Gymnasium Baden-Württemberg 5-6/2025

Junge Philologen im DPhV

Wenn frischer Wind auf kreative Ideen trifft Die JuPhi im DPhV trafen sich zur Frühjahrstagung in der Elbmetropole Hamburg V om 3. bis 5. April 2025 trafen sich die Jungen Philologen im DPhV zur Bundessitzung im schönen

Hamburg. 23 Vertreterinnen und Ver treter der JuPhi aus ganz Deutschland widmeten sich mit Engagement und hoher fachlicher Kompetenz dem Thema ‘Berufseinstieg und Lehrerar beitszeiterfassung’. Baden-Württem berg wurde dabei durch die JuPhi Landesvorsitzende Stefanie Schrutz sowie Miriam Plachta und Maximilian Röhricht vertreten. Umgang mit dem Handy in der Schule: Generelle Smartphone Verbote oder individuelle Lösungen vor Ort? A13 für alle Lehrer heißt häufig: A14 für niemanden mehr! Seiteneinsteigerprogramme für Mangelfächer: Gefahr der Entpro fessionalisierung des Lehrberufes. Belastung für Lehrkräfte nimmt in allen Bundesländern zu – ein Aus gleich ist nicht in Sicht. Bildung kostet Geld und die Zu ständigen agieren nach dem Motto ‘Streich – Strich – gestrichen!’, sprich: Es gibt kein Problem, sei es auch noch so komplex, auf das die Antwort nicht der Rotstift ist. Als Bildungsfachfrau aus Hamburg kam die Abteilungsleiterin Hanneke Bohls des Landesinstituts für Lehrer bildung und Schulentwicklung, eine erfahrene Deutsch- und Englisch- lehrerin. Wichtig sei es, so führte sie aus, dass der KMK-Beschluss um- gesetzt werde und jedes Bundesland so viele Lehrkräfte ausbilde, wie es auch einstelle; dann dürfe es eigent lich keinen Lehrkräftemangel mehr geben. Der Fokus der Lehramtsausbildung liege auf einem großen Praxisbezug in Form von Unterrichtsfähigkeit sowie auf Professionalität und Reflexions kompetenz der Referendarinnen und Referendare. Die Hamburger Beson derheit sei gerade, dass auch Lehr- → → → → → Wichtige Themen aus den üblichen Länderberichten

Collage: Miriam Plachta

kräfte der Stadtteilschulen bis zum Abitur unterrichtsfähig sein müssen, damit es keine unterschiedlichen Qua litäten auf dem Weg zum Abitur gebe; wohl aber unterschiedliche Geschwin digkeiten. Des Weiteren werden auch die neunstufigen Stadtteilschulen gut, in Teilen sogar besser als bestimmte Gymnasien (achtstufig) angenommen. Dem möglicherweise schonungslos er scheinenden Vorbereitungsdienst stünden hervorragende Absolventin nen und Absolventen gegenüber. Diese Darstellung konnte indes der Vorsitzende des Hamburger Philolo genverbandes, Gerald Lamker, so nicht teilen. Gerade die Faktorisierung der einzelnen Fächer über die ver schiedenen Klassenstufen gehe nicht ohne zunehmende Belastung an den Lehrkräften im Stadtstaat vorbei. Am zweiten und dritten Tag der Arbeitssitzung wurde weiter an Ver bandsveröffentlichungen zum Berufs einstieg gearbeitet, wobei sich eine ergänzende Arbeitsgruppe mit der Lehrerarbeitszeiterfassung auf Grundlage des Hamburger Modells beschäftigte.

Als Tenor bleibt festzuhalten, dass eine generelle Entlastung am schnells ten und besten durch eine längst über fällige Absenkung des Deputates zu schaffen ist. Alle anderen Modelle der Faktorisierung werden eher vom Dienstherren dazu missbraucht, den Mangel zu verwalten; auch das Poten tial zu Verteilungs- und Gewichtungs streitigkeiten darf nicht unterschätzt werden: Wie soll man Oberstufen deutschunterricht mit einem kleinen Kurs gegen den Sportunterricht einer fünften Klasse mit 25 wilden Kindern abwägen? Ist ein Physik-Leistungs fach mit 7 Schülerinnen und Schülern mehr wert als Mathe in einer 7. Klasse mit 30 Kindern? Dieses Thema in all seinen Facetten bietet zweifelsohne genügend Grundlage für tagelange Diskussionen. Im Anschluss an die Arbeitsphase und bei schönstem Son nenschein wurden die Gespräche zu diesem und weiteren Themen der ak tuellen Bildungspolitik beim gemein samen Ausflug mit der Fähre an den Elbstrand fortgesetzt. >>

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