Profil 7-8/2025
PROFIL // Deutschland, Deine Gymnasien
miteinander verknüpft. Außerdem schauen die Jurymitglieder, welche besonderen schulischen Maßnah men es für eine chancengerechte Gestaltung von MINT-Bildung für alle Schülerinnen und Schüler gibt, wel che Zusatzangebote die Schule zur Förderung von MINT-Fächern bietet und ob die Schule auch bei anderen Wettbewerben erfolgreich ist. PROFIL: Wie kann die Politik unterstützen künftig noch mehr Forschergeist in die Schulen zu tragen? Oldenburg: Ich sehe mehrere zen trale Handlungsfelder, um For schungsgeist systematisch in unsere Schulen zu tragen. Erstens arbeiten wir an einer strukturellen Stärkung der Schulen: Wir müssen Schulen dabei unterstützen, MINT-Fächer fä cherübergreifend zu vernetzen und forschendes Lernen systematisch zu verankern. ?
Zweitens ist die Lehrkräftegewin nung und -fortbildung entschei dend. Ohne motivierte und gut aus gebildete Lehrkräfte, die „Jugend forscht“-Projekte betreuen können, bleibt Forschungsgeist nur ein schö nes Wort. Wir brauchen verp fl ich tende MINT-Didaktik-Module in der Lehrkräfteausbildung und regel mäßige Fortbildungen zu forschen dem Lernen. Drittens müssen wir die außerschu lischen Partnerschaften noch mehr stärken, diese Zusammenarbeit ist sehr wichtig. Politik kann hier Ko operationsvereinbarungen zwischen Schulen, Hochschulen und Unter nehmen fördern und fi nanziell un terstützen. Besonders wichtig ist mir dabei die chancengerechte Gestal tung - jedes Kind, unabhängig von Herkunft oder sozialem Status, muss Zugang zu MINT-Förderung haben.
PROFIL: Und viertens?
?
Oldenburg: Viertens brauchen wir eine bessere Infrastruktur. Moderne Labore, digitale Werkzeuge für das eigenständige Forschen und Experi mentieren wie auch barrierefreie Zu gänge zu MINT-Bildung kosten Geld – hier ist die Politik gefordert, nach haltig zu investieren. Der Erfolg von „Jugend forscht“ mit jährlich mehr als 12.000 Teilnehme rinnen und Teilnehmern zeigt: Das Interesse ist da. Wir müssen die Strukturen scha ff en, damit aus inte ressierten Kindern und Jugendlichen forschende Köpfe werden – und zwar überall in Deutschland, nicht nur an Spezialschulen. Vor diesem Hinter grund freue ich mich auch, dass die regierungstragenden Parteien auf Bundesebene den Ausbau des Wett bewerbs „Jugend forscht“ in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart haben.
29 PROFIL // 7-8/2025
Made with FlippingBook. PDF to flipbook with ease