Blickpunkt Schule 1 2025
kraft möglich ist einzuschätzen, ob es sich um eine selbstständig erbrachte Leistung handelt. Sofern eine KI-Anwendung ge nutzt wird, ist diese kenntlich zu machen. Verstöße führen zu 0 Punkten im betroffe nen Abiturfach. In der Praxis könnte zudem der Prozess charakter der Erarbeitung der Präsenta- tion in den Mittelpunkt gerückt und wie derholt Zwischenergebnisse eingefordert werden. Außerdem könnte das fünfzehn minütge Kolloquium nach dem Vorstellen der Arbeitsergebnisse mindestens zu glei chen Teilen in die Gesamtnote einfließen wie die Präsentation selbst. Denn hier muss der Prüfling zeigen, wie sehr er das Thema seiner Präsentation durchdrungen hat. Von einer zeitlichen Verkürzung der ei gentlichen Präsentation zugunsten des Kolloquiums, wie sie ein Antrag auf der letzten Vertreterversammlung gefordert hat, ist hingegen abzusehen. Insgesamt gesehen können wir nicht länger an Formaten festhalten, die eine Welt abbilden, die es so nicht mehr gibt. Vielmehr sollten wir den Fokus darauf legen, wie Lernen mit den Mitteln der Gegenwart vertieft und gestärkt werden kann.
prüfung nicht so. Beide sind mit einem hohen Aufwand verbunden, welcher dem einer klassischen mündlichen Prüfung nicht nachsteht, eher noch aufgrund der Zweiteilung in einen (mediengestützten) Vortrag und ein Kolloquium als umfangreicher eingeschätzt werden kann. Dazu kommt, dass die Aufgabenstellung für die Präsenta- tionsprüfung erst nach dem schriftlichen Abitur bekanntgegeben wird. Während das Lernen für die mündlichen Prüfungen somit schon frühzeitig und mithilfe einer guten individuellen Planung noch vor dem schriftlichen Abitur starten kann, beginnt die Vorbereitung für die Präsentation erst wenige Wochen vor dem Abschnitt der mündlichen Prüfungen. Dies muss nicht zwangsläufig ein Nachteil sein, gibt aber einen engen Takt innerhalb eines zeitlich verdichteten Korridors vor. Viele Schulen versuchen mittels einer Checkliste bei der Frage Ori entierung zu geben, ob die Präsentationsprüfung das geeignete For mat ist, was auch schon aussagekräftig ist. Unabhängig von der Leistungsstärke ist oft in die eine wie die andere Richtung die Argu mentation zu hören (unabhängig von den erwähnten Schulen!), dass ein solches Format Sicherheit gibt, weil man ja eigenständig etwas erarbeitet in der ersten Prüfungshälfte. Oft unterschätzen Schüle rinnen und Schüler allerdings den Aufwand und die inhaltliche Tiefe des anschließenden Kolloquiums. Die Unzufriedenheit kann im Anschluss entstehen, wenn man feststellt, dass ein vergleichbares Prüfungsergebnis auch mit einer mündlichen Prüfung hätte erreicht werden können. Ganz abgesehen davon, dass es auch für die Schu len einen höheren Aufwand bedeutet, diese Präsentationsprüfungen in ihrer Komplexität einzubinden. Insofern sind Präsentationen als Formate mit ansteigender Gewichtung in den Unterricht einzubin den, als Abiturprüfungsformat jedoch zu hinterfragen.
Pro & Contra
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Erfolgreiche Webinare
A m 12. und 14. November 2024 veranstaltete der Ausschuss für berufspraktische Angelegenheiten (BPA) des hessischen Philologenverbandes (hphv) zwei aufeinander abgestimmte Webinare, die sowohl Lehr kräfte im Vorbereitungsdienst als auch Studierende an sprachen. Ziel war es, fundierte Informationen zu den Herausforderungen und Möglichkeiten im Vorbereitungs dienst und Referendariat zu vermitteln sowie den Verband und seine Arbeit vorzustellen. Das erste Webinar richtete sich an Lehrkräfte im Vorbe reitungsdienst und beleuchtete intensiv die Examensprü fungen sowie den Beginn der beruflichen Laufbahn. Im an schließenden Format für Studierende konnten über achtzig Teilnehmende im virtuellen Konferenzraum begrüßt wer den. Diese beeindruckende Resonanz zeigt das hohe Inte resse am Übergang vom Studium in den Schuldienst und den Beratungsangeboten des hphv. Durch das Webinar konnten sogleich neue Mitglieder geworben werden. Die moderierenden Mitglieder des BPA, Victoria Hilde brand, Dennis Hütter, Boris Krüger und Alexander Schmitt waren mit dem Verlauf beider Veranstaltungen äußerst zu
SCHULE hphv intern
frieden. Sie betonten die Bedeutung solcher Angebote, um künftige Lehrkräfte in dieser entscheidenden Phase zu un terstützen. Zugleich wurde die Gelegenheit genutzt, die Arbeit des hphv als starke Vertretung für Gymnasiallehr kräfte in Hessen zu präsentieren. Die Webinare unterstreichen den Anspruch des hphv, eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen und die Interessen des gymnasialen Lehramtsnachwuchses aktiv zu fördern. Alexander Schmitt, Ausschuss für Berufspraktische Fragen
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