Blickpunkt Schule 4/2019

6 BLICKPUNKT Schule HPhV intern

Blick über den Tellerrand

Bild: Kim Schneider/AdobeStock

frage gestellt. Positiv am SPD-Entwurf würdigte ich die kritische Haltung der SPD gegenüber der Modularisierung der zweiten Ausbildungsphase. Beim diesjährigen Gymnasialtag, den ich mit Edith Krippner-Grimme gemein- sam organisierte und in seinen einzelnen Bereichen moderierte, stand die Frage der Wertigkeit des Abiturs unter dem Titel ’Verliert der Abschluss den An- schluss?’ im Fokus. Hier brachte die aktu- elle ESUS-Studie der Technischen Hoch- schule Mittelhessen eine neue Grundlage für die Diskussion um die Studierfähig- keit heutiger Schülergenerationen. Im vergangenen Jahr konnte ich, wie auch in den vorangegangenen Jahren, unsere Verbandsarbeit vor mehreren Re- ferendarsgruppen vorstellen. Dabei erga- ben sich interessante Gespräche und Dis- kussionen und immer wieder die Gele- genheit, die Besonderheit des Hessi- schen Philologenverbandes im Kontext der anderen Gewerkschaften herauszuar- beiten. Über die genannten Veranstaltungen bzw. Treffen hinaus habe ich mich aktiv in die Erstellung und Formulierung von Stellungnahmen bzw. Presseerklärungen unseres Verbandes eingebracht. Für die konstruktive und kollegiale Zu- sammenarbeit im geschäftsführenden Vorstand und im Landesvorstand bedanke ich mich bei allen Mitgliedern dieser Gre- mien. Weiterhin bedanke ich mich bei unserem Geschäftsstellenteam und all denjenigen, die sich in den unterschied- lichsten Bereichen für den Hessischen Philologenverband engagieren.

ne längst überfällige Korrektur der Belas- tungsentwicklung einzufordern. Bei unterschiedlichen Empfängen und Veranstaltungen von politischen Vertre- tungen und der WIPOG konnte ich in zahlreichen Begegnungen Kontakte zu Abgeordneten des Landtags, aber auch zu anderen Interessensvertreterinnen und -vertretern pflegen und ausbauen und Gedanken unseres Verbandes zu Bil- dungsfragen vortragen. Als besonders bereichernd empfand ich das Treffen und den angeregten Meinungsaustausch mit Vertretern der evangelischen und katholi- schen Kirche in Wiesbaden. Mit einer größeren Delegation des ge- schäftsführenden Vorstands trafen wir uns bei hochsommerlichen Temperaturen zum alljährlichen Gespräch mit Prof. Lorz im Kultusministerium. Vorrangige The- men waren der Entwicklungsstand der Umsetzung des Digitalpaktes und die Neuterminierung des Abiturs ab 2022. Aber auch gewerkschaftliche Forderun- gen wie die bereits oben genannte drin- gend erforderliche Reduktion der Belas- tungsfaktoren (zum Beispiel Klassen- bzw. Kursgröße, Unterstützung durch So- zialarbeit und Psychologie) trugen wir vor. Im Kulturpolitischen Ausschuss des Landtages konnte ich für unseren Ver- band kritisch Stellung zu einem Gesetzes- entwurf der SPD abgeben. Kern des Ent- wurfs war die Verlängerung aller Lehr- amtsstudiengänge auf mindestens zehn Semester und die Neuorganisation in Ba- chelor- und Masterstudiengang. Den Vor- teil dieser Neuorganisation habe ich in-

von ANDREAS LOTZ stellvertretender Vorsitzender des Hessischen Philologenverbandes

D ie vergangenen Monate waren geprägt durch die Vielfalt der He- rausforderungen. Nach den perso- nellen Veränderungen in unserer Ver- bandsspitze erweiterte sich mein Aufga- bengebiet zum Jahresbeginn. Intern über- nahm ich die Leitung der verschiedenen Vorstandssitzungen (geschäftsführender Vorstand, Landesvorstand). Extern über- nahm ich zahlreiche Termine, die bislang vom Vorsitzenden abgedeckt wurden. Ein interessanter Blick über den hessi- schen Tellerrand war die Teilnahme an verschiedenen Sitzungen des Deutschen Philologenverbandes und die Möglichkeit des Gedankenaustausches mit Philologin- nen und Philologen anderer Bundeslän- der. Ein Thema war stets die kritische Auseinandersetzung mit der zu beobach- tenden Entwicklung gymnasialer Bildung und der bisweilen fragwürdigen Zunah- me hervorragender Abiturbewertungen in nahezu allen Bundesländern. Gewerk- schaftliches Thema war bei allen Treffen die auf hohem Niveau zunehmende Be- lastung von Lehrkräften. Diese ist kein hessisches Alleinstellungsmerkmal, son- dern traurige Realität in allen Bundeslän- dern. Hier gilt es auf DPhV-Ebene, aber auch als Hessischer Philologenverband, stets mahnend gegenüber der Politik ei-

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