Bildung aktuell 1/2022
Thema
Wahlprüfsteine
antwortete Entwicklung. Es ist notwendig, die Aufga- ben- und Finanzaufteilung zwischen Land und Kom- munen neu auszuhandeln. Wir schlagen daher vor, die Zuständigkeiten neu zu organisieren und sich bei der Aufgabendefinition auf die Unterstützung zu fo- kussieren.
Ott: Schulpolitik muss im21. Jahrhundert ankommen. Im Interesse der zukünftigen Generationenmüssen wir die Bildungsin-
halte überdenken. Das Bedürfnis in der Wissenschaft darüber zu sprechen, Schulfächer, Prüfungsformate, das Verhältnis von Theorie/Praxis anzupassen, ist grö- ßer denn je. In den Anhörungen wurde dringend gera- ten, Bildungsinhalte nicht nach jeder Wahl infrage zu stellen – imSinne einer Sicherstellung der Qualität unserer Bildung braucht es gesellschaftspolitischen Konsens. Wir setzen daher eine Expert:innen-Kom- mission zur Zukunft der Bildung (nach demVorbild vonMP Rau 1992) ein. dungsstandards ist uns FreienDemokraten sehr wich- tig. Die Überarbeitung der Kernlehrpläne imZuge der Umstellung auf G9 hat die Gymnasien in NRW in mehrerlei Hinsicht gestärkt. Wir müssen nun auch in der Sek. II Reformprozesse anstoßen. Die KMKmuss sich stärker auf Fragen der Vergleichbarkeit undQua- lität imdeutschen Bildungswesen konzentrieren und mehr Freiräume für die Länder schaffen, um Innova- tionen zu ermöglichen. Wir setzen uns für ein bundes- einheitlich vergleichbares Abitur ein, das sich an ho- hen Bildungsstandards orientiert. sere Ressourcenausstattungmuss ganz oben auf der Agenda stehen. Eine Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs ist notwendig, umauch in Zukunft grundständig ausgebildete Lehrkräfte zu gewinnen. Das schließt Beförderungsoptionenmit ein. Ergän- zend ist der Ausbau der Ausbildung weiterer pädago- gischer Professionen dringend geboten. Zur Steige- rung der Attraktivität gehört auch die konsequente Entlastung der Lehrkräfte, eine neue Arbeitszeitbe- schreibung sowie Fortbildung und Teamentwicklung. Müller-Rech: Die Unterrichtsqualität undWahrung von gymnasialen Bil- Beer: Insgesamt stellt sich die Aufga- be, dieQualität der Bildung an allen Schulformen sicherzustellen. Die bes-
? Qualität gymnasialer Bildung Wie wollen Sie, auch in der KMK, die Qualität von Unterricht, gymnasialer Bildung und Abitur dauerhaft sicher- stellen und weiter ausbauen? Schlottmann: Wir verfolgen nach wie vor die Schaffung einheitlicherer Qualitätsstandards, um mehr Vergleichbarkeit zwischen den Abschlüssen über die Ländergrenzen hinaus zu erreichen. Mit der 2021 getroffenen Ländervereinbarung gab es hier den ers- ten notwendigen Schritt. Die Stärkung der Fachlichkeit in der Lehrerausbildung, eine Überprüfung der Lehr- planinhalte und die verstärkte Bemühung umqualifi- zierte Lehrkräfte bleiben besondere Anliegen.
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