Bildung aktuell 1/2022
und den Schutz vor einer Entgrenzung der Arbeitszeit für die Lehrkräfte. Konkret: Dienstvereinbarungen, diemit LOGINEONRWvergleichbar sind, sowie zeitgemäße Ver- einbarungen zumDatenschutz. Digitale Leistungs- und Verhaltenskontrollen der Lehrkräftemüssen ausgeschlos- sen werden. Zudem ist es wichtig, dass der Second-Level Support in jedemFall nicht durch Lehrkräfte erfolgt, son- dern durch externe Unterstützung. Insgesamt ist es wich- tig, Lehrkräfte von administrativen Aufgaben zu entlasten oder eine angemessene Anzahl Entlastungsstunden zu ermöglichen. Die quantitative Versorgung der Schulenmit Verwaltungskräftenmuss sich zeitnah sehr deutlich erhö- hen. Fortbildungen für Lehrkräfte Das FortbildungssystemNRWmuss verändert und ver- bessert werden, das ist unumstritten. Die bestehende Struktur mit den Kompetenzteams bietet nicht dieMög- lichkeit, alle Bedarfe landesweit einheitlich und qualitativ angemessen abzudecken. Lehrkräfte brauchen staatliche Fortbildungen, die leicht zugänglich sind: räumlich, zeit- lich, und schulorganisatorisch. Der Philologenverband NRWsetzt sich für Fortbildungen ein, die fachspezifische Gegenstände undMethoden in den Fokus nehmen, statt auf Veränderung von Haltungen zu zielen. Viele Kollegin- nen und Kollegenmöchten Fortbildungen online. Den- nochmuss der Schwerpunkt weiterhin auf nachhaltigen und hochwertigen Präsenzveranstaltungen liegen, wie sie etwa unsere Akademie für berufliche Bildung anbietet.
Der persönliche Austausch ist wichtig, vor allem, da der reguläre Schulalltag kaumZeit dafür lässt. Die Gefahr bei Fortbildungsangeboten zu jeder Zeit ist aus unserer Sicht eine zunehmende Entgrenzung der Arbeitszeit. Attraktivität vonMangel-/MINT-Fächern Nachwuchsgewinnung beginnt bereits in den Schulen. Schülerinnen und Schüler benötigen exzellent ausgebil- dete Lehrerinnen und Lehrer, die durch ihre fachlichen, pädagogischen undmenschlichen Kompetenzen begeis- tern. Die gymnasialenOberstufen sollten nicht nur ein möglichst großes Angebot an Fächern anbieten können (eben auch in denMintfächern), insgesamt bedarf es einer besseren Schüler-Lehrerrelation, damit Unterricht in klei- neren Grund- und Leistungskursen noch individueller und intensiver sein kann. Das Angebot für Lehramtsstudieren- demuss flächendeckend auch in denMintfächern attrak- tiv sein. Fachfremdes Unterrichten inMINT-Fächern kann keine dauerhafteMaßnahme zur Sicherung des Unter- richts sein. Schulsystemder Zukunft Der Philologenverband NRWsetzt sich für eine gymnasia- le Bildung ein, die auf eine vertiefte und zeitgemäße All- gemeinbildung abzielt. Das vielgliedrige Schulsystem muss erhalten bleiben und gestärkt werden, damit Kinder und Jugendliche gemäß ihren Fähigkeiten, Neigungen und Begabungen gefördert werden können. Eine Schule für alle kann diesemZiel nicht gerecht werden. Die unter-
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