Profil 12/2024
PROFIL // Termine
300 Philologen atmeten Nordseeluft und stellten harte Forderungen Niedersächsischer Philologentag in Bremerhaven
Foto: PhV Niedersachsen
20 PROFIL // 12/2024 nen. Mit seiner Rede traf er den Nerv der Delegierten aus dem gan zen Land, aber seine Worte ließen auch die Kultusministerin Julia Willie von Walter Tetzlo ff F ür ihren Philologentag über Niedersachsen führte seine diesjähri ge Großveranstaltung diesmal nicht – wie so viele Jahre zuvor – in Goslar, sondern ganz am nordwestlichen Rand des großen Bundeslands, nämlich in Bremerhaven durch. Wenn man den Landesvorsitzen den, Dr. Christoph Rabbow, kennt, dann überrascht es Delegierte und Besucher nicht, dass alles wie am Schnürchen klappte. Beginnen wir mit dem Empfang am Vorabend des Delegiertentages im 19. Stock des imposanten Atlantic Hotels. Hier hatte man einen atemberaubenden Blick auf Stadt, Hafen und die Nord see, von wo aus kleine bunte Lichter die Szenerie umrahmten. Und doch galt die Aufmerksamkeit – neben der wohlschmeckenden Bekösti gung – mehr den beiden Hauptred nern. Der Landesvorsitzende ver stand es mit der ihm eigenen Kom bination von Hartnäckigkeit und freundlichem Humor, die Verbands forderungen zu formulieren, als da sind: die unzureichende Lehrerver sorgung, die ausbleibende Alters ermäßigung oder die kleinkarierte Praxis, nach dem Abitur nicht mehr erteilte „Minusstunden“ aufzurech schritten sie sogar die Landes grenze. Der Philologenverband
Hamburg (Bündnis 90 / Die Grünen) nicht ungerührt. Diese versuchte gar nicht erst, alle von der Landesregierung und ihr als Ministerin getro ff enen Maßnahmen als einzig richtigen Weg herauszustel len. Stattdessen wählte sie den Weg des Dialogs, den Dr. Christoph Rab bow und sein Vorstand denn auch dankbar aufgri ff en. Ihr einstündiger Vortrag, der mehr war als ein hö fl i ches Grußwort, stellte sicher nicht alle Delegierten zufrieden, war aber von einem hohen Maß an Respekt gegenüber unserem Berufsverband und seinem Vorsitzenden gekenn zeichnet. Dass man sich bei aller Un terschiedlichkeit in vielen Fragen der Schulpolitik nicht nur noch die Hand reichen darf (und sollte), das be stimmte den Abschluss des Auftritts der Ministerin. Nach launigen Ab schiedsworten Rabbows nahm die Ministerin gern kleine Aufmerksam keiten an und setzte – zur Über raschung aller Anwesenden – auch noch die Mütze des niedersächsi schen Philologenverbands auf. Die eigentliche Erö ff nungsveranstal tung fand dann am nächsten Tag statt. Es war eine besondere Ver anstaltung, auch deshalb, weil ein hochkarätiger Vortrag im Zentrum des Vormittags stand und die erst malige Verleihung des Niedersächsi schen Lehrkräftepreises. Neben vie len externen Gästen, die dem gro ßen Landesverband die Ehre erwie
Gratulation an den mit 97% wieder gewählten PHVN-Landesvorsitzenden Dr. Christoph Rabbow, hier mit Nie sersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg sen, waren auch die DPhV-Vorsit zende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing und der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, er schienen, um mit wertschätzenden und heiteren Grußworten ihre Wert schätzung für die niedersächsischen Philologen zum Ausdruck zu brin gen. Beide und Dr. Christoph Rab bow als Dritter im Bunde steuerten ihren individuellen Part zum Motto der diesjährigen Versammlung bei. Das hieß LEISTUNG – VERTRAUEN – ZUKUNFT, und der Gastgeber war es, der für das Vertrauen nicht nur warb, sondern angesichts einer mehr als zukunftsskeptischen Ju gend darum bat, den jungen Men schen dieses Vertrauen zurückzuge ben. Und bei diesem Thema schlug er geschickt den Bogen zur Berufs politik. Vertrauen verdienten auch die im Amt be fi ndlichen Lehrkräfte, für die er Entlastung und Alters ermäßigung forderte, und für den Lehrernachwuchs im Referendariat, dem die Angst in der Ausbildung genommen werden müsse. Die DPhV-Bundesvorsitzende Susan ne Lin-Klitzing schlug den Bogen zum Festvortrag des Klimaforschers Prof.
Made with FlippingBook Ebook Creator