Profil 9/2025
PROFIL // aus den Ländern
Nordrhein-Westfalen:
„Vielfalt erhalten – Bildungsqualität fördern“ Gemeinsame Erklärung des ‘Aktionsbündnisses Schule’ anlässlich der Kommunalwahlen am