Gymnasium Baden-Württemberg 5-6/2025

Der PhV BW trifft …

Der Philologenverband Baden-Württemberg trifft … … den evangelischen Oberkirchenrat C armen Rivuzumwami leitet das De zernat 2 des Oberkirchenrats der evangelischen Kirche Württemberg,

das sich mit allen Fragen kirchlicher Bil dung beschäftigt. Es umfasst die Refe rate ‘Religionsunterricht, Schule und Bildung’, ‘Werke und Dienste’ sowie ‘Diakonat’. Sie ist zudem schon viele Jahre sehr engagiert im Arbeitsfeld ‘Frauen in Kirche und Gesellschaft’, war tätig als Pfarrerin und auch einige Jahre als Religionslehrerin an einem Gymnasium, hat daher hautnahe und direkte Erfahrungen als Lehrkraft. Da die Kirchen in viele Fragen der Bildung involviert sind, pflegt der Philo logenverband, diesmal vertreten durch Martina Scherer und Karin Fetzner, gerne auch die Kontakte mit diesen Mitstreitern. Die beiden evangelischen Kirchen in Baden und Württemberg sind Träger mehrerer Schulen verschie dener Prägung und Schularten. Nach einer Vorstellungsrunde stell ten alle Beteiligten erfreut fest, dass sie in der Bewertung von Bildungsinvesti tionen als wichtigster Ressource für die Zukunft und für die Förderung von Kompetenzen im sozialen Miteinander übereinstimmen. Die Schlagwörter der interkonfessionellen Zusammenarbeit von evangelischer und katholischer Kir chen in Baden-Württemberg lauten ‘Zu kunft – Hoffnung – Verantwortung’, und genau dafür möchten wir gemeinsam die Schülerinnen und Schüler stark ma chen. Frau Rivuzumwami betonte die Wichtigkeit der engen Zusammenarbeit von Religion und Ethik für die Persön lichkeits- und Demokratiebildung, gera de auch innerhalb der gesellschaftswis senschaftlichen Fächer und im Umfeld der immer größeren Bedeutung des Einsatzes von KI. Die Kirchen engagieren sich in der Ganztagsbetreuung, auf die ein Rechtsanspruch an der Grundschule kommen wird, und haben inzwischen schon das verwirklicht, was bei uns erst jetzt durch das Kultusministerium angestoßen wurde: Bei allen Personen, die in der Kinder- und Jugendarbeit tä tig sind, egal ob im Ehrenamt oder als Beruf(ung), wurden obligatorische Schulungen zu einem strikten Schutz konzept verpflichtend durchgeführt.

Zum differenzierten Schulsystem, das jedem Kind die aktuell passende Schullaufbahn mit allen Entwicklungs möglichkeiten bietet, gibt es viel Zu stimmung, genauso wie bei der Wert schätzung der Sprachförderprogram me, die jetzt in Baden-Württemberg starten sollen, damit alle Kinder mög lichst gute Startchancen für ihren Bil dungsweg bekommen. Für den zielfüh renden Einsatz der Gelder für Bildung aus dem erwarteten Sondervermögen möchten wir alle unüberhörbar unsere Stimme aus der Praxis erheben: So sol len sinnvolle Investitionen dafür sor gen, dass jedes Kind, jeder Jugendli che im Rahmen der individuellen Bega bungen, Talente und Interessen den bestmöglichen Weg für eine gute Bil dung und Ausbildung finden kann. Da zu gehört auch, dass in der Bewertung der Schularten und Berufe das leider in der Gesellschaft oft noch vorhande ne Hierarchiedenken aus den Köpfen verschwindet, dass die Wortwahl bei den Bildungswegen sehr achtsam er folgt, dass ideologisch gebrauchte Kampfbegriffe wie ‘abschulen’ oder ‘Selektion’ beim Weg in die weiterfüh rende Schule aus dem Sprachge brauch verschwinden. Mit der Verabredung weiterer Ge spräche und dem Plan von engerer Zu sammenarbeit mit den kirchlichen Bil dungspartnern endete ein sehr frucht bares und angenehmes Gespräch. Karin Fetzner >> Karin Fetzner und Martina Scherer mit Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami

>> v.l.n.r.: Andrea Pilz, Stefanie Schrutz, Ministerin Theresa Schopper, Martina Scherer, Karin Fetzner, Ministerialrat Rüdiger Hocke und Enver Groß

… Ministerin

Theresa Schopper D er PhV BW traf sich am 11. April 2025 im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport mit Ministerin Theresa Schopper und Referatsleiter Allgemein bildende Gymnasien am Kultusministerium Rüdiger Hocke. Zu Beginn wurden der Ministerin die über 1300 gesammelten Postkarten aus der Post kartenaktion des Philologenverbandes Baden Württemberg auf der didacta 2025 überge ben. Diese trugen die Titel ‘Mehr Ressource in die Bildung investieren’ sowie ‘Das differen zierte Schulsystem erhalten’. Im Anschluss tauschten sich die Beteiligten in einem konstruktiven Gespräch über die The men Kompass 4 und Potenzialtest, G9, Ent schuldigungspraxis, Stundentafelöffnungsver ordnung sowie die Bereitstellung der Abitur aufgaben an den Schulen aus. Letzteres dürfte für Sie insofern interessant sein, als dass den Schulen über die Schullei tungen die Abituraufgaben des vorangegange nen Schuljahres inklusive Erwartungshorizont und Korrekturhinweisen über einen Link ab Mitte Oktober für einen Zeitraum von vier Wo chen zur Verfügung gestellt werden. Sprechen Sie Ihre Schulleitung im nächsten Schuljahr einfach darauf an, damit diese Ihnen Zugang zu den Aufgaben in Ihrem Fach geben kann. Enver Groß

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