Blickpunkt Schule 2 2025
len Wettbewerben und Projekten (Drehtür-Modell) Aufgaben, die primär mit der Gestaltung des Internatslebens verknüpft sind (unter anderem Mitarbeit in der Schul- und Inter natsvertretung, Planung von In ternatsveranstaltungen, Mitarbeit in Ausschüssen und Gruppen der Schülerschaft) Dass die Verwirklichung zuvor be nannter Ausprägungen nicht gänzlich konfliktfrei verläuft (unter anderem Fehlsituation aufgrund von Wettbe werbsteilnahmen bei gleichzeitiger Verpflichtung zur Teilnahme an Klau suren), liegt in der Natur der Sache und verlangt letztlich von allen Betei ligten Offenheit für den stetigen Dis kurs um eine gute Balance zwischen verordnungsrelevanten Rahmenbe dingungen einer regulären gymnasia len Oberstufenschule, einem verläss lichen Alltagsgeschäft bei gleichzeiti ger Flexibilität für die Verwirklichung individueller Interessen, Talente und Begabungen. Ebenfalls in der Natur der Sache liegt die Notwendigkeit, alle Schüle rinnen und Schüler bei der Bewälti gung benannter schulischer und hin zukommender internatsspezifischer An- und Herausforderungen institu tionalisiert zu unterstützen und gut zu begleiten. Denn bei aller Freude über die als positiv empfundene Not wendigkeit von akademischer An strengung und Engagement, bringt das Lernen und Leben in einer Inter natsschule vielfältige Herausforde rungen mit sich, die es zu bewerkstel ligen gilt. Sei dies die Entwicklung von Lern- und Arbeitstechniken, die es braucht, wenn sich unterrichtliche Übungs- und Wiederholungsphasen bei gleichzeitiger Erhöhung von Pha sen selbstgesteuerten Arbeitens merklich reduzieren, oder sei es das Zusammenleben in einer Wohngrup pe (WG) von acht jungen Menschen, was unter anderem mit der Aushand lung von Regeln und Strukturen des täglichen Miteinanders verbunden ist – alles will und muss möglichst gut gemeistert werden. Zur Unterstüt zung erhält jede Wohngruppe für die →
Zeit an der Internatsschule Schloss Hansenberg ein Mentoriatstandem zur Seite gestellt. 2 Während die je weilige sozialpädagogische Mentorin bzw. der sozialpädagogische Mentor primär für den Bereich des Zusam menlebens in der WG verantwortlich ist, steht die jeweilige Mentorin bzw. der Mentor aus der Gruppe der Lehr kräfte den Mentees primär für alle lernspezifischen Bedarfe und schuli schen Themen zur Seite. 3 Und nicht selten braucht es eine gemeinsame Ansprache aus dem Mentorentan dem, dass der Tag an der Internats schule Schloss Hansenberg auch nur 24 Stunden hat. Eine feste und damit im Stundenplan der Schülerinnen und Schüler sowie in den Plänen der Lehrkräfte strukturell abgebildete Größe im Konzept der schulischen Begabungsförderung an der ISH nimmt das Lernlabor (kurz: Lab ) ein. 4 Täglich, außer samstags, arbeiten die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen in der dritten und vierten Stunde an sogenannten Lernlabor-Aufgaben (kurz: Lab-Auf träge ). Hierzu sind alle Unterrichts-, Fach- und Arbeitsräume im Schulge bäude geöffnet und mit Ausnahme der Räumlichkeiten für Kleingruppen arbeiten jeweils mit einer Lehrkraft besetzt. Bei der Besetzung der Räum lichkeiten achtet das Stundenplan team darauf, dass die Fachlehrkräfte so eingesetzt werden, dass an jedem Tag alle Fächer vertreten sind. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln jeweils individuelle Arbeitspläne, zu welchem Zeitpunkt sie bei welcher Lehrkraft welche der von der eigenen Fachlehrkraft gestellten Lernlabor Aufgaben erledigen. Ein zu erstellen der Arbeitsplan ist auch insofern notwendig, da die Lab-Aufträge mehrheitlich den Charakter von Lang zeitaufträgen mit einem Lernprodukt als Ergebnis haben. Zur individuellen Planung und Dokumentation ebenso wie zur gemeinsamen mentoriellen Reflexion steht allen Schülerinnen Das Lernlabor als Möglichkeitsraum
→
‘Fehlzeiten’ im Unterricht, die sich unter anderem aus den Enrich ment-Angeboten ergeben und sich gerade ab der Q-Phase durchaus signifikant abbilden (unter ande rem Teilnahme an mehrtägigen Wettbewerben, Teilnahmen an au ßerschulischen Veranstaltungen mit Seminarcharakter) individuell umfangreiche Stun denpläne und Verpflichtungen für die Gemeinschaft, die insgesamt dazu führen, dass eher geringe Zeiten der individuellen Vor- und Nachbereitung von Unterrichts inhalten zur Verfügung stehen bzw. sehr effizient genutzt werden müssen Belegverpflichtung von insgesamt drei Leistungskursen (Abstockung eines Leistungskurses bei Abitur meldung) breites Fächerangebot in allen Aufgabenfeldern und Jahrgangs stufen schulcurriculare Verpflichtung, Kurse über die allgemeine Ver pflichtung der OAVO hinaus zu belegen Samstagsunterricht an den Nicht-Heimfahrwochenenden unterrichtliche Lern-Lehr- Settings, die ein Denken »über den fachlichen Tellerrand hinaus« enthalten projektbasiertes Arbeiten an länger- und langfristig gestellten Aufgaben zum Beispiel im Lern labor Ermöglichung von Alternativauf gaben statt einer kontinuierlichen Teilnahme am Regelunterricht über sogenannten Lernverträge für Schülerinnen und Schüler, die nachweislich über die curricular geforderten Kompetenzen ver- fügen (Drehtür-Modell) Teilnahmen an Juniorstudien gängen von Universitäten und Hochschulen (Drehtür-Modell) ungemein breites Spektrum schu lischer Arbeitsgemeinschaften hoher Grad der Teilnahme an lan des-, bundes- und internationa-
Titelthema
→
Enrichment (Anreicherung)
→
5
→
→
→
→
→
→
→
SCHULE
→
→
Made with FlippingBook Digital Publishing Software