Bildung aktuell 3/2025
Leitartikel
von Sabine Mistler >> Landesvorsitzende
E-Mail: info@phv-nrw.de
Künstliche Intelligenz in der Schule – Chancen, Risiken und Perspektiven
ChatGPT & Co. sind gekommen, um zu bleiben. Richtig eingesetzt, kann die Technologie enorme Potenziale entfalten, es kommt aber immer auf eine didaktisch sinnvolle Integration ein.
ünstliche Intelligenz (KI) verändert nicht nur unser Alltagsleben in rasantem Tempo – sondern ganz besonders auch unseren Bil
se gut oder schlecht – es kommt darauf an, wie wir sie pädagogisch einbetten. Der Mensch muss stets im Zen trum bleiben.« Damit verweist Zierer auf einen zentralen Punkt: Technologie allein verbessert kein Lernen. Ent scheidend ist eine didaktisch sinnvolle Integration.
dungsbereich. Täglich werden wir damit konfrontiert, und es wird darüber diskutiert, wie Schule, wie wir Lehr kräfte und wie Schülerinnen und Schüler mit dieser dis ruptiven Technologie umgehen können – und sollten. Zwischen Euphorie und Skepsis stellt sich die Frage: Kann KI zu nachhaltigem Lernen beitragen oder macht sie uns vor allem bequem? KI war bei unserer ersten großen Umfrage unter unseren Mitgliedern im Jahre 2023 noch eher ein Zukunftsthe ma. Jetzt hat es jeden von uns eingeholt. In den Klassen zimmern der Gymnasien, Gesamtschulen und WBKs wird ChatGPT bereits täglich genutzt, ebenso wie zu Hause. Schülerinnen und Schüler nutzen es zur Vorbe reitung von Referaten, zur Texterstellung oder als Nach hilfeersatz. Wir Lehrkräfte wiederum experimentieren mit KI-Tools zur Unterrichtsplanung, bei der Individuali sierung von Lernmaterialien oder zur Erstellung von Prüfungsaufgaben. Prof. Dr. Klaus Zierer, Erziehungswissenschaftler an der Universität Augsburg, betont in einem Beitrag für die ‘Frankfurter Allgemeine Zeitung’ (2023): »KI ist nicht per
Chancen der KI im Schulkontext
Richtig eingesetzt, das wissen wir mittlerweile, kann KI enor me Potenziale entfalten. Dazu gehören unter anderem: ■ Individuelle Förderung: KI-Systeme können Lernstände analysieren und personalisierte Aufgaben vorschlagen. Besonders leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler können davon profitieren. ■ Entlastung der Lehrkräfte: Korrekturhilfen, automatisierte Rückmeldungen und digitale Assistenten können Zeit spa ren und Freiräume für pädagogische Aufgaben schaffen. ■ Zugang zu Wissen: Chatbots und digitale Nachhilfe-Tools eröffnen jederzeit Zugang zu Lerninhalten – auch unabhän gig vom Unterricht.
Doch es gibt ernstzunehmende Risiken:
■ Wenn Schülerinnen und Schüler Aufgaben einfach durch ChatGPT lösen lassen, ohne selbst zu reflektieren, droht ein Verlust an tiefem Verständnis.
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