Schulleitungen keinerlei Verständnis, zu- mal in aller Regel das Freiwerden von Stellen lange im Voraus bekannt ist. Auch wenn das Ministerium nicht mü- de wird, zu betonen, dass Hunderte von Stellen im Schulbereich neu geschaffen wurden, bleibt völlig unklar, wie viele dieser Stellen denn auch tatsächlich be- setzt werden konnten. Da diese Stellen ja auch nur eingerichtet wurden, weil durch die hohen Schülerzahlen ein betreffender Bedarf besteht, muss davon ausgegan- Beförderungs- und Funktionsstellen

gen werden, dass der Regelunterricht oft von fachlich und pädagogisch nicht aus- reichend qualifizierten Kräften erteilt wird. Aufgaben des Schul- politischen Ausschusses Im Rahmen seiner Arbeit verfasst der Schulpolitische Ausschuss Stellungnah- men zu aktuellen Entwürfen von Verord- nungen, bereitet grundsätzliche Stellung- nahmen des Hessischen Philologenver- bandes zu berufspolitischen Fragen vor und entwirft Resolutionen und Anträge für die Vertreterversammlung. Weitere Arbeitsthemen des Schulpoliti- schen Ausschusses sind die Dokumentati- on der Aufgaben von Gymnasiallehrkräf- ten und eine ausführliche Stellungnahme zur Arbeitsbelastung der Schulleitungen und der Lehrkräfte an Gymnasien. Einige Vorlagen des Schulpolitischen Ausschusses haben Eingang in die Pres- semeldungen des Hessischen Philologen- verbandes gefunden. Dass diese Presse- meldungen zunehmend Aufmerksamkeit in der Presselandschaft finden, begrüßt der Schulpolitische Ausschuss. Dass die kritische Haltung des Hessischen Philolo- genverbandes durch das Hessische Kul- tusministerium nicht goutiert wird, ist nicht verwunderlich. Der Ausschuss hat derzeit fünfzehn Mit- glieder sowie fünf Gäste und tritt in der Regel an vier Terminen im Jahr zusam- men, normalerweise in Grünberg. Ein Ter- min kann auch als Wochenendtagung stattfinden. Er befasst sich inhaltlich mit allen ak- tuellen schulpolitischen Fragen, bearbei- tet die Beschlüsse der Vertreterversamm- lung, erledigt Aufträge aus dem ge- schäftsführenden Vorstand und dem Lan- desvorstand, bereitet Resolutionen vor, schreibt Stellungnahmen und nimmt an Gesprächsrunden im Hessischen Kultus- Rahmenbedingungen des Schulpolitischen Ausschusses

von CHRISTOF GANß Vorsitzender des Schulpolitischen Ausschusses

D er Schulpolitische Ausschuss tagte im laufenden Berichtsjahr seit der Vertreterversammlung 2018 an insgesamt vier Terminen zu den Themen: • Wahrnehmung der spezifischen Belastungen der Lehrkräfte durch politisch Verantwortliche • Kritische Prüfung des Koalitionsvertrags • AufsichtsVO • Aufwertung des Abiturs/Wahlkampf Als Vorsitzender des Schulpolitischen Aus- schusses nehme ich an den Landesvor- standssitzungen (ggf. mit den Kreisvorsit- zenden), den Sitzungen des geschäfts- führenden Vorstands, an Gesprächen mit Politikern der Fraktionen im Landtag und Gesprächen mit dem Kultusminister teil. In diesem Jahr fand ein Gespräch des ge- schäftsführenden Vorstands mit dem Mi- nister, Stephan Rollmann und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ministeriums statt. Zentrale Themen des Gesprächs waren Fragen zur Digitalisie- rung, die Weiterentwicklung von LANiS, Einsatz von zusätzlichen Verwaltungskräf- ten an Schulen, Neukonzeption des zeitli- chen Ablaufs des Abiturs, Beförderungs- und Funktionsstellen sowie die Belas- tungssituation der Lehrkräfte. Das Gespräch fand in einer angeneh- men und sachlichen Atmosphäre statt. Die Positionen des Hessischen Kultusmi- nisteriums und des Hessischen Philolo- genverbandes waren hinsichtlich der Ziele nicht grundsätzlich kontrovers. Un- terschiede gab es allerdings hinsichtlich der Forderung nach deutlich zusätzli- chen Mitteln in der Ausstattung der Schulen hinsichtlich Beförderungs- und 2020/Fortbildungsprogramm des Hessischen Philologenverbandes Teilnahme an Gesprächen

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Bildungsverständnis, Bildungs- qualität und vieles mehr

ministerium bzw. mit Vertretern der po- litischen Parteien teil.

