Profil 9/2025

PROFIL // Titel

von der Vorsitzenden des Deut schen Philologenverbandes (DPhV), Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, dem Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Auslandslehrkräfte (AGAL) der GEW, Michael Schopp, der Vorsitzenden des Weltverbands Deutscher Aus landsschulen, Heike Daun, zuge schaltet aus Namibia, und dem Lei ter des Referats „Neue Entwicklun gen in der beru fl ichen Weiterbil dung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK)“, Jan Kuper. Die Vorsitzende des DPhV strich in ihrem Grußwort heraus, dass die an Deutsche Auslandsschulen (DAS) vermittelten Lehrkräfte aktuelle Deutsche Bildungsqualität nicht nur dank ihrer fachlichen, ihrer metho dischen und didaktischen Kom petenz, sondern auch als Vorbild einer gelebten demokratischen Werteordnung mit ihrer Welto ff en heit und Toleranz vermittelten. Gleichzeitig pro fi tierten die Kollegin nen und Kollegen selbst von ihren „Horizonterweiterungen“ im Aus land in hohem Maße, und könnten diese nach Ihrer Rückkehr ins deut sche Schulsystem gewinnbringend einsetzen. Prof. Dr. Susanne Lin Klit zing kritisierte, dass im so genann ten Masterplan die Bedeutung des deutschen Abiturs für die Gründung und Unterstützung von deutschen Schulen im Ausland zurückgenom

men werde und wies darauf hin, dass der Auslandsschulfonds für die Unterstützung der Schulen durch die sogenannten freiwilligen Leis tungen nicht groß genug sei. Man brauche eine positive Auslagerung der dynamisierten Gehälter, forder te die Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes. Alle an der Tagung Beteiligten be dauern die aktuelle Entwicklung, dass diesem Vorzeigemodell der AKGP, nämlich den Deutschen Aus landsschulen, die fi nanzielle Grund lage kontinuierlich entzogen wird. Die fehlende Dynamisierung des Auslandsschulfonds bedeutet ange sichts der In fl ation und steigender Gehälter seine Kannibalisierung und hat unter anderem die Streichung der so genannten freiwilligen För derung und damit letztendlich eine Erhöhung der Schulgelder und eine Einschränkung der sozialen Ö ff nung zur Folge. Nicht nur der Philologen verband unterstützt eine haushalte risch zufriedenstellendere Lösung angesichts der nachhaltigen Bedeu tung des Deutschen Auslandsschul wesens für unsere internationalen Ver fl echtungen auf gesellschaftli cher, politischer und wirtschaftlicher Ebene. Die Verbände ho ff en auf ein o ff eneres Ohr als in der letzten Le gislaturperiode bei den Entschei dungsträgern in Berlin.

Das Gespräch mit Rüdiger Krontha ler, TV- und Hörfunk-Reporter für die aktuellen Formate des BR und der ARD in Rom, der 1996 an der Deutschen Schule Rom sein Abitur ablegte, als sein Vater dort Lehrer war, und in den vergangenen Jahren seine eigenen Kinder an die Deut sche Schule Rom schickte, verdeut lichte eindrucksvoll, wie bedeutsam die Deutschen Auslandsschulen nicht nur für ehemalige Schüler sein können: „Das zahlt nicht nur mone tär ein!“ sagt der 49jährige Journalist über die Arbeit der Auslandsschu len. Sie können das Interview in Ausschnitten hören: https://vdlia.de/ das-zahlt-nicht-nur-monetaer-ein/ Vorträge einiger Auslandsschulen insbesondere zum Thema Fachkräf tegewinnung und Digitalisierung ermöglichten einen Einblick in die vielschichtige Arbeit der Auslands schulen mit ihren sehr unterschied lichen Ausrichtungen und Bedarfen: Thomas Spahn, ehemaliger Leiter der German International School Silicon Valley (GISSV), Mountain View, USA, berichtete zum Thema „Interdisziplinäres Problemlösen mit KI und dem Deeper-Learning-An satz“. Die GISSV war 2023 Träger des 1. Preises des Wettbewerbs der DIHK „Schulen bauen weltweit Brü cken“. Martin Lentzen und Jenny Jungeblut von der GISSV erhielten 

13 PROFIL // 9/2025

Made with FlippingBook Learn more on our blog