Profil 6/2025

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Dr. Thomas Knoblauch, Vorsit zender des Beamten rechtsausschusses.

Foto: Gawrisch

terverfolgt werden. Eine behördliche Anzeige hätte erfahrungsgemäß deutlich bessere Erfolgsaussichten. Bei Bedrohungen und bei körperlichen Übergri ff en auf Lehrkräfte kann die mangelnde Unterstützung sowohl bei der Strafverfolgung als auch bei der psychologischen Auf arbeitung schwerwiegende Folgen haben und im Extrem fall zur Dienstunfähigkeit führen. Es ist daher dringend er forderlich, einen e ff ektiveren Schutz- und Unterstützungs mechanismus für Lehrkräfte zu etablieren, der eine kon sequente Verfolgung von Gewaltvorfällen gewährleistet und den Betro ff enen angemessene Hilfe bietet.

dige Behörde, sobald der Vorfall gemeldet und veri fi ziert wurde.  Die Implementierung eines professionellen Betreuungssys tems mit psychologisch geschultem Fachpersonal zur unmit telbaren und langfristigen Unterstützung betro ff ener Lehr kräfte bei der Aufarbeitung von Gewaltvorfällen.  1 Forsa-Bericht, „Die Schule aus Sicht der Schulleiterinnen und Schulleiter –Gewalt gegen Lehrkräfte“ (f20.0015/38667 Fe, Ma), 27. März 2020 2 https://www.dphv.de/wp-content/uploads/2024/08/Umfrage_PHVN-zur- Gewalt-an-Lehrkraeften_20240823.pdf 3 https://www.isb.bayern.de/ fi leadmin/user_upload/Grundsatzabteilung/ Praevention/ISB___Gewalt_gegen_Lehrkraefte_2023.pdf

Der Deutsche Philologenverband fordert deshalb:

 Die Erstellung von Leitlinien und Sensibilisierung von Schul leitungen, wie es in Bayern bereits umgesetzt wird 3 .  Die Einrichtung einer zentralen, unabhängigen Anlaufstelle in jedem Bundesland, an die sich betro ff ene Lehrkräfte bei Gewaltvorfällen direkt und vertraulich wenden können.  Insbesondere bei körperlichen Übergri ff en auf Lehrkräfte die umgehende Stellung einer Strafanzeige durch die zustän

Plattformunterstützter Präsenzunterricht Positionspapier des BPA, beschlossen auf der Bundesvorstandssitzung in Göttingen am 9. Mai 2025 D ie Erfahrungen aus der Corona-Pandemie haben deut lich gemacht: Der von einer voll ausgebildeten Lehr

sellösungen führte, war insbesondere der unübersicht lichen Situation während der Corona-Pandemie geschul det. Es ist jedoch nicht hinnehmbar, dass an manchen Standorten noch immer die technischen Voraussetzun gen für den Einsatz internetbasierter Medien fehlen oder nur unzureichend vorhanden sind. Genauso wenig akzeptabel ist, dass vielerorts die digitale Infrastruktur erhebliche Mehrbelastungen für Lehrkräfte verursacht. In der Praxis dienen Lernplattformen derzeit vor allem der Verteilung und Bereitstellung digitaler oder digitali sierter Medien. In geringerem Umfang ermöglichen sie kollaborative Unterrichtssettings sowie speziell für den Unterricht entwickelte Anwendungen. Zudem wird die Integration digitaler Endgeräte in schulische Netze oft mals über diese Plattformen organisiert. Der DPhV kriti siert insbesondere das Fehlen klar de fi nierter Qualitäts kriterien für die Weiterentwicklung bestehender Platt formen.

kraft erteilte Fachunterricht in Präsenz ist das unentbehr liche Fundament für die Erfüllung des gymnasialen Bil dungsauftrags. Ziel sollte daher ein lernförderlicher, digital unterstützter Präsenzunterricht sein. Voraussetzung dafür ist, dass Lehrkräfte in ihrer unersetzbaren Fachkompetenz sowie auf Basis schüler- und sachorientierter Kriterien die bestmögliche Auswahl aus allen verfügbaren Medien, Materialien und Unterrichtssettings tre ff en können.

Scheitern einheitlicher Lernplattformen

Der Deutsche Philologenverband erkennt die bisherigen Bemühungen an, mit Lernplattformen den Zugang zu Unterrichtsmaterialien für die schulische Praxis zu er leichtern. Dass dies anfangs zu einem Wildwuchs an In

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