Gymnasium Baden-Württemberg 9-10/2024

Pressemitteilung

Bild: K.C./AdobeStock

Gymnasien für G9 gut aufstellen!

Gymnasien brauchen klare Vorgaben und Strukturen bei der Umsetzung von G9, vor allem zentral festgelegte Stundentafeln! Differenziertes Schulsystem und Durchlässig keit zwischen den Schularten stärken! Berufliche Orientierung am Gymnasium bedeutet vorrangig Studienorientierung! IT-Betreuung zukunftssicher aufstellen und endlich adäquate Ressourcen bereitstellen! Mit LehrKRAFT in die Zukunft der Schülerinnen und Schüler investieren: Mehr Zeit für das Kerngeschäft Unterricht! G9 – ja bitte, wir sind dabei! Der Verband für gymnasiale Lehrkräfte, PhV Baden Württemberg, begrüßt die Wiedereinführung von G9, for dert jedoch klare Vorgaben, vor allem bei den Stundenta feln und den Inhalten. »Bildungspolitische Entscheidungen nach unten weiterzureichen schafft nicht mehr Gestal tungsspielraum für Schulen, sondern tausende Stunden Lehrerarbeitszeit ohne Mehrwert!«, macht Martina Sche rer, Landesvorsitzende des Philologenverbands Baden Württemberg (PhV BW), deutlich. Zudem erfordert die Durchlässigkeit zwischen den Schularten einen einheitli chen Rhythmus der Fremdsprachenfolge und Profilfächer: »Die Schülerinnen und Schüler müssen ab Klasse 5 den Übergang an die weiterführende Schule bewältigen. In Klasse 7, zwei Jahre später, sollte mit der 2. Fremdsprache gestartet werden und ab Klasse 9 beginnt dann die Vertie fung in den Profilfächern«, so Martina Scherer. »Diese Struktur würde wieder einen Wechsel zum Beispiel von der Realschule auf das Gymnasium ermöglichen.« Schulreformen Der PhV begrüßt, dass alle weiterführenden Schularten durch die geplante Schulreform eine Stärkung der Basis kompetenzen und der Informatik erfahren. »Die Landes regierung hat nun die Chance, in unsere Zukunft zu inves- → → → → → Digitaler Arbeitsplatz für Lehrkräfte: Hier muss nachgebessert werden!

tieren, denn Bildung ist die zentrale Ressource im Ländle. Die Kinder und Jugendlichen müssen bei der Umsetzung im Fokus stehen, denn sie sind es, um die es uns allen ge hen muss und geht!«, betont Claudia Grimm, stellvertre tende Landesvorsitzende des PhV BW. Berufliche Orientierung und Demokratieerziehung Das allgemeinbildende Gymnasium qualifiziert mit der all gemeinen Hochschulreife für ein Studium, daher sollte die berufliche Orientierung hier vor allem der Studienorientie rung dienen. Die Stärkung der Demokratieerziehung ist sehr zu be grüßen. Ein wichtiger Baustein sind die geplanten Klassen lehrerstunden in der Unterstufe, in denen Dialogkultur und soziales Lernen gefördert werden können. Die Stärkung der Gesellschaftswissenschaften hilft, bei den vielschichtigen Herausforderungen unserer Zeit, Resi lienz und Problemlösekompetenzen zu schaffen. »Jeden Tag haben wir in der Schule – neben dem Eltern haus und der gesamten Gesellschaft – den Auftrag, Schüle rinnen und Schüler zur Mündigkeit zu befähigen, um damit auch dauerhaft unsere Demokratie zu sichern. Respekt, Toleranz, Gewaltfreiheit und Nächstenliebe müssen täglich »Mehr als vierzig Jahre nach dem ersten Empfang einer E Mail in Deutschland (3. August 1984) wird es nun auch an den Schulen wahr«, so Martina Scherer, »es soll landesweit einheitliche Dienstmailkonten für Lehrkräfte geben.« Der ebenfalls für September angekündigte Online-Büro arbeitsplatz beinhaltet Büroanwendungen, Online-Spei cher, Kalender- und Adressbuchfunktionen. Es wurde er freulicherweise hierfür freie Software gewählt. Der Betrei ber Dataport ist außerdem Anstalt des öffentlichen Rechts und betreut auch nördliche Bundesländer. All dies begrüßt der PhV im Sinne der digitalen Souveränität. Leider gibt es neben diesen Lichtblicken auch Schatten seiten: Die Mailkonten sind nur für Lehrkräfte vorgese hen, nicht für die Schüler- und Elternschaft, nicht für Schulsozialarbeiter oder Praktikantinnen, die auch alle zu den Schulen gehören. Es sind auch keine Funktionsmailpostfächer zum Bei spiel für Fachschaften, Oberstufenberatung oder die Per- praktiziert werden«, so Martina Scherer. Digitalisierung im Bildungsbereich – wenig Licht und viel Schatten

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