Bildung aktuell 1/2022

Thema

werden. Damit der Elternwille auch zählen kann. Eine generelle Schulstrukturdebatte steht jedoch aufgrund der Herausforderungen durch Corona nicht auf unse- rer Agenda.

Müller-Rech: Die Schule der Zukunft ist einOrt, an demSchüler:innen gerne ihre

Zeit verbringen, wo wir ihre individuellen Talente ent- decken und fördern und sie bestmöglich auf ein glück- liches und selbstbestimmtes Leben vorbereiten – ob auf demLand oder in der Stadt. Unsere Schulvielfalt sehen wir dafür als große Chance. Wir wollen sie si- chern, weil sie Schüler:innen ermöglicht, die für sie indi- viduell bestmögliche Schullaufbahnmit unterschiedli- chen Abschluss- und Anschlussmöglichkeiten selbst zu gestalten. Ideologische Schulstrukturdebatten umdie Zukunft einzelner Schulformen lehnen wir ab. geprägt. Das weisen die Übergangsquoten aus, die lokal/regional mehr als vierzig Prozent ausmachen können. Deshalb benötigen wir eine Pädagogik der Vielfalt. Hierzumöchten wir, dass die Schulpolitik sich imDialogmit Lehrer- und Elternverbänden, der Lan- desschüler*innenvertretung und anderen Beteiligten auf ein Leitbild für alle Schulformen verständigt und den Schulen auch die notwendigen Rahmenbedingun- gen zur Verwirklichung gewährt. Dazu gehört auch eine stärkere pädagogische Souveränität. Beer: Die Schülerschaft hat sich an al- len Schulformen gewandelt. Auch an Gymnasien ist sie von Heterogenität oder Anmerkungen. Eine Auswahl Ihrer Beiträge veröffentlichen wir in der kom- menden Ausgabe der BA. Schreiben Sie uns per Mail an: forum@phv-nw.de oder per Brief an Philologenverband NRW, Graf-Adolf-Straße 84, 40210 Düsseldorf. Stichwort: Landtagswahl. Bitte nennen Sie uns Ihren vollständigen Namen und Ihre Anschrift und sagen uns, ob Sie mit einer Veröffentlichung einverstanden sind. Was sind Ihre Antworten auf unsere Fragen? Schicken Sie uns Ihre Antworten, Vorschläge

? Schulsystem der Zukunft

Wie sind Ihre Vorstellungen für ein vielgliedriges und attraktives Schul- system (sowohl für den städtischen als auch für den ländlichen Raum), das den Elternwillen einbezieht? Schlottmann: Menschen haben unter- schiedliche Begabungen und Interessen. Das Ziel muss die individuelle Förderung sein. Das geht meiner An- sicht nach ambestenmit verschiedenen Schulformen und Schwerpunkten. Wir müssen genau hinschauen können, wo sich Talente entwickeln und wie an welcher Schulformambesten gefördert werden kann. Durch- lässigkeit imSystem ist wichtig.

Ott: Die große Aufgabemit Blick auf das Schulsystembesteht darin, überhaupt wie- der System in die Struktur zu bringen. Wir

INFO

haben insgesamt 39 Kombinationen von Schulformen in den Kommunen, die allerdings nicht flächendeckend in NRWverfügbar sind. Das ist ein furchtbares Chaos, Umziehen in NRW ist dadurch oft mit demBesuch ei- nes neuen Schultyps verbunden. Unser Schulsystem muss in der Breite wieder verstehbar und zugänglicher

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