Profil 7-8/2025
PROFIL // DPhV-Standpunkte
DPhV fordert anlässlich der 4. Bildungs-MK Qualitätssicherung durch den Digitalpakt 2.0, staatliche Verantwortung für Lernplatt formen und gemeinsame länderübergreifende Datenschutzregeln
Anlässlich der 4. Bil dungsministerkon ferenz in Mecklen burg-Vorpommern mahnt der Deut sche Philologenver band (DPhV) Quali
Foto: AdobeStock
Pressemitteilung vom 26. Juni
8 PROFIL // 7-8/2025 Bildungsmedien sowie an wirk samer Datenschutzaufsicht, die nicht an die Schulen und Schullei tungen delegiert werden darf, sondern auf die Ebene der Kultus tätssicherung durch den Digital pakt 2.0 an. Die Ausgestaltung des kommenden Maßnahmenpakets muss inhaltlich überzeugen und nachhaltig wirken. Besonders bei digitalen Lernplattformen warnt der Verband eindringlich vor einer zunehmenden Abhängigkeit des Bildungssystems von kommerziel len Anbietern. Statt die ursprünglich angestrebte Unabhängigkeit durch eigene, staatliche Lernplattformen zu stär ken, ist heute vielerorts genau das Gegenteil der Fall. „Lernplattfor men dienen aktuell häu fi g nicht der pädagogischen Qualitätssicherung, sondern dem strukturierten Zu gang zu Produkten kommerzieller Anbieter. Hier wird der Staat seiner Verantwortung nicht gerecht“, mahnt DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing. Der DPhV fordert daher Bund, Länder und Kommunen auf, den Digital pakt als Chance zu begreifen, die Infrastruktur zu modernisieren, um echte pädagogische Qualität zu fördern. „Aktuell aber fehlt es an gesicher ten Qualitätsstandards für digitale
minister gehört. Grundlage dafür sind gemeinsame Empfehlungen der jeweiligen Landesdaten schutzbeauftragten. Plattform gestützte Unterrichtsentwicklung kann nur gelingen, wenn sie die Schulen nicht zusätzlich belastet, sondern entlastet und sie in ihrer pädagogischen Arbeit stärkt“, er klärt Lin-Klitzing. Dazu gehört aus Sicht des Verbandes auch die Un terstützung für die professionelle IT-Administration an Schulen – für den sogenannten „digitalen Haus meister“ – als Voraussetzung da für, dass digitale Angebote über haupt verlässlich und entlastend eingesetzt werden können. Eben so notwendig seien kluge Leasing modelle für Endgeräte. Lin-Klit zing: „Ein verlässliches digitales
Fundament für Schulen braucht dauerhafte staatliche Verantwor tung – und eine Digitalstrategie, die Qualität, Datenschutz und pä dagogische Autonomie ins Zen trum stellt. Wir erwarten deshalb auch, dass den Schulen zeitnah eine datenschutzkonforme Bil dungs-KI zur Verfügung gestellt wird. Diese muss in eine umfas sende KI-Strategie eingebettet sein, die den europäischen Rechtsrahmen – insbesondere den Umgang mit Hochrisiko-KI – berücksichtigt. Zwingend notwen dig sind leistungsfähige Identitäts management-Systeme, die das Recht auf informationelle Selbst bestimmung für Schülerinnen, Schüler und deren Lehrkräfte effektiv schützen.“
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