Bildung aktuell 1/2022
Thema
vorhandenerMittel und zusätzlicher Ressourcen voran- getrieben. In demZugewar das Auslaufen der zieldiffe- rentenBeschulung anGymnasien einwichtiger Schritt, ebensowie die überfällige Einführung vonQualitätsstan- dards für schulische Inklusion. Inklusion soll nicht mehr mit ideologischenDebatten, Überlastung und Frustrati- on verbundenwerden, sondernmit demZiel, Teilhabe durch ein Lernen von- undmiteinander zu schaffen.
Schlottmann: Eine gute Schulaufsicht kannmeiner Meinung nach nur imEinklangmit den Schulträgern gelingen. Allerdings hat uns nicht zuletzt die Corona-Pandemie gezeigt, dass wir stets gefordert sind, unsere Strukturen zu überprüfen und neuen Ge- gebenheiten anzupassen.
Ott: Der generelle Eindruck ist, dass das Zusammenspiel der Ebenen – d.h. des Mi- nisteriums, der Bezirksregierungen und der
Beer: Der Aufbau eines inklusiven Bil- dungssystems ist der Auftrag für die ge- samte Gesellschaft und gilt in allen Bil-
Schulträger – oft nicht funktioniert. Es bedarf einer kritischen Bestandsaufnahme. Die Bestandsaufnah- me sollte auch die Prüfung früherer Überlegungen beinhalten, die untere und obere Schulaufsicht zu- sammenzuführen. Eine mögliche Neustrukturierung muss zumZiel haben, dass die Schulaufsicht stärker als Unterstützung wahrgenommen wird und als sol- che auch imSinne der Kommunen und Schulträger wirken kann. verwaltungsfachlichen Aufgabenbereiche klar zu ordnen sowie die Oberbürgermeister:innen und Landrät:innen stärker einzubinden, umdie Hand- lungsmöglichkeiten der Schulämter zu verbessern. Einen weiteren Schwerpunkt sehen wir bei der Perso- nalentwicklung, die wir durch gezielte Fortbildungs- und Qualifikationsmaßnahmen unterstützen möch- ten. Denn nur gut aus- und fortgebildete Schulauf- sichtsbeamte können unseren Schulen gut zur Seite stehen. Müller-Rech: Wir setzen uns dafür ein, das Verhältnis der schulfachlichen und
dungsbereichen und Schulformen. Eine Reduzierung auf Menschenmit Behinderungen wird demgrundle- genden Inklusionsbegriff nicht gerecht. Es geht umeine Pädagogik der Vielfalt. Mit Blick auf zieldifferentes Ler- nen zeigen etliche Gymnasien, dass sie diese Aufgabe erfolgreich angenommen haben. Mangelnde Ressour- cenzuweisung hat leider zu Rückschritten geführt. Wir wollen die Schulen, und auch die Gymnasien, mit aus- reichenden Ressourcen für die Inklusion und inklusive Schulentwicklung ausstatten.
Beer: Immer wieder versucht das MSB, schleichend Schulaufsicht zu verändern. Ein seit 2016 vorliegendes
? Schul-
aufsicht Wie soll in Zukunft die Schulaufsicht auch imSinne der Kommunen und Schulträger geregelt werden?
Gutachten wurde hingegen nie mit Schulträgern und Verbänden offen diskutiert. Das ist dringend nötig. Unterschiedliche Zuständigkeiten, das Aufgaben- verständnis und bürokratische Vorgaben erschweren in den Schulen oft die eigenständige und selbstver-
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