Bildung aktuell 1/2023

Schule & Beruf

Cybermobbing ist laut der Befra gung ein gravierendes Problem an denGesamt- und Sekundar schulen sowie den Haupt- und Realschulen.

darschulen sowie den Förder- und Hauptschulen amhöchsten. Bei den physischen Belastungen sind Lehr kräfte an Gesamt- und Sekundar schulen am stärksten belastet. Die Ergebnisse sprechen eine deut liche Sprache und erfordern diffe renzierteMaßnahmen zur Gesund erhaltung der Bestandslehrkräfte. Schulinterne Fortbildungen und Workshops eines Dienstleisters für Arbeits- und Gesundheitsschutz können diese Probleme nur marginal kompensieren. Die Belastungen haben Konsequenzen ImGesamt- und Sekundarschulbe reich steigt schon seit Jahren signifi kant die Anzahl der Überlastungsan zeigen, Langzeiterkrankungen, BEM-Angebote, Anträge auf (voraussetzungslose) Teilzeitbe schäftigungen und auf vorzeitige Zurruhesetzungen. Lehrkräfte lassen sich zunehmend entpflichten und verzichten auf ihre Beförderung, andere wiederum streben eine Ver setzung an andere Schulformen an, da sich an unseren Schulenmit einer zunehmend herausfordernden Schülerschaft und gleichzeitig im mer zahlreicheren Aufgabenberei chen eine volle Stelle kaumnochmit Familie, Pflege undGesundheit ver einbaren lässt. Der Lehrkräftemangel an Sekundar- undGesamtschulen ist folglich nicht nur der Tatsache geschuldet, dass der Nachwuchs fehlt. Er ist das Er

tragen vermutlich nicht zur Gesund erhaltung des Bestandspersonals bei. Auch für angehende Lehrkräfte be steht unter diesen Voraussetzungen kaumein Anreiz, ein dauerhaftes Be schäftigungsverhältnis imSchuldienst anzustreben. Darüber hinaus konter kariert die nun zulässige Ausdehnung des selbstständigen zusätzlichen Unterrichts für Referendarinnen und Referendare auf bis zu sechsWo chenstunden die angestrebteWerbe kampagne für den Lehrerberuf und gefährdet den Ausbildungserfolg. Maßnahmen, diemittel- und langfris tig zur Entlastung der Lehrkräfte bei tragen könnten, sind die zugesagte Vereinfachung der AO-SF-Verfahren, die Reduzierung der Mindestzahl von Klassenarbeiten in Klasse 10, die All tagshelfer und die Verwaltungsunter stützung. Es bleibt abzuwarten, ob der defizitäre Arbeitsmarkt besagtes (qualifiziertes) Personal überhaupt noch zur Verfügung stellen kann. Es stellt sich auch die Frage, wer das Personal einstellen soll und ob dieses wieder auf Lehrerstellen angerechnet wird. Julia Nelleßen 1. Vorsitzende des Referats Philologen an Gesamtschulen

Foto: AdobeStock

gebnis einer jahrzehntelangen Spar politik, die außer Acht gelassen hat, dass eine Entlastung bzw. eine Un terstützung der Lehrkräfte letztend lich zu einer deutlich besseren Un terrichtsversorgung beigetragen hät te. Wird das Handlungskonzept Unterrichtsversorgung den Ergebnissen der Studie gerecht? Das vomMSB veröffentlichte Hand lungskonzept Unterrichtsversorgung setzt bei den dienstrechtlichenMaß nahmen einen anderen Akzent. Schulformübergreifende Abordnun gen, Teilabordnungen, ‘intensivere’ Prüfungen von Anträgen vorausset zungsloser Teilzeit und die Auswei tung der Entfernung bei ,wohnortna hen Einsätzen' auf fünfzig Kilometer

INFO

Den COPSOQ- Gesamtbericht finden Sie unter diesemLink: https://www.bra.nrw.de/ system/files/media/ document/file/copsoq_ gesamtbericht_2022.pdf

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