Profil 7-8/2025
PROFIL // DPhV-Standpunkte
DPhV begrüßt Initiative der Kultusministerkonferenz zur Stärkung der Erinnerungskultur an Schulen Unterstützung des Bundes für pädagogische Arbeit und deren Finanzierung notwendig
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Die aktuelle Initiative der Kultusminister konferenz (KMK) zur Stärkung der Erinne rungskultur an Schu len unterstreicht, wie wichtig auch diese
DPhV-Che fi n Lin-Klitzing: „Wir brauchen eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Grundgesetz – und zwar verbindlich bereits in der ersten Phase der Lehr kräftebildung“.
Pressemitteilung vom 30. Juni
Art der Demokratiebildung in Zeiten wachsender politischer Unruhen und zunehmendem Extremismus ist. Der Deutsche Philologenverband (DPhV) begrüßt ausdrücklich das Bekenntnis der KMK – betont aber zugleich: das Bekenntnis allein reicht nicht. Erinne rungskultur und auch Gedenkstät tenpädagogik brauchen personelle Ressourcen, so dass Erinnerungsorte auch mit voll ausgestatteten Bil dungsstellen für die Begleitung der pädagogischen Arbeit mit Schulklas sen unterstützt werden. Der DPhV hält die Unterstützung des Bundes für die pädagogische Arbeit und de ren Finanzierung hier für geboten. „Lehrkräfte stellen sich tagtäglich ih rem Erziehungs- und Bildungsauftrag – und damit auch der Aufgabe der Demokratie- und Wertebildung“, er klärt Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing,
Bundesvorsitzende des DPhV. „Doch angesichts eines zu hohen Stunden deputats sowie einer wachsenden Aufgabenfülle stoßen sie zunehmend an ihre Grenzen.“ Der DPhV fordert deshalb ein entschlossenes politi sches Umsteuern: Demokratiebil dung muss sowohl fachlich als auch organisatorisch besser unterstützt werden. Sie braucht insbesondere die Grundständigkeit der „kleinen“ Fächer, beispielsweise beim Politik- und Geschichtsunterricht. Zudem be nötigen die Schulen organisatorische Freiräume. „Des Weiteren brauchen wir die vertiefte Auseinandersetzung mit dem Grundgesetz – und zwar verbindlich bereits in der ersten Pha se der Lehrkräftebildung“, betont Lin-Klitzing. „Nur wer sich selbst fun
diert mit dem Grundgesetz auseinan dersetzen konnte, kann Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, sich auf diesem Boden aktiv, kritisch und kompetent mit demokratischen Wer ten und gesellschaftlichen Heraus forderungen zu beschäftigen.“ Der DPhV erinnert in diesem Zusam menhang auch an die Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers: Über die Hälfte der Lehrkräfte wünscht sich mehr Raum und Un terstützung für Demokratiebildung – doch die strukturellen Vorausset zungen fehlen bislang. „Für die Stär kung der Demokratiebildung und Erinnerungskultur braucht es jetzt nicht nur Worte, sondern Taten“, so Lin-Klitzing abschließend.
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