Blickpunkt Schule 4/2024

heißt es auf der Seite der Kultusmi nisterkonferenz, wo diese länderüber greifenden Projekte ausführlich be schrieben werden: 1 Unterrichten – mit Materialien und Werkzeugen: Infrastrukturen zur Bereitstellung und Bewertung digi taler Bildungsmedien, zum Beispiel Schul-Cloud. 2 Lernen – steuern, individualisieren, bewerten, beurteilen und prüfen: Infrastrukturen zur onlinebasierten Diagnostik und Leistungsfeststel lung, zum Beispiel Technologie- basiertes Assessment (TBA I). 3 Verzahnen – technisch und administrativ: Infrastrukturen zur Verbesserung von Schnittstellen standards, zum Beispiel Educheck Digital (EDCD). 4 Lehren – professionalisieren und kollaborieren: Infrastrukturen zur Beratung und Qualifizierung des Lehrpersonals, zum Beispiel das Portal für berufliche Bildung. ? Wie viel Geld stand mit dem Digitalpakt 1.0 zur Verfügung? Für den Digitalpakt Schule 1.0 hat der Bund ursprünglich 5 Milliarden Euro über einen Zeitraum von 2019 bis 2024 bereitgestellt. Vorgesehen war beim Start des Programms, dass 3,5 Milliarden Euro aus dem Fördertopf des Bundes bis zum Ende der Legisla turperiode 2021 abgerufen werden sollen. In der Corona-Pandemie hat der Bund die Fördersumme noch um wei tere 1,5 Milliarden Euro aufgestockt. 500 Millionen Euro davon waren vor gesehen für die Beschaffung digitaler Endgeräte für bedürftige Schülerin nen und Schüler, damit sie am Online Unterricht teilnehmen können. Dieses sogenannte Sofortausstattungspro gramm wurde als Zusatzvereinbarung zum Digitalpakt Schule im Mai 2020 beschlossen und trat Anfang Juli 2020 in Kraft. Inzwischen sollten in den Bundes ländern die Schulen so weit mit digi talen Leihgeräten versorgt sein, dass sie am Online-Unterricht teilnehmen könnten. Bremen ist sogar noch einen Schritt weitergegangen und hatte als

Die Länder ermitteln ihre Daten je weils halbjährlich zu den Stichtagen 31. Dezember und 30. Juni und über mitteln sie dann zum 15. Februar und 15. August dem BMBF. Nach aktuellen Zahlen des Bundesbildungsministeri ums vom Februar 2024 sind seit Be ginn der Laufzeit des Digitalpakts Schule in 2019 bis zum 31. Dezember 2023 in den Programmteilen Basis Digitalpakt und der Zusatzvereinba rung IT-Administration mehr als 2 Mil liarden Euro abgeflossen. Verplant und bewilligt sind bereits etwas mehr als 5 Milliarden Euro, das heißt 96 Prozent der im Basis-Digitalpakt so wie 59 Prozent der in der Zusatzver einbarung IT-Administration zur Ver fügung stehenden Gelder. ? Wie sieht der Bedarf an Förder mitteln im digitalen Bereich weiterhin aus? Dass es auch bis 2030 weiterhin einen großen Bedarf gibt, zeigt das Deut sche Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung. In der repräsentativen Umfrage vom Juni 2023 wurden Lehr kräfte auch nach dem Stand der Digi talisierung befragt. Auch wenn die In ternetverbindungen an Schulen im Vergleich zur Lehrerumfrage 2020 demnach deutlich besser geworden sind, sah immer noch die Hälfte der Lehrkräfte (50 Prozent) einen großen Verbesserungsbedarf bei der techni schen Ausstattung der Schulen. Deut lich zeigte sich, dass Schulen in einem eher benachteiligten Umfeld, wo mehr als die Hälfte der Eltern Trans ferleistungen wie Bürgergeld oder Sozialhilfe beziehen, auch bei der digitalen Infrastruktur benachteiligt sind. Hier sahen 61 Prozent der Be fragten großen Verbesserungsbedarf. Und auch an der technischen Aus stattung der Lehrkräfte fehlte es an diesen Schulen besonders. 40 Prozent der Lehrkräfte an Schulen in schwieri gen Lagen gaben an, dass sie Verbes serungsbedarf bei der Ausstattung der Lehrkräfte mit digitalen Dienstge räten haben. Im November 2023 wurden die Lehrkräfte im Rahmen des Deutschen Schulbarometers 2024 zuletzt zur

erstes Bundesland nicht nur bedürfti ge, sondern alle Schülerinnen und Schüler mit Schüler-Tablets versorgt. Mit weiteren 500 Millionen Euro soll ten Dienst-Geräte für Lehrkräfte be schafft werden; dieses zusätzliche Pro gramm ist seit 28. Januar 2021 in Kraft. Und noch einmal 500 Millionen Euro sollten die Länder bekommen, um IT Administratorinnen und IT-Administra toren ausbilden und finanzieren zu können, die sich um die Technik an den Schulen kümmern. Dieses Zusatzpro gramm lief seit November 2020. Insgesamt umfasste der Digitalpakt Schule 1.0 also 6,5 Milliarden Euro. Zusätzlich zu den Mitteln des Bundes stockten die Länder diese Fördersum me noch um mindestens weitere 10 Prozent aus eigenen Mitteln auf, so dass die Summe, die den Schulen für die Digitalisierung durch den Digital pakt Schule zur Verfügung stand, bei rund 7 Milliarden Euro lag. Auf jede der insgesamt etwa 40000 allge meinbildenden und beruflichen Schulen entfielen damit im Schnitt 175000 Euro. ? Wie kamen die Schulen an die Fördermittel aus dem Digital pakt 1.0? Für den Digitalpakt 1.0 gab es ein auf wendiges Antragsverfahren. Schulen mussten zunächst ein technisch-pä dagogisches Konzept ausarbeiten und dabei benennen, welche digitale Aus stattung sie benötigen. Die Konzepte mussten die Schulen an die Schulträ ger weiterleiten. Die Schulträger wie derum stellten dann einen Förderan trag beim Land. Sie bündelten dafür die Anträge der Schulen und stellten dann einen Gesamtantrag. Das Land prüfte den Antrag. Wurde er bewilligt, konnten die beantragten Geräte oder die Software bestellt oder installiert werden. Das Geld floss aber erst, wenn der Prozess abgeschlossen war. ? Wurden alle Fördermittel aus dem Digitalpaktschule 1.0 ausgegeben? Die meisten Fördermittel aus dem ersten Digitalpakt Schule sind inzwi schen aufgebraucht oder verplant.

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SCHULE

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