Blickpunkt Schule 3 2025

Weitere Informationen …

… zu den erwähnten Landesprogrammen: Hessischer Bewegungscheck www.hessischer-bewegungscheck.de

Titelthema

Landesprogramm zur Förderung der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen https://kultus.hessen.de/unterricht/ schulsport/programme-und-angebote-schulsport

oder https://www.landessportbund hessen.de/geschaeftsfelder/schule bildung-und-personalentwicklung/ schule-und-verein/landesprogramm/ Landesprogramm Talentsuche – Talentförderung https://talentfoerderung.info/ oder https://www.landessportbund hessen.de/geschaeftsfelder/leis tungssport/sportstiftung-hessen/

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bildungskapazitäten an Hochschulen und Studiensemi naren. Gerade im Fach Sport, das hohe fachpraktische Anforderungen stellt, ist eine solide Ausbildung uner lässlich.

Wochenstunden – unabhängig von Schulform und Standort. Besonders dramatisch zeigt sich die Proble matik im Schwimmunterricht: Viele Grundschulen kön nen die vorgesehenen Schwimmzeiten nicht realisieren, weil es an Wasserflächen und ausgebildetem Personal fehlt. Die Folge: Ein alarmierender Anteil von Grund schulkindern verlässt die Primarstufe ohne sichere Schwimmfähigkeit. 2. Sportstättenversorgung als infrastrukturelle Daueraufgabe Viele Sporthallen in Hessen sind sanierungsbedürftig oder überbelegt, Schwimmzeiten (wie gerade beschrieben) in öffentlichen Bädern kaum verfügbar. Ohne adäquate Räumlichkeiten und Ausstattung lässt sich zeitgemäßer Sportunterricht jedoch weder qualitativ noch quantitativ umsetzen. Hier braucht es nachhaltige Investitionen, eine bessere Koordination zwischen Schulträgern und Spor tanbietern sowie gezielte kommunale Unterstützung. 3. Stärkung der Sportlehrkräftebildung und Bekämpfung des Fachkräftemangels Der Bedarf an qualifizierten Sportlehrkräften ist groß – und er wird angesichts steigender Schülerzahlen und wachsender Ganztagsangebote weiter zunehmen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Lehramtsstudierenden im Fach Sport, insbesondere an Förderschulen und Berufs schulen. Es bedarf gezielter Strategien zur Nachwuchs gewinnung, zur Attraktivitätssteigerung des Lehramts studiums und zur nachhaltigen Verbesserung der Aus

4. Arbeitsbelastung anerkennen – zur oft unter- schätzten Leistung von Sportlehrkräften

Sportunterricht wird in der öffentlichen Wahrnehmung mitunter als ‘leichtes’ Fach angesehen – ohne Klassen arbeiten, ohne Korrekturen, dafür mit viel Bewegung an der frischen Luft. Dieses Bild greift jedoch zu kurz und wird der Realität sportpädagogischer Praxis nicht ge recht. Was im Klassenzimmer vergleichsweise geordnet abläuft, erfordert im Sportunterricht ein hohes Maß an Präsenz, Flexibilität und Belastbarkeit: Sportlehrkräfte arbeiten in lärmintensiven Räumen, betreuen Gruppen, die sich durch Weitläufigkeit und ständige Bewegung nur schwer überblicken lassen, und müssen gleichzeitig aktiv mitmachen oder sichern. Hinzu kommen organisa torische Anforderungen wie Materialtransporte, Geräte auf- und -abbau sowie wechselnde Einsatzorte – oft unter freiem Himmel oder im öffentlichen Raum. Diese Sichtbarkeit verlangt besondere Aufmerksamkeit und pädagogisches Geschick. Die vermeintliche Entlastung durch fehlende Korrekturzeiten wird durch diese Anfor derungen deutlich überkompensiert. Sportlehrkräfte brauchen daher nicht nur körperliche Fitness, sondern auch ein hohes Maß an Professionalität – und verdienen entsprechende Unterstützung im Schulalltag.

SCHULE 3|2025

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