Blickpunkt Schule 4/2019

BLICKPUNKT Schule Veranstaltungen

» Der bildungspolitische Sprecher der CDU, Armin Schwarz

» Der bildungspolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Daniel May

» Der Leiter Referat III.A.3 Gymnasien, Stephan Rollmann

» Der Vorsitzende des Schulpolitischen Ausschusses im HPhV, Christof Ganß

und führten im weiteren Verlauf durch die Tagung. Gäste waren neben den Re- ferenten die bildungspolitischen Sprecher der CDU (Armin Schwarz), von Bündnis 90/ Die Grünen (Daniel May), der SPD (Chris- toph Degen), der FDP (Moritz Promny), die Sprecherin der Linken, Elisabeth Kula, sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den Schulämtern, dem Ministerium, ver- schiedener Verbände und Organisationen. In den Grußworten der beiden bildungs- politischen Sprecher der schwarz-grünen Regierung hoben diese hervor, dass die Ergebnisse der ESUS-Studie schon in den Koalitionsvertrag eingeflossen seien und sie sich für ein vielfältiges und breit auf- gestelltes Schulsystem aussprächen, in dem alle Bildungsgänge gleichermaßen beworben werden müssten. Armin Schwarz von der CDU betonte, dass es wichtig sei, die Eltern über Alternativen zum Abitur und zu Karriereperspektiven zu informieren. Christoph Degen von der SPD ging auf die Themen Unterrichtsaus- fall, Lehrerbildungsgesetz und Digitalisie- rung ein und kritisierte die seiner Ansicht nach eklatanten Fehlplanungen in der Unterrichtsversorgung. Er forderte die Landesregierung auf, endlich mehr gegen den Lehrermangel zu tun. Auch Moritz Promny von der FDP sprach den Lehrer- mangel an und stellte die Forderung nach bester Bildung für jedes Kind unab- hängig von seinem Bildungshintergrund und der sozialen Herkunft in den Vorder- grund. Elisabeth Kula von den Linken ging auf den Ausbau von mehr Ganztags-

schulen mit unentgeltlicher Verpflegung für alle Schülerinnen und Schüler ein. Stephan Rollmann, Leiter Referat III.A.3 Gymnasien, äußerte sich für das Hessische Kultusministerium und wies auf die Erfolge der hessischen Landesre- gierung im bildungspolitischen Bereich hin. Das hessische Abitur stelle einen qualitativ hochwertigen Bildungsab- schluss dar, der den sich wechselnden Anforderungen stetig angepasst würde. Um die Vorbereitung für die berufliche Laufbahn zu stärken, sollten die Abituri- enten frühzeitig in dem Prozess der Be- rufsorientierung unterstützt werden. Dazu gebe es verstärkt Kooperationen zwi- schen Schulen und Betrieben sowie Hochschulen. Das Hessische Kultusminis- terium unterstütze die Kampagne ’Duales Studium Hessen’ und fördere die frühzei- tige Vernetzung. Rollmann zählte einige der Rahmenbedingungen auf, die sich nach Ansicht der Landesregierung in den letzten Jahren verbessert hätten. Die IT- Ausstattung der Schulen und der Ausbau der digitalen Infrastruktur sollten im Zu- sammenhang mit entsprechenden Unter- richtskonzepten weiter vorangebracht werden. Er berichtete von dem vom Hes- sischen Kultusministerium erstellten Leit- faden zur Unterstützung der Schulen bei der Entwicklung eines Medienkonzeptes und vom regionalen und landesweiten Fortbildungsangebot. Weiterhin verwies Stephan Rollmann auf die Hessische Lehrkräfteakademie als Ansprechpartner für Fortbildung und Beratung und das

hessische Schulportal als pädagogisches Werkzeug, das flächendeckend ausge- baut werde. Ein weiterer Aspekt, den der Vertreter des Hessischen Kultusministeriums an- sprach, war die politische Bildung an den Schulen. Diese solle gestärkt werden, insbesondere in allen weiterführenden Schulen. Das Fach Politik und Wirtschaft solle nicht mehr abgewählt werden kön- nen, der Besuch von Gedenkstätten aus der NS-Zeit oder der Zeit der innerdeut- schen Teilung würden verpflichtend. Mit dem Hinweis auf die derzeitige Überarbeitung der OAVO und die Neuge- staltung des Abiturs ab dem Jahr 2022, in dem die Prüfungsphase auf die Zeit nach den Osterferien verlegt werden solle, und die verstärkte Nutzung des gemein- samen Aufgabenpools mit dem Ziel einer größeren bundesweiten Vergleichbarkeit des Abiturs, beendete Stephan Rollmann seine Ausführungen. Christof Ganß, Vorsitzender des Schul- politischen Ausschusses im Hessischen Philologenverband, erkannte in seiner Replik auf Stephan Rollmann sehr wohl die positiven Entwicklungen an, vermiss- te jedoch die Konkretisierungen und stellte Fragen nach der praktischen Um- setzung. Die Ausführungen des HKM-Ver- treters zum Thema Abitur, Digitalisierung, politische Bildung und OAVO orientierten sich an den Koalitionsvereinbarungen. Die zahlreichen Schritte, die vor dem Abi- tur gegangen werden müssten, würden aber nicht thematisiert, kritisierte Chris-

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