Profil 9/2025

PROFIL // aus den Ländern

Junge Philologen im PhV Baden-Württemberg:

Schluss mit Flickschusterei: Dauerhafte Investitionen in Lehrkräfte nötig Referendare, Referendarinnen und Krankheitsvertretungen dürfen nicht länger vertröstet werden

lehrkräfte nicht länger im Regen ste hen lassen“, warnt Schrutz. „Gute Bildung braucht stabile, motivierte Lehrkräfte – nicht irgendwann, son dern JETZT.“ Die Philologen rufen Ministerin Schopper und die Regierungsfraktio nen dazu auf, die Warnungen der Kolleginnen und Kollegen ernst zu nehmen. Die Zeit für Phrasen ist vorbei – es braucht klare Entschei dungen für eine Schule, die Perspek tiven scha ff t, statt Menschen zu ver schleißen.   Keine Kettenverträge mehr! Wer drei Jahre lang zuverlässig Krankheitsvertretung macht, muss eine feste Perspektive bekommen.  Anerkennung von Berufs erfahrung: Wer über Jahre unterrichtet, darf nicht bei null anfangen, nur weil es billiger ist.  Keine Umleitungen auf ande re Schularten ohne Quali fi zie rung und faire Rückkehrmög lichkeiten. Die JuPhis fordern gemeinsam mit dem PhV BW:  Verlässliche Bildungs- investitionen statt Haushaltsdiktat!

 Anerkennung der Arbeit von Krankheitsvertretungslehr kräften (KV): Wer über Jahre hin weg unterrichtet, muss endlich eine faire Perspektive auf Entfris tung oder Verbeamtung erhalten, statt immer wieder in befristete Unsicherheit geschickt zu wer den.  Planbare Personalpolitik statt Schweinezyklus: Ein Überhang heute darf nicht zur Katastrophe morgen werden. Schon 2032 droht ein Mehrbedarf von über 2.500 Deputaten – wer heute spart, riskiert massiven Unter richtsausfall, eine Überlastung der verbleibenden Kollegien und den Bildungserfolg kommender Generationen. „Das Kultusministerium kann sich nicht länger hinter schönen Statisti ken verstecken“, betont auch Marti na Scherer, Landesvorsitzende des PhV BW. „Die angeblich ‚gedeckten Bedarfe‘ kollidieren mit der Wirklich keit an den Schulen: Überlastete Kollegien, abgelehnte Teilzeit, Un terrichtsausfälle und Unterricht durch fachfremde Lehrkräfte – das ist die Realität!“ „Wenn Baden-Württemberg ein Bil dungsland bleiben will, darf der Staat seine eigenen Nachwuchs

Die Jungen Philologen Baden-Württemberg stellen sich klar hin ter die aktuellen For derungen der Referendare/-innen und der Kollegen/-

Pressemitteilung vom 17. Juli

innen mit befristeten Verträgen zur Krankheitsvertretung. Angesichts der drastisch angespannten Per sonalsituation an den allgemeinbil denden Gymnasien fordert der Nachwuchsverband der Philologen endlich eine planbare, faire und zu kunftsorientierte Einstellungspolitik. „Unsere Nachwuchslehrkräfte ha ben jahrelang alles gegeben und stehen jetzt vor einer ungewissen Zukunft, obwohl an allen Ecken und Enden Lehrkräfte gebraucht wer den“, erklärt Stefanie Schrutz, Lan desvorsitzende der JuPhis BW. „Es ist ein untragbarer Zustand, dass gut ausgebildete junge Lehrkräfte trotz realem Mehrbedarf abgewiesen oder in jahrelange Kettenverträge gezwungen werden.“ Die JuPhis unterstützen die zentra len Forderungen des O ff enen Brie fes ausdrücklich:  Verlässliche Perspektiven für Berufseinsteiger: Übernahme spätestens zum 1. August, ohne monatelanges Warten oder Ver schiebungen.

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