Blickpunkt Schule 4/2019

Neue Akzente setzen

BLICKPUNKT Schule HPhV intern

Funktionsstellen sowie der Reduktion der konkreten Arbeitsbelastung von Lehrkräften. Auch hinsichtlich der Frei- stellung von Vertretungsunterricht wäh- rend der Prüfungsphase im Abitur für die beteiligten Lehrkräfte konnte keine Einigkeit erzielt werden. Die Forderun- gen des Hessischen Philologenverban- des zur Sicherstellung des IT-Supports an Schulen und der Aufbau landeseigener Server zur sicheren Datenverwaltung und -speicherung im Zeichen der fort- schreitenden Digitalisierung wurden po- sitiv aufgenommen. Allerdings verwies das Ministerium hier auf die derzeit ge- gebenen Zuständigkeiten, sieht aber Verhandlungsspielraum mit den Schul- trägern. Die vom Minister vor zwei Jahren auf der Vertreterversammlung zugesagten A14- Stellen sind nach Aussage des Ministeri- ums zwischenzeitlich tatsächlich den Staatlichen Schulämtern zugewiesen wor- den. Zutreffend ist, dass zwischenzeitlich al- le ausgewiesenen Funktionsstellen auch mit den entsprechenden Mitteln hinter- legt sind. Dass trotzdem sehr viele Stel- len weiter vakant sind, ist der langen Bearbeitungszeit in den Staatlichen Schulämtern geschuldet. Auch die Besetzung der Schulleitungen beansprucht immer wieder nicht nach- vollziehbar lange Zeiträume. Dafür hat der Hessische Philologenverband ange- sichts der enormen Belastungen in den Schulleitungen keinerlei Verständnis, zu- mal in aller Regel das Freiwerden von Stellen lange im Voraus bekannt ist. Auch wenn das Ministerium nicht mü- de wird, zu betonen, dass Hunderte von Stellen im Schulbereich neu geschaffen wurden, bleibt völlig unklar, wie viele dieser Stellen denn auch tatsächlich be- setzt werden konnten. Da diese Stellen ja auch nur eingerichtet wurden, weil durch die hohen Schülerzahlen ein betreffender Bedarf besteht, muss davon ausgegan- Beförderungs- und Funktionsstellen

gen werden, dass der Regelunterricht oft von fachlich und pädagogisch nicht aus- reichend qualifizierten Kräften erteilt wird. Aufgaben des Schul- politischen Ausschusses Im Rahmen seiner Arbeit verfasst der Schulpolitische Ausschuss Stellungnah- men zu aktuellen Entwürfen von Verord- nungen, bereitet grundsätzliche Stellung- nahmen des Hessischen Philologenver- bandes zu berufspolitischen Fragen vor und entwirft Resolutionen und Anträge für die Vertreterversammlung. Weitere Arbeitsthemen des Schulpoliti- schen Ausschusses sind die Dokumentati- on der Aufgaben von Gymnasiallehrkräf- ten und eine ausführliche Stellungnahme zur Arbeitsbelastung der Schulleitungen und der Lehrkräfte an Gymnasien. Einige Vorlagen des Schulpolitischen Ausschusses haben Eingang in die Pres- semeldungen des Hessischen Philologen- verbandes gefunden. Dass diese Presse- meldungen zunehmend Aufmerksamkeit in der Presselandschaft finden, begrüßt der Schulpolitische Ausschuss. Dass die kritische Haltung des Hessischen Philolo- genverbandes durch das Hessische Kul- tusministerium nicht goutiert wird, ist nicht verwunderlich. Der Ausschuss hat derzeit fünfzehn Mit- glieder sowie fünf Gäste und tritt in der Regel an vier Terminen im Jahr zusam- men, normalerweise in Grünberg. Ein Ter- min kann auch als Wochenendtagung stattfinden. Er befasst sich inhaltlich mit allen ak- tuellen schulpolitischen Fragen, bearbei- tet die Beschlüsse der Vertreterversamm- lung, erledigt Aufträge aus dem ge- schäftsführenden Vorstand und dem Lan- desvorstand, bereitet Resolutionen vor, schreibt Stellungnahmen und nimmt an Gesprächsrunden im Hessischen Kultus- Rahmenbedingungen des Schulpolitischen Ausschusses

von CHRISTOF GANß Vorsitzender des Schulpolitischen Ausschusses

D er Schulpolitische Ausschuss tagte im laufenden Berichtsjahr seit der Vertreterversammlung 2018 an insgesamt vier Terminen zu den Themen: • Wahrnehmung der spezifischen Belastungen der Lehrkräfte durch politisch Verantwortliche • Kritische Prüfung des Koalitionsvertrags • AufsichtsVO • Aufwertung des Abiturs/Wahlkampf Als Vorsitzender des Schulpolitischen Aus- schusses nehme ich an den Landesvor- standssitzungen (ggf. mit den Kreisvorsit- zenden), den Sitzungen des geschäfts- führenden Vorstands, an Gesprächen mit Politikern der Fraktionen im Landtag und Gesprächen mit dem Kultusminister teil. In diesem Jahr fand ein Gespräch des ge- schäftsführenden Vorstands mit dem Mi- nister, Stephan Rollmann und weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ministeriums statt. Zentrale Themen des Gesprächs waren Fragen zur Digitalisie- rung, die Weiterentwicklung von LANiS, Einsatz von zusätzlichen Verwaltungskräf- ten an Schulen, Neukonzeption des zeitli- chen Ablaufs des Abiturs, Beförderungs- und Funktionsstellen sowie die Belas- tungssituation der Lehrkräfte. Das Gespräch fand in einer angeneh- men und sachlichen Atmosphäre statt. Die Positionen des Hessischen Kultusmi- nisteriums und des Hessischen Philolo- genverbandes waren hinsichtlich der Ziele nicht grundsätzlich kontrovers. Un- terschiede gab es allerdings hinsichtlich der Forderung nach deutlich zusätzli- chen Mitteln in der Ausstattung der Schulen hinsichtlich Beförderungs- und 2020/Fortbildungsprogramm des Hessischen Philologenverbandes Teilnahme an Gesprächen

7

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker