Blickpunkt Schule 4/2019

Pensionärstreffen in Bad Nauheim B ei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen fand das diesjährige Treffen der Pensionäre des Hessi-

BLICKPUNKT Schule Pensionäre

schen Philologenverbandes am 3. Sep- tember in Bad Nauheim statt. Wegen der starken Nachfrage konnten in diesem Jahr leider nicht alle Anmeldungen be- rücksichtigt werden. Zusammen mit sei- ner Frau Dagmar hatte der Seniorenbe- auftragte des Hessischen Philologenver- bandes, Paul Kötter, das Treffen vorberei- tet. Er begrüßte die Teilnehmer vor der Bad Nauheimer Touristeninformation. Am Vormittag stellte Gästeführerin Christa Zeidenitz den Teilnehmern die beiden bedeutendsten Jugendstilanlagen der Stadt vor. Vorbei am 1929 zur Herzforschung er- richteten Gebäude des William G. Kerck- hoff-Instituts gelangte die Gruppe zum Sprudelhof. Die von 1905 bis 1911 im Ju- gendstil erbaute ehemalige Kuranlage ist noch im Original als Badeanlage erhal- ten. Sie ist ein höchst beeindruckendes Gesamtkunstwerk und die größte ge- schlossene Jugenstilanlage in Europa. Die große Freitreppe, die weißwandigen Ge- bäude mit Arkaden und in Muschelkalk ausgeführten Ornamenten, die Brunnen sowie das zentral gelegene monumenta- le Sprudelbecken mit den seit 1846 akti- ven Fontänen vermitteln einen guten Ein- druck von der Bedeutung Bad Nauheims als Weltbad zu Beginn des 20. Jahrhun- derts. Die Besichtigung einer Badezelle ermöglichte den Pensionären einen ein- drucksvollen Einblick in damalige Bade- gewohnheiten.

Kopf findet sich auf einem längsseitigen Fries. Im Mittelpunkt des Hofes steht ein Brunnen mit einer bekrönten, auf einem Delphin reitenden Nereide. Zu Poseidon blickend soll sie dessen Frau Amphitrite darstellen. In seinen anschaulichen, ins Detail gehenden Ausführungen ließ Arno Sternitzke vor dem Hintergrund der grie- chischen Mythologie die hier dargestellte Beziehung dieser beiden Figuren leben- dig werden. Den Abschluss fand die zweite Führung im Fürstenbad. Dessen Benutzung war wegen der kostbaren Ausstattung den Mitgliedern des Hochadels wie der russi- schen Zarin Alexandra vorbehalten. Das Mosaik der Göttin Aphrodite an der obe- ren Badwand versprach den Badenden Jugend und Schönheit. Bei Kaffee und Kuchen im ’Café Bie- nenkorb’ klang das Treffen aus. Paul Köt- ter würdigte die auch auf Ruheständler in vollem Umfang übertragenen Besol- dungserhöhungen und informierte zu Ak- tuellem aus dem Beamtenbereich und dem Philologenverband. Er unterstrich, unterstützt von Angelika Kiene-Bock, die Bedeutung und Vorteile der Mitglied- schaft von Pensionären, nicht nur für sie selbst, sondern auch für die im aktiven Schuldienst tätigen Kollegen. Nach einem erfülltem Tag, an dem auch der gemein- same Austausch nicht zu kurz kam, traten die Pensionäre die Heimreise an. Paul Kötter, Seniorenbeauftragter des HPhV

Die Führung endete an der Trinkkuran- lage, einem ebenfalls bedeutendem Erbe des Jugendstils. Säulengänge umgeben ein großes Bassin und eine Orchestermu- schel. Hier finden auch heute noch regel- mäßig Konzerte statt. In einer Trinkhalle befindet sich, von einer goldenen Kuppel gekrönt, ein Heilquellwasserausschank. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im rustikalen ’Pfälzer Hof’ entführte uns der zweite Gästeführer, gleichzeitig einer unserer Pensionäre, Arno Sternitzke, un- ter dem Thema ’Mythologie’ in die be- sondere Symbolik und Bildsprache des Sprudelhofs mit seinen Badeanlagen und deren Schmuckhöfen. Der Innenhof des Badehauses 2 deutet beispielsweise mit dunkelblau glasierten Keramikklinkern auf die Tiefe des Meeres als Reich Posei- dons hin. Eine Darstellung von dessen

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