Profil 9/2025

PROFIL // DPhV-Standpunkte

Alle Schulfächer am Gymna sium haben und brauchen eine universitäre Bezugsdis ziplin. Dies gilt gerade auch für naturwissenschaftliche Fächer wie hier Chemie.

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DPhV warnt Bildungsministerkonferenz vor möglichem „Verbundfach Naturwissenschaften“

Ein Ersatz des Fachunterrichts in Biologie, Chemie und Physik durch ein „Verbundfach“ ist auch für die Sekundarstufe I nicht verhandelbar

Der Deutsche Philolo genverband (DPhV) appelliert eindring lich an die Bildungs ministerkonferenz (BMK), Überlegun gen zu einem mögli

(DPG) ein „Verbundfach Naturwis senschaften“ ab. * DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing sagt: „Wer auf die Fächer Biologie, Chemie und Phy sik verzichten will, scha ff t nicht nur den Bildungsstandort, sondern auch gleich den Wirtschaftsstandort Deutschland ab! Wo sollen denn die dringend benötigten Fachkräfte der Zukunft herkommen, wenn solider Fachunterricht in der Schule nicht mehr geplant, sondern durch ein sogenanntes ‚Verbundfach‘ ersetzt werden soll? Wir brauchen Pro fi s in einem Fachunterricht, der die solide Basis für die Auseinandersetzung mit fächerübergreifenden, gesellschaftli chen Schlüsselproblemen ist, aber wir können für diese Auseinander setzung doch nicht auf den zugrunde liegenden Fachunterricht verzichten!“ Fachunterricht sei für den DPhV fun damental und nicht verhandelbar: „Es ist unsere tiefste Überzeugung, dass jedes Schulfach eine universitä

re Bezugsdisziplin benötigt, um nach deren fachwissenschaftlichem Studium anschließend an der Schule unterrichtet werden zu können. Mit einem ‚Verbundfach Naturwissen schaften‘ wird der Lehrkräftemangel in naturwissenschaftlichen Fächern kaschiert. Das hilft aber doch den Schülern und Schülerinnen nicht!“, führt Lin-Klitzing aus. Bereits jetzt wird der naturwissen schaftliche Unterricht häu fi g von Lehrkräften erteilt, die nicht in dem jeweiligen Fach ausgebildet sind. Ein „Verbundfach Naturwissenschaften“ würde diese Problematik noch ver stärken. Zudem fehlen bislang be lastbare empirische Nachweise da für, dass ein solches Verbundfach zu einem kohärenteren Kompetenzauf bau oder zu besseren Lernergebnis sen führen würde.  * https://www.dphv.de/2025/07/16/dphv-warnt bildungsministerkonferenz-vor-moeglichem- verbundfach-naturwissenschaften-ein-ersatz-des fachunterrichts-in-biologie-chemie-und-physik durch-ein-verbundfach/

Pressemitteilung vom 16. Juli

6 PROFIL // 9/2025 senschaftliche und naturwissen schaftsdidaktische Verbände und Gesellschaften wie etwa die Deut sche Physikalische Gesellschaft chen „Verbundfach Naturwissen schaften“ nicht zu verfolgen. Ein solches „Verbundfach Naturwissen schaften“ hat keine universitäre Bezugsdisziplin und ist deshalb für Lehrkräfte nicht studierbar. Trotz dem emp fi ehlt die Ständige Wissen schaftliche Kommission der Kultus ministerkonferenz (SWK) ein sol ches „Verbundfach Naturwissen schaften“ zur Prüfung, um perspek tivisch gegebenenfalls den Fach unterricht in Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe I zu er setzen (Empfehlung 10.5). * Neben dem DPhV lehnen auch naturwis

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