Blickpunkt Schule 2/2023

tag dauert und alle Teilnehmerin nen und Teilnehmer einbindet, geht es dann abhängig von der Motivati on in Kleingruppen weiter, aus de nen sich dann mögliche Ideen zur Umsetzung ergeben. Pandemiebe dingt fanden in den vergangenen drei Jahren Sitzungen auch online statt, was den Austausch unterei

nander etwas erschwert hat. Im Ge gensatz zu dialogP ist die Herange hensweise je nach Kommune etwas individueller, was gerade hinsicht lich der Termingestaltung zwischen den Schulen, der Stadt und dem verantwortlichen Projektbüro etwas Aufwand erfordert. Aber auch hier gilt: eine absolut gelungene Idee,

welche in Lampertheim im laufen den Schuljahr von der Jahrgangs stufe 8 in die 9 stattgefunden hat, weswegen auch der Projektname leicht abgewandelt wurde. Zum 8er-Rat der Stadt Lampert heim—> https://rim.ekom21.de/ lampertheim/, dann unter Recherche ‘8er-Rat’ …

Politische Bildung

Der Autor Wider die ‘Cancel-Culture’ Kulturelle Aneignung als Mehrwert in der politischen Bildung unserer Schulen D er Karneval – die Zeit der Ver kleidungen, des Rollentau sches, er liegt einmal mehr

e.V. hat (hatte) seit vielen Jahrzehnten einen Mohren in ihremWappen. Au ßerdem gehörte der Mohr als Figur im mer auch zum dortigen Karneval. Ein Mitglied des Vereins schlüpfte in diese Rolle, umwährend der närrischenTage den Mohren zu mimen. Während der vergangenen Karnevalssaison in die sem Jahr war der Mohr mit weiteren Vertretern des Vereins in der Staats kanzlei inWiesbaden zu Gast. Das Bild des schwarz geschminkten und mas kierten Mohren verbreitete sich rasend schnell in den sozialen Netzwerken. Anscheinend gab es daraufhin Rassis musvorwürfe – gegen wen und wie ge nau entzieht sich meiner Kenntnis. Als Folge entschuldigte sich der Verein öf fentlich. Der Mohr trat nicht mehr auf. Ob er nun auch aus demWappen des Vereins oder gar gänzlich verschwinden wird, wird zu beobachten sein. Interes sant zu wissen wäre es, ob sich jemand aus Ober-Mörlen über den Mohren be schwert hat. Den Leserbriefen der Re gionalpresse war zu entnehmen, dass zumindest die Mehrzahl der Leser briefverfasser das Canceln des Mohren mit Unverständnis zur Kenntnis nimmt. Worum geht es hier eigentlich? Mittels des Vorwurfes der rassisti schen Diskriminierung wurde die be sagte Verkleidung, die (kulturelle) An eignung, angeprangert und somit ge brandmarkt. Wäre sie rassistisch, wäre

hinter uns. Er ist die Zeit des Ausprobie rens, des Rollentausches und der Über treibung. Jedes Kostüm, jede Rolle, je des Verkleiden kann anecken, kann peinlich sein, kann scheitern. Es ist aber immer auch ein Zeichen der Selbstiro nie, des Über-sich-selbst-lachen-Kön nens und damit der Selbstreflexion. Ich weiß, dass ich kein Nilpferd bin, verkleide mich aber als ein solches. Das mag schräg aussehen. Nicht je dem wird es gefallen. Es passt viel leicht auch nicht zu mir. Fest steht aber: Ich werde die Verkleidung auch wieder ablegen. Den Nilpferden wird es nicht schaden. Eventuell beschäf tigt sich ein Zeitgenosse, animiert durch meine Verkleidung, näher mit der Spezies. Er beginnt, die Bedro hung derer Lebensräume sichtbar werden zu lassen und sich für diese einzusetzen. Zugegebenermaßen eine optimistische Vorstellung. Auf jeden Fall aber wird sich niemand beschwe ren, dass ich die Tiere durch eine Kos tümierung blamieren würde oder gar eine Bedrohung für diese wäre. Was hat das mit politi scher Bildung zu tun? Nun, Tiere sind keine Menschen. Des halb ist die Verkleidung eines Men schen, der vorgibt in die Haut eines anderen zu schlüpfen, in dieser Zeit

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Thorsten Rohde ist stellvertre tender Landesvorsitzender des Hessischen Philologenverban des – Verband der Gymnasial lehrkräfte

sehr schnell hochpolitisch. Dies hat beispielsweise die Winnetou-Debatte von 2022 gezeigt. Es gilt besonders, wenn sich jemand als Teil der angebli chen Mehrheitsgesellschaft verkleidet und das Kostüm als Symbol für eine unterprivilegierte Opfergruppe defi niert wird. Es ist dann häufig die Rede von ‘kultureller Aneignung’. Auch als Weißer ‘Reggae’ zu spielen und als Frisur Rastalocken zu tragen, wird auf diese Weise zur vermeintlichen Diskri minierung. Kulturelle Aneignung und Diskriminierung werden gleichgesetzt, womit die Aneignung nicht mehr legi timiert werden kann. Ein weiteres Beispiel: Die 1. Karne valsgesellschaft Ober-Mörlen ‘Mörlau’

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