Bildung aktuell 5/2024
Forum & Diskurs
Anmerkungen zur Digitalisierung von Schule
Die Fronten scheinen sich verhärtet zu haben – weniger in den Kollegien als bei den maßgeblichen Akteuren. So fordern auf der einen Seite Wissenschaftler ein Moratorium der Digitalisierung. Auf der anderen Seite stehen Akteure, die den Prozess unbeirrt weitertreiben. Worum geht es? Halten wir inne.
von Ulf Scharrer & Matthias Delarber >> Mitglieder im Saarländischen Philologenverband E-Mail: u.scharrer@ohg-sb.de
Zunächst: ‘Die Wissen schaft’ ist sich nicht einig Ein Blick in wissenschaftliche Veröf fentlichungen zeigt zweierlei. Zum Ersten stützen sich Skeptiker wie Befürworter digitaler Technologien auf empirische Befunde. V.a. hin sichtlich der Lernwirksamkeit eines rein digital gestützten Lernens ent hüllen empirisch gestützte Studien auf der einen Seite Rückschritte, ei ne Abnahme kognitiver und emotio naler Fähigkeiten; auf der anderen Seite werden Fortschritte im Lerner folg verzeichnet. Wie immer offen bart sich hier eine wissenschafts theoretische Binsenweisheit: Prä
Es geht nicht um die Frage, ob Digi talisierung an die Schule gehört: Wer wollte das bestreiten? Selbstver ständlich ist informatische Bildung ebenso notwendig wie die Reflekti on über die zunehmende Digitalisie rung unserer Lebenswelt. Es geht auch nicht um die Frage des Einsat zes ‘digitaler Medien’: Die wenigsten bestreiten Bereicherungen und Möglichkeiten, die sich dadurch dem Unterricht eröffnen. Dies vo rausgesetzt, ist die gängige Katego risierung in Digitalisierungsgegner und -befürworter in ihrer Pauschali tät überholt. Wo liegt also das Pro blem bei ‘der Digitalisierung von Schule’?
missen und Haltungen beeinflussen Forschungsfragen und damit Me thoden. Beispiel ist die jüngste Pisa-Studie. Auf den ersten Blick ist der Befund eindeutig: Schüler, die mit ‘digital devices’ lernten, erzielten in Mathe matik bessere Ergebnisse als jene, die das das nicht taten. Nun wurden die Originalaufgaben der Studie nicht veröffentlicht, sondern nur Beispielaufgaben (wissenschaftliche Transparenz sieht so nicht aus). Die se Beispielaufgaben prüfen haupt sächlich den Umgang mit statisti schen Daten und Lesekompetenz in mathematischen Sachkontexten.
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