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Weiterarbeit

Für das kommende Jahr steht für den Schulpolitischen Ausschuss die Unter- stützung des Wahlkampfes im Fokus. Hierzu gehört auch die Ausrichtung des Gewerkschaftstages im März 2020. Große Unterstützung erfährt der Schulpolitische Ausschuss durch die Ge- schäftsstelle, Benita Binnewies für die Organisation, Stephan F. Dietz für alle rechtlichen Fragen und die tatkräftige Unterstützung durch Dr. Iris Schröder- Maiwald bei allen Veröffentlichungen. Dafür herzlichen Dank. mich auf der Vertreterversammlung nicht wieder zur Wahl stellen, da es aus meiner Sicht für den Schulpoliti- schen Ausschuss gut ist, wenn mit ei- nem neuen Vorsitz vielleicht auch neue Akzente gesetzt werden können. Der Schulpolitische Ausschuss schlägt Ma- thias Schuster zur Wahl als Nachfolger vor. Diesen Vorschlag unterstütze ich aus vollem Herzen. Mathias Schuster ist auf vielen Ebenen der Verbandsarbeit aktiv und sehr erfahren. Er hat einen differenzierten Blick auf die Fragestel- lungen des Hessischen Philologenver- bandes und vertritt eine lösungsorien- tierte Haltung. In den letzten Jahren war Schuster stellvertretender Vorsit- zender des Schulpolitischen Ausschus- ses. Ich selbst werde weiterhin dem Aus- schuss angehören und werde mich au- ßerdem auf der Vertreterversammlung als Redakteur von ’Blickpunkt Schule’ bewerben. Diese Aufgabe würde ich im Team mit Dr. Iris Schröder-Maiwald übernehmen, die schon jetzt einen Großteil der Arbeit in Zusammenhang mit ’Blickpunkt Schule’ leistet. Ziel wird es sein, die Zeitschrift nach und nach stärker themenbezogen auszurichten und zu einem Diskussionsforum zu er- weitern, ohne dabei auf die bewährte Berichterstattung zu verzichten. In eigener Sache Nach vielen Jahren als Vorsitzender des Schulpolitischen Ausschusses werde ich

Weilburg. Zum Tagungsthema äußerten sich ausgewiesene Experten, darunter Prof. Dr. Jorge Groß (Otto-Friedrich-Universität Bamberg), Prof. Dr. Michael Beißwenger (Universität Duisburg-Essen) sowie Dr. Mat- thias Burchardt (Universität zu Köln) und weitere Gäste, unter anderem Matthias Rust, der Geschäftsführer Landesarbeitsge- meinschaft Schule/Wirtschaft Hessen. Gremienarbeit und Teil- nahme an Veranstaltungen Zur Vertreterversammlung 2018 legte der Ausschuss zwei Resolutionen vor (’Gym- nasiales Bildungsverständnis im Spiegel der Schulrealität’ und ’Verlässlichkeit des Abiturs steigern – Abwärtstrend der Quali- tät bremsen!’). Im Nachgang bearbeiteten wir eine ganze Reihe VV-Anträge. Im Feb- ruar dieses Jahres richtete unser Aus- schuss in Weilburg die Pädagogische Ta- gung aus. In die Planungen der nächsten Pädagogischen Tagung (13. und 14. Febru- ar 2020) sind wir eingestiegen, auf der wir uns mit der Heterogenitätsdebatte auseinandersetzen möchten. Josef Kraus, von 1987 bis 2017 Präsi- dent des Deutschen Lehrerverbandes und langjähriger Leiter eines bayerischen Gymnasiums, wurde in Weimar mit dem Deutschen Sprachpreis 2018 geehrt. Bei der Preisverleihung in Weimar vertrat ich den Hessischen Philologenverband – ’Blickpunkt Schule’ (5/2018) berichtete darüber (’Wortmächtig – was sonst?!’). Ein Gespräch des Landesvorstandes in Wies- baden mit dem Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz diente dem Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu den Themen Digi- talisierung, Bildungssprache, Vergleichbar- keit und Qualität im Abitur. Als Vorsitzender des Pädagogischen Ausschusses nahm ich an den turnusmäßi- gen Sitzungen des Landesvorstandes so- wie des geschäftsführenden Vorstandes teil. Unter der Leitung von Dr. Marcus Hahn traf sich der Bildungspolitische Aus- schuss des Deutschen Philologenverban- des im März in Fulda; an der September-

