Bildung aktuell 1/2022

Thema

Wahlprüfsteine

Lehrkräfte Digitalisierung auch als zu- nehmende Entgrenzung Ihrer Arbeits- zeit. Was unternehmen Sie, umSchu- len, Schulleitungen und Lehrkräfte wirkungsvoll zu entlasten, damit diese mehr Zeit für Unterricht und Beratung haben? Schlottmann: Wir haben die von uns als CDU seit langemgeforderten Schulverwaltungsassis- tenzen eingeführt. Wir sehen auch weiteren Bedarf bei der Unterstützung durch beispielsweisemultiprofes- sionelle Teams, Sozial- und Sonderpädagogen. Lehr- kräftemüssen dieMöglichkeit haben, sich auf ihr Kern- geschäft zu konzentrieren: Unterricht. werdenmüssen. Guter IT-Support darf zudemnicht von der Finanzkraft einer Kommune abhängen. Wir werdenmit den Schulträgern gemeinsam festlegen, welche Aufgaben seitens der Schule, der Kommune und des Landes bewältigt werdenmüssen. Offene datenschutzrechtliche Fragen werden wir klären. Eine gute Lernmanagementsoftware kann die Bera- tung zudem individualisieren und vereinfachen. Für den Austausch von Unterrichtskonzeptenmuss den Lehrer:innen Zeit und Raumeingeräumt werden. se zu entbürokratisieren und schneller und unkompli- zierter zu gestalten. Damit sollte auch eine effektive Zeitersparnis für Lehrkräfte einhergehen. Langfristig wird die größte Entlastung darin bestehen, die anfal- lenden Aufgaben auf mehr Schultern zu verteilen. Im vergangenen Schuljahr unterrichteten bereits rund 10.200 Lehrkräftemehr an unseren öffentlichen Ott: Aufgaben der Digitalisierung, zumBei- spiel First und Second Level Support, sollen nicht von Lehrkräften nebenbei geschultert Müller-Rech: In der Digitalisierung liegt großes Potenzial, administrative Prozes-

nicht nur Bildungs-, sondern auch soziale Lücken ent- standen, die wir gemeinsam schließenmüssen. Dazu gehört daher nicht allein die Vorbereitung auf bevor- stehende Schulabschlüsse. Das Programm ‘Ankommen und Aufholen’ werden wir kontinuierlich evaluieren, gegebenenfalls verlängern und auch Anknüpfungs- punkte für zukünftige Programme setzen, zumBeispiel bei der Bereitstellung von Bildungsgutscheinen.

Sigrid Beer: Die Rahmenbedingungen an den Schulenmüssen systematisch verbessert werden. Das hat die Pande-

mie unterstrichen. Die Corona-Sonderprogramme sind nicht zielführend, bedeuten aber mehr Organisations- aufwand ohne Entlastung. Die Corona-Mittel sollten besser in dieOptimierung der Personalausstattung in- vestiert werden. Das würde dann auch sicherstellen, dass ein umfassender Förderansatz für Kinder und Ju- gendliche zumTragen kommt. Es geht nicht nur um das ‘Aufholen’ vonWissensbeständen, sondern auch umdie psycho-soziale Begleitung und die Unterstüt- zung der Lernfähigkeit von Kindern und Jugendlichen.

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der Arbeitszeit Laut einer Umfrage des PhVNRW empfindet dieMehrheit der befragten

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