Profil 9/2024

PROFIL // Kompakt

Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV

Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE

dbb Bildungsgewerkschaften:

Kritik an KMK-Beschlüssen Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat am 13. und 14. Juni 2024 zahl reiche Beschlüsse gefasst, die beim

nis der monatelangen Verzögerun gen.“ Weiter kritisierte Brand dro henden Mehraufwand für die Lehr kräfte bei der Umsetzung des Pro gramms „Stark in die Schule starten“ („StarS“): „Wir sehen, dass die Kinder schon mit ganz unterschiedlichen Ausgangslagen in die Schule starten. Eine systematische Erfassung und Unterstützung bei der Förderung können daher hilfreich sein. Aller dings darf kein Mehraufwand für die Lehrkräfte entstehen. Es muss ein klarer Nutzen beim Einsatz dieses Instruments erkennbar sein und die Erkenntnisse sollten nicht dazu die nen, Vergleiche zwischen den Bun desländern herzustellen. Ein Schul eintrittsabitur macht noch keinen Sommer.“ Die DPhV-Bundesvorsitzende Susan ne Lin-Klitzing mahnte bei den not wendigen Reformen in der Lehrkräf tebildung mehr Sorgfalt an. Die neue Struktur der KMK mit den drei Vorstandsgruppen Bildung, Wissen schaft und Kultur müsse sicherstel

len, dass das grundlegende Fun dament der Lehrkräftebildung, „nämlich deren universitäre Phase, nicht so gut wie allein in der Verant wortung der Wissenschaftsminister konferenz liegt“. Mit lediglich einem Tre ff en mit der WissenschaftsMK pro Jahr würden die Kultusminister und Kultusministerinnen ihrer Ver antwortung nicht mehr gerecht: „Bei einem so fundamental wichti gen Thema wie der Lehrkräftebil dung braucht es den direkten Ein fl uss der Bildungsministerien auch auf die erste Phase. Anders ist eine an den schulischen Bedarfen aus gerichtete Lehrkräftebildung nicht zu gewährleisten. Die weitgehende Aufgabe ihres originären Zuständig keitsbereichs gleicht einem O ff en barungseid der Kultusminister und Kultusministerinnen. Die Vorteile für die Wissenschaftsseite sind in dieser neuen Dreiervorstandsregelung der KMK deutlich erkennbar, für die Schul- und Bildungspolitik ist dies für den DPhV zumindest bisher nicht ersichtlich.“ 

Verband Bildung und Erziehung (VBE) und dem Deutschen Philolo genverband (DPhV) auf Kritik sto ßen. Zum „Digitalpakt 2.0“ sagte der VBE-Bundesvorsitzende Gerhard Brand: „Während die Gesellschaft erwartet, dass wir an den Schulen über TikTok-Trends und künstliche Intelligenz sprechen, bleibt uns in der Praxis nur der Overheadprojek tor.“ An zehn Prozent der Schulen gebe es keine Klassensätze an digi talen Endgeräten. Noch immer hät ten nicht alle Schulen von den Gel dern des Digitalpakts pro fi tiert. 75 Prozent der Schulleitungen, die Geld aus dem Digitalpakt erhalten hätten, benötigten mehr Geld, wie eine forsa-Umfrage des VBE erge ben habe. „Seit der Digitalpakt aus gelaufen ist, kla ff t eine Finanzie rungslücke. Wenn die KMK den ‚schnellstmöglichen Abschluss der Verhandlungen zum Digitalpakt 2.0‘ fordert, ist dies nur ein Eingeständ

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