von REINHARD SCHWAB Vorsitzender des Pädagogischen Ausschusses

Die Ausschussmitglieder

Unser Ausschuss traf sich im Berichtszeit- raum zu drei Arbeitssitzungen in Frankfurt im Goethe-Gymnasium sowie zu einer zweitägigen Sitzung in Heimbuchenthal im Spessart. Es galt, bildungspolitische Debatten aufzugreifen, Berichte aus dem Tagesge- schäft zu sammeln, zu ordnen, Positionen herauszuarbeiten, um Bedingungen für die schulische Entwicklung aufzuzeigen. Die Themenpalette reichte vom Bildungs- verständnis und der Bildungsqualität über das Kerngeschäft Unterricht und die Digi- talisierung bis zur Stärkung der Bildungs- sprache Deutsch. Zum Kreis der Mitglieder gehören neben dem Vorsitzenden (in alphabetischer Fol- ge) Friedrich Bell, Björn Bock, Meike Girar- dot, Christoph Juretschke, Renate Kaiser, Angelika Kiene-Bock, Rolf Dieter Lech (der sich in Heimbuchenthal mit einer Weinpro- be aus dem Gremium verabschiedete), Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Andreas Lotz, Peter Natus, Nina Maiberger, Gerhard Ra- benecker (Stellvertreter), Philipp Schlei- pen, Angelika Schneider, Dr. Ute Utech und Else Zekl. Komplettiert werden wir durch die Referentin für Presse- und Öffentlich- keitsarbeit, Dr. Iris Schröder-Maiwald, und Werner Meyer, dem Redakteur von ’Blick- punkt Schule’ . Als Gast ist Julia Förster- Schubert in den Ausschuss eingebunden. Pädagogische Tagung – ein markanter Höhepunkt im Verbandsjahr Der digitale Wandel im Gymnasium stand im Mittelpunkt der diesjährigen Pädagogi- schen Tagung am 28. und 29. Januar in

»Es gibt nur eines, was auf Dauer teurer ist als Bildung, nämlich keine Bildung« John F. Kennedy

Tagung in Königswinter konnte ich krankheits- bedingt nicht teilnehmen.

BLICKPUNKT Schule HPhV intern

Veröffentlichungen/ Positionen publiziert

Im Hinblick auf die Öffentlichkeitsarbeit erga- ben sich für mein Ressort unterschiedliche Ak- tivitäten. Auf Anfrage der ’ Fuldaer Zeitung’ äußerte ich mich zweifach zum Schuljahres- einstieg (effiziente Klassenführung hilft, die Lernwirksamkeit des Unterrichts zu steigern und gleichzeitig das Nervenkostüm der Lehr- kraft zu schonen). Im zweiten Beitrag ging ich auf den breiten Zuspruch ein, den die Gymna- sien erfahren (’Gymnasium nicht um jeden Preis’). Im Januar beantwortete ich eine An- frage der ’Frankfurter Neue Presse’ zum The- ma Abiturnoten (Tenor: Noten büßen an Aus- sagekraft ein). Zum Internationalen Tag der Handschrift (18. Januar) lieferte ich die Vorla- ge zu einer Pressemeldung zum Handschrei- ben: Im Bildungsprozess gibt es kein Entwe- der-oder (Nicht das eine durch das andere er- setzen!). Auch in einem Beitrag für den ’ Rhein-Main EXTRA TIPP’ konnte ich darlegen, warum die Handschrift heute noch beherrscht werden sollte. Eine Pressemeldung zum The- ma ’Bildungssprache Deutsch’ gründete auf unserer Ausschussarbeit (’Kultusminister Lorz will gutes Deutsch mehr fördern’). In einem Editorial für ’Blickpunkt Schule’ thematisierte ich das Landesabitur in Hessen ( ’Blickpunkt Schule’ 3/2019). Die verbandliche Stellungnahme zur Ände- rungsverordnung der Oberstufen- und Abitur- verordnung (OAVO, April 2019) resultiert aus unserer Ausschussarbeit. Nach wie vor stellt die Regelung in der Anlage 9b ein Ärgernis dar, weil der Stellenwert der sprachlichen Richtig- keit in (Deutsch-)Klausuren relativiert und da- mit der Anspruch einer weitgehenden Beherr- schung der Muttersprache torpediert wird. Den Mitgliedern des Ausschusses, weiterhin der Referentin für Presse- und Öffentlichkeits- arbeit, Dr. Iris Schröder-Maiwald, dem Redak- teur von ’Blickpunkt Schule’ , Werner Meyer, dem Geschäftsstellenteam um den Justiziar Stephan F. Dietz mit der Büroleiterin Benita Binnewies sowie Katja Gontermann danke ich herzlich für ihren Einsatz, für die überaus kon- struktive Zusammenarbeit und das sehr kolle- giale Miteinander. Dank und Ausblick

