Blickpunkt Schule 3 2025
die intensive Begleitung durch Mentorinnen und Mentoren die kollegiale Hospitation und Unterrichtsmitschau von Aus- zubildenden Die Zahlen sprechen für sich: 96 Pro zent der LiV bestehen den Vorberei tungsdienst, die Verlustquote liege bei nur etwa 4 Prozent, bei fast aus schließlich guten bis sehr guten Noten, laut Bohls. Hamburg verteilt zudem Referendarinnen und Referen dare systematisch; die Verteilung geschieht im Verhältnis 50:50 auf Gymnasien (G8) und Stadtteilschulen (G9). Im vergangenen Jahr trat ein neues Modell für die Sekundarstufen I und II vollends in Kraft, welches aus Sicht des Philologenverbands kritisch zu werten und zu beobachten ist. Bisher gab es unter anderem die Lehramts studiengänge ‘Lehramt der Primar stufe und Sekundarstufe I (LAPS)’ und das ‘Lehramt an Gymnasien (LAGym)’. Seit einiger Zeit wurden diese zusam mengefasst zum ‘Lehramt für die Sekundarstufe I und II (Stadtteilschu len und Gymnasien)’. Die reformierten Bachelor-Lehramtsstudiengänge starteten zum Wintersemester 2020/2021, die reformierten Master Lehramtsstudiengänge folgten zum Wintersemester 2023/2024. Das bisherige ‘LAGym’ und alle anderen → →
Hanneke Bohls, selbst erfahrene Lehrerin für Deutsch und Englisch, gewährte einen tiefen Einblick in das Hamburger Modell und zeigte sich er freut über die Begeisterung der Teil nehmerinnen und Teilnehmer für die Hamburger Lehrkräfteausbildung. Sie betonte den engen Praxisbezug der Ausbildung: Bereits während der uni versitären Phase sammeln angehende Lehrkräfte Erfahrungen in der Schule. Das anschließende Referendariat ist spiralcurricular aufgebaut und be ginnt – ohne Schonfrist – mit zehn Stunden eigenverantwortlichem Un terricht pro Woche bereits ab dem ersten Semester. Das Hamburger Modell setzt weiterhin auf klare Strukturen 18 Monate Vorbereitungsdienst in festen Ausbildungsgruppen 11 Hospitationen von Seminar vertreterinnen und Seminar- vertretern, zwei unterrichtsprak tische Prüfungen und eine münd liche Prüfung ein ausführlicher Bewährungs bericht durch die Schule, der mit 45 Prozent in die Endnote der Referendarinnen und Referendare eingeht → → →
hphv unterwegs
Foto: Vesela Oehler
» Arbeit am Buch für Berufsteinsteiger
Lehrämter differenziert nach Schul formen werden nun sukzessive ein gestellt [s. Grafik] . Auch zur Berufseingangsphase stellte Hanneke Bohls konkrete Maß nahmen vor: Für Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger besteht eine Fort bildungsverpflichtung von 30 bis 45 Stunden jährlich und die Möglichkeit, in einer Art Mentoring bzw. Supervisi on engmaschig beim Einstieg in den Beruf begleitet zu werden. Während die Auftaktveranstaltung dieser Fortbildungsserie für Berufsein- steigerinnen und Berufseinsteiger verpflichtend sind, sind die weiteren Veranstaltungen dieser Reihe frei willig und werden von etwa der Hälfte der Einsteigerinnen und Einsteiger genutzt. Den intensiven Tag ließen die Dele gierten im Restaurant ‘Schifferbörse’
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SCHULE 3|2025
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