Profil 1-2/2025

Unser Beitrag zur politischen Bildung A uf der Fachtagung der Kultusminis terkonferenz und der Bundeszentra le für politische Bildung zum Thema „Schulische Intervention bei politischen Krisenereignissen in Berlin: Was kann

PROFIL // Termine

zung, aber keine umfassende Ent lastung.

welche Antworten von der KI stam men und welche vom Schüler selbst. Das Ziel von Prüfungen kann nicht sein, lediglich festzustellen, wie eine Leistung erbracht wurde. Wenn es nur darum ginge, könnte man ja auch einfach auf viel mehr Klausu ren unter Aufsicht und mündliche Prüfungen ohne Hilfsmittel auswei chen und auf „KI-gefährdete“ Prü fungsformate wie Portfolios, Refe rate und Ausarbeitungen verzich ten. Ich bin hingegen sehr o ff en für neue Formen der Diagnose und der Leistungsmessung, gerade auch in Verbindung mit bereichsspezi fi scher, datenschutzkonformer KI. Denn der Kernpunkt, um den es bei Diagnose und Leistungsmessung und -bewertung in der Schule ge hen muss, ist doch, dass mit und

Wie müssen sich denn die Prüfungsformen verändern?

?

und soll politi sche Bildung leisten?“ plädier ten Prof. Dr. Su sanne Lin-Klit zing (DPhV) und Prof. Dr. Felicitas Thiel (SWK) u.a. für die Stärkung der Fächer Poli tik und Ge schichte. Dr. Lui sa Girnus (Freie Universität Ber lin) moderierte

Susanne Lin-Klitzing: Meiner Mei nung nach sollte der Fokus auf ei ner Veränderung der Förderungs kultur liegen, weniger auf der Prü fungskultur. Das Thema Förderung wird in den Handlungsempfehlun gen der KMK kaum berücksichtigt, einzig unter dem Punkt „Lernen und Didaktik“ fi ndet es noch kurz Erwähnung. Doch zurück zu Ihrer Frage: Die Leis tungsbewertung sollte in der Hand der Lehrkräfte bleiben, die Schule ihre Allokationsfunktion behalten. Die KMK fordert diesbezüglich zwar eine Anpassung der Prüfungsforma te, um Kompetenzen im Umgang mit KI zu berücksich

Foto: SWK

Prof. Dr. Susanne Lin Klitzing und Prof. Dr. Fe licitas Thiel von der SWK

die Arbeitsgruppe „Fachliche und fä cherübergreifende Herausforderungen von Lehrkräften in politischen Krisen: Welcher Unterstützung und Maßnah men bedarf es in Schule und Lehrkräfte bildung“. Die beiden Professorinnen Thiel und Lin-Klitzing hielten die Impuls vorträge. Das Anliegen des Deutschen Philologenverbandes, angehenden Lehr kräften die vertiefte Auseinanderset zung mit dem Grundgesetz bereits in der universitären Phase zu ermöglichen, wurde in der Arbeitsgruppe positiv auf genommen. 

für die Schülerin nen und Schüler im Lernprozess das Ziel verfolgt wird, den eigenen Wissensstand zu erweitern, Inhalte wirklich zu verste hen und sie kri tisch zu hinterfra gen und eben nicht darum, Auf

tigen und die Leis tungsbewertung transparenter und fairer zu gestalten. Wenn ich die Aus führungen dazu lese, frage ich mich allerdings, ob es wirklich darum geht, die Leistung „trans parent und fair“ zu

“Die Leistungs- bewertung sollte in der Hand der Lehrkräfte blei- ben, die Schule ihre Allokations- funktion behalten”

Ein starkes Team dbb-Jahrestagung in Köln: Deutschland vor der Wahl – Fragen und Erwartungen.

30 PROFIL // 1-2/2025 tivischem Aufdeckungsprozess“ werden, bei dem überprüft wird, bewerten, oder eher nur darum, festzustellen, wie viel KI die Schüle rinnen und Schüler genutzt haben. Diesen Zugang sehe ich kritisch. Na türlich soll KI angemessen in Lern prozesse integriert werden und die Fähigkeit zur re fl ektierten Nutzung gehört de fi nitiv dazu. Aber die Fo kussierung auf Prüfungsformate und die entsprechenden Formulie rungen dazu in der KMK-Hand lungsempfehlung lassen vermuten, dass Prüfungen zu einer Art „detek

gaben nur umfassender und e ffi zienter abarbeiten zu können. Ein Ansatz, den ich also für sinnvol ler halte, wäre festzustellen, was die Schülerinnen und Schüler vor der Nutzung der KI über ein Thema wissen und wie sich ihr Verständnis durch die KI-Nutzung verändert. Das wäre meiner Ansicht nach fai rer und würde den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler besser abbilden, um sie dann gezielt för dern zu können. 

Foto: dbb

“Wir Philologen auf der Jahrestagung des dbb 2025 – ein starkes Team!“ (v.l.n.r.: Dr. Horst Günther Klitzing, Sa bine Mistler, Martina Scherer, Michael Schwägerl, Markus Gretzschel, Dagmar Bär, Gabi Kasigkeit, Stefan Düll, Kathrin Wiencek, Susanne Lin-Klitzing, Robert Tophofen, Edith Krippner-Grimme, Silvia Hantke, Andreas Bartsch)

Quelle: News4Teachers-Archiv https://www.news4teachers.de/2024/12/

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online