das, was wir täglich mitgestalten wol- len und können. Konzentriert haben wir uns auf Folgendes: • die Förderung und Förderpläne, • den lehramtsbezogenen Unterrichts- einsatz in den Schulformen und Fächern, • die Regelung, von den Schülern die Klassenarbeiten erfolgreich zurück- fordern und aufbewahren zu müssen sowie • die gestiegenen Kosten für Lehrer und Schüler bei Klassenfahrten. Die Gespräche und Korrespondenz mit Politikern und ’Experten’ waren nicht immer einfach. Doch selbst Rudern be- deutet gegen den Strom zu schwim- men. Hört man damit auf, treibt man zurück. In den nächsten Monaten stehen die Personalratswahlen an. Wir wollen mit zahlreichen Kandidatinnen und Kandi- daten zur Wahl antreten und damit un- seren Anliegen im wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht geben. In den Per- sonalratsgremien vor Ort, auf Schul- amtsebene und Landesebene sowie in deren Kommissionen und Arbeitskrei- sen werden wichtige Entscheidungen und Weichenstellungen getroffen. Peter Meiss hat vier Jahre lang den Gesamtschulausschuss geführt. Ihm ist vor allem zu verdanken, dass die An- liegen der Gesamtschullehrer in den Verband hineingetragen wurden. Er ist neue Wege gegangen. Der Ausschuss ist froh, für den Vorsitz einen Kandida- ten gefunden zu haben, der sich auf dem Landesvertretertag zur Wahl stel- len wird. Schließlich ist es wichtig, dass die Arbeit weitergeht und auch weitere Mitstreiter gefunden werden. Das Denken wollen wir nicht Dritten überlassen. Wir können die Zukunft nicht voraussagen, aber wir wollen und können sie gestalten.

von MARKUS STELLFELDT Stellvertretender Vorsitzender des Gesamtschul- ausschusses

W ir, die wir an Gesamtschulen unterrichten, erfahren oft mit als Erste, wenn sich die Ge- sellschaft und der Umgang untereinan-

der ändern: • Inklusion, • Integration,

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• Förderungsanspruch Einzelner, • Anforderung aus Politik und Elternschaft. Durch den Einsatz in verschiedenen Schulformen und heterogenen Klassen, insbesondere in Nebenfächern, die schulformübergreifend unterrichtet werden, sowie durch die Teilnahme an verschiedenen Schulabschlussprüfun- gen und damit an vielen Konferenzen wird von den Lehrkräften an den Ge- samtschulen einiges an methodischen und didaktischen Kompetenzen – vor allem bezüglich der Binnendifferenzie- rung – abverlangt. Hinzu kommt, dass Gesamtschule nicht gleich Gesamt- schule ist. Es gibt KGS und IGS, mit und ohne Oberstufe, dafür teils sogar mit Grundstufe, mit und ohne Förderstufe, mit Praxisorientiertem oder Mittlerem Bildungsgang sowie mit einem Hin und Her zwischen G8 und G9. Hinzu kommen die verschiedenen Profile der Ganztagsschulen. All das kostet auch Geld, doch darauf zu verzichten, würde die Gesellschaft später noch mehr kos- ten. Für uns Mitglieder des Gesamtschul- ausschusses gibt es damit ein großes Betätigungsfeld, denn wir wollen das Denken nicht Dritten überlassen über

Kerngeschäft Unterricht

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Bild: sebra/AdobeStock

Keine Entwertung der Noten

schen zu betreiben und ein angemesse- nes Sprachniveau zu pflegen. Bildungs- sprache stelle dann die Erweiterung des Hochsprachlichen besonders ins Fach- sprachliche hinein dar. Philologen erkennen Maß- nahmen des Kultusministe- riums an, sehen Schulen aber als ’Reparaturbetrieb’ missbraucht In seiner traditionellen Presseerklärung zum neuen Schuljahr wies der Kultusmi- nister wie jedes Jahr ebenso traditionell auf die Erfolge der schwarz-grünen hessi- schen Landesregierung im bildungspoliti- schen Bereich hin. »Zum Beginn des neu- en Schuljahres zeigt sich verstärkt, wie unsere Maßnahmen für eine ständig zu verbessernde Unterrichtsversorgung und die Investitionen in die Aus- und Weiterbil- dung greifen«, so der Minister. Mit den neuen Schwerpunkten im Schuljahr 2019/2020 wie Digitalisierung, Ganztags- ausbau sowie neuen Förderangeboten wie den Familienklassen sollen Hessens Schu- len ’fit für die Zukunft’ gemacht werden. Diese Maßnahmen erkannten die hes- sischen Philologen in einer Pressemel- dung sehr wohl an und begrüßten die Entscheidungen des Ministeriums, äußer- ten jedoch die Sorge, dass die Kernaufga- ben der Schule marginalisiert und dass insbesondere die Wissensvermittlung und die fundierte Allgemeinbildung unwichtig würden. Es stelle sich die Frage, was

von DR. IRIS SCHRÖDER-MAIWALD Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Im Februar trat die Koalition von CDU und Grünen mit dem Vorstoß, Schulen ver- mehrt die Möglichkeit zu geben auf No- ten zu verzichten, an die Öffentlichkeit. In einer Presseerklärung sprachen wir uns dagegen aus und argumentierten für eindeutige Leistungsbilanzen, da Beurtei- lungen in Berichtszeugnissen nicht selten unscharf bleiben und relativ zeitaufwen- dig erstellt werden müssen. Halbzeit der hessischen Präsidentschaft der Kultus- ministerkonferenz Im Juli zog der Kultusminister eine Zwi- schenbilanz und wies auf bisherige Erfol- ge bei der Förderung der ’Bildungsspra- che Deutsch’ hin. Dem Hessischen Philo- logenverband ist die Wahrung eines an- gemessenen Bildungs- und damit Sprach- niveaus ein ernstes Anliegen und so äußerten wir uns erneut dazu in den Me- dien. Die Anstrengungen rund um die Bil- dungssprache seien unbedingt notwen- dig, jedoch dürfe es im Hinblick auf die Zielsetzungen keine Verwässerungen ge- ben. So sei ’Bildungssprache’ per se ein Hochwertwort, das in der Grundschule schnell überfordernd wirke. Hier komme es auf den Erwerb von grammatikalisch richtigem Hochdeutsch an, das vielfältig im Ausdruck sei. Schule habe die grund- sätzliche Aufgabe, Sprachbildung im Sin- ne des muttersprachlichen Hochdeut-

D er gymnasiale Bildungsanspruch stößt sich zunehmend an der widrigen Realität. Neben der Un- terrichtsverpflichtung warten allzu oft grundlegende erzieherische Aufgaben auf die Lehrkräfte, Belastungen durch In- tegration und Inklusion verschärfen die Situation. Die zunehmende Bürokratisie- rung beansprucht die Lehrkräfte, das ’Kerngeschäft Unterricht’ leidet merklich. Um sich über genau dieses Kerngeschäft zu verständigen, trafen sich Delegierte des Hessischen Philologenverbandes im November 2018 für zwei Tage in Mar- burg. Sie unterstrichen noch einmal in al- ler Deutlichkeit die Forderung nach Maß- nahmen zur Förderung und Sicherung von Unterrichtsqualität und verabschiede- ten drei Resolutionen. Bildungssprache Deutsch fördern Zu Jahresbeginn 2019 gratulierten wir dem hessischen Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz zu seiner Wahl zum Vorsit- zenden der Kultusministerkonferenz und unterstützten in einer Pressemeldung aus- drücklich dessen Anliegen, die Förderung der Bildungssprache Deutsch auszubauen.

Junge Philologen Hessen

Schule noch alles leisten soll. So scheine es, als ob sich die hessische Landesregie- rung zu dem Anspruch versteigt, Schule als ’Reparaturbetrieb’ für alle sozialen und ge- sellschaftlichen Schwierigkeiten definieren zu können. Nach den Sommerferien konnten wir mit unserem Fortbildungsprogramm für die zweite Jahreshälfte starten. Bezirks- und Kreisvorsitzende und aktive Mitglieder aus den eigenen Reihen haben die Veranstal- tungen für Referendare und Berufseinstei- ger sowie zu Themen aus dem Bereich Schulrecht geplant und durchgeführt. In Planung ist die Veröffentlichung eines Ganzjahresprogrammes in der Ausgabe 5/2019 von ’Blickpunkt Schule’ . Im Berichtszeitraum nahm ich an ver- schiedenen Veranstaltungen teil und über- nahm dabei die Pressearbeit in Wort und Bild. Dies waren sowohl vom Hessischen Philologenverband organisierte Veranstal- tungen, HPhV-interne Sitzungen, Gespräche mit Politikern und Ausschusssitzungen. Über einige Veranstaltungen berichtete ich in ’Blickpunkt Schule’ und/oder in den Sozia- len Medien. Alle Berichte und Pressemel- dungen finden Sie auch unter www.hphv.de. Weitere Schwerpunkte der Öffentlichkeitsar- beit waren die redaktionelle Betreuung der Homepage, von ’Blickpunkt Schule’ , die Ko- ordination und Pflege der Social-Media-Akti- vitäten, die Beteiligung an Veranstaltungs- planung und Umsetzung (Gymnasialtag, Vertreterversammlung, Vortragsveranstal- tungen) sowie die Beschaffung von Werbe- materialien in Abstimmung mit dem ge- schäftsführenden Vorstand. Unser bewährter dlh-Ratgeber wurde zu Jahresbeginn wieder dankenswerterweise von Herbert Grimme aktualisiert. Im Febru- ar und Mai gab es Neuauflagen der dlh- Ratgeber kompakt ’Versetzung gefährdet’ und ’Kurz gefasst: Schriftliche Arbeiten’. Auch hier hat Herbert Grimme uns wieder tatkräftig unterstützt. Ganz herzlichen Dank an meine Kolleginnen in der Geschäftsstel- le, unseren Geschäftsführer Stephan F. Dietz, den Vorstand des Hessischen Philolo- genverbandes, den Vorsitzenden sowie den Mitgliedern der Ausschüsse und Gremien für die gute und vertrauensvolle Zusam- menarbeit. Materialien

HPhV intern

Der zukünftige Ausschuss soll sich als Dienstleister für die Kolleginnen und Kol- legen verstehen, der Infoveranstaltungen, Fortbildungen und Hilfestellungen entwi- ckelt bzw. veranstaltet. Beispielsweise könnte der Kommunikationsworkshop mit Prof. Stefanie Köhler begleitet, zeit- gemäße Fragen zur Karriereplanung, zu Planstellen und zur Vereinbarkeit von Fa- milie und Beruf in den Blick genommen und die Vorstellung in Studienseminaren oder an den Universitäten begleitet wer- den. Aufgrund der Inhalte soll der Aus- schuss den Namen ’Ausschuss für berufs- praktische Fragen’ tragen. Damit die Jungen Philologen in den entsprechenden Gremien auf Bundesebe- ne sowie in den Gremien der dbb jugend Hessen weiterhin aktiv sein können, wur- de mit Victoria Höhl ein engagiertes Mit- glied der Jungen Philologen gefunden, welches die Interessen der Berufseinstei- ger zukünftig auch außerhalb des Organs Junge Philologen Hessen in den oben ge- nannten Gremien vertreten wird. Die Jungen Philologen Hessen hoffen, dass die Aufgaben und Ziele des neuen Ausschusses größere Identifikationsmög- lichkeiten für die Mitglieder zur Mitarbeit bieten, als dies bisher bei den JuPhis der Fall war, und bitten um Ihre Unterstüt- zung zur Annahme des Antrages bei der anstehenden Vertreterversammlung so- wie bei der Wahl des neuen Vorsitzen- den.

von KERSTIN HAGENKÖTTER Vorsitzende der Jungen Philologen

A uf der Vertreterversammlung 2018 wurde mit großer Mehrheit der Antrag zur Überleitung des Organs Junge Philologen Hessen in einen Aus- schuss angenommen. Die Bearbeitung dieses Antrages, welcher eine Satzungs- änderung erforderlich macht, war die Hauptaufgabe der Jungen Philologen Hes- sen in diesem Jahr. Da hier Rechen- schaftsbericht und Antragsbearbeitung sehr eng beieinander liegen, soll hier die Gelegenheit genutzt werden, das Ergeb- nis der bisherigen Arbeit ausführlich dar- zustellen – auch in Hinblick auf die Bera- tungen zur Vertreterversammlung 2019. Im ersten Halbjahr widmete man sich ausführlich der Diskussion unterschiedli- cher Ansätze eines neu zu gründenden Ausschusses. Auf der Landesarbeitsta- gung der Jungen Philologen Hessen am 19. Juni 2019 in Frankfurt wurde der bis- herige Vorstand einstimmig beauftragt, folgendes Modell zusammen mit dem geschäftsführenden Vorstand des Hessi- schen Philologenverbandes in einem An- trag zur Satzungsänderung für die Vertre- terversammlung 2019 zu formulieren.

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Vorbemerkung

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In dieser Zusammenstellung der bearbeiteten Anträge der letztjährigen Vertreterversammlung finden Sie zunächst die Nummer des Antrags, darunter den Inhalt und wer mit der Bearbeitung betraut war.

Bild: Rainer Sturm/Pixelio

Bearbeitung der Anträge

> Antrag 1 Stärkung der Lehrkräfte gfV/Lotz

> Anträge 9 und 10 Digitale Lösung für Beihilfestelle gfV/Lotz

Das Anliegen des Antrags wurde deutlich beim Gespräch mit dem Kultusminister vorgetragen, aber auch gegenüber anderen politi- schen Vertretern als wichtiges Anliegen des Verbandes genannt.

Diese Themen sind in ihrer Ausrichtung Themen, die alle Be- schäftigten im öffentlichen Dienst betreffen, und wurden aus diesem Grund an den dbb weitergeleitet.

> Anträge 11 bis 13 Reduzierung der Pflichtstundenzahl PA/Ganß

> Anträge 3 bis 7 Beförderung SPA/Ganß

Diese Anträge fordern die Reduzierung der Pflichtstundenzahl in unterschiedlicher Weise. Das Ministerium erkennt zwar an, dass diese Forderungen nachvollziehbar sind, verweist aber darauf, dass die Reduzie- rung der Lehrerwochenstunden um eine Unterrichtsstunde ei- nen Bedarf von rund 2000 Lehrerstellen nach sich ziehen wür- de. Weder die Finanzierung noch die Besetzung der Stellen mit geeigneten Personen seien möglich. Der Hessische Philologenverband wird trotzdem weiter an diesen Forderungen festhalten. Realistisch ist aber kurz- bis mit- telfristig allenfalls eine Bewegung des Ministeriums bei der Be- rücksichtigung des Oberstufeneinsatzes beim Deputat.

Diese Anträge bezogen sich auf die Ausstattung der Schulen mit A14-/A15-Stellen, die Zuweisung von Deputatsstunden für die Aufgaben, die mit den Stellen verbunden sind, und die Forde- rung, A14-Beförderungen auf der Grundlage von guten Beurtei- lungen als Regelbeförderung ohne zusätzliche Aufgaben vorzu- sehen. Bei all diesen Forderungen handelt es sich um Themen, die der Hessische Philologenverband seit Jahren bearbeitet und im- mer wieder in Gesprächen auf allen Ebenen vorträgt. Ebenso re- gelmäßig werden diese Forderungen zurückgewiesen. So argu- mentiert das Ministerium immer wieder, dass Beförderungsstel- len in aller Regel an Personen mit Erfahrungen über mehrere Dienstjahre vergeben werden. Diese Personen hätten so viel Berufserfahrung angesammelt, dass die Unterrichtsvor- und -nachbearbeitung nicht mehr den gleichen Zeitumfang einneh- me wie zu Beginn der Unterrichtstätigkeit und daher den Lehr- kräften zeitliche Ressourcen zur Verfügung stünden, um die neuen Aufgaben zu erfüllen. Hinsichtlich der Gewährung von Deputatsstunden wird – wen wundert‘s – auf die 104-Prozent- Zuweisung verwiesen.

> Antrag 15 Mensaessensgeldsubventionen für Lehrkräfte an Ganztagsschulen gfV/Lotz

Gespräche hierzu waren, bei aller Bedeutung des Antrags, er- folglos. Hier sind Personalräte an Schulen gefordert, das Anlie- gen den Schulträgern vorzutragen bzw. dies in die jeweiligen Kreisschulkommissionen einzubringen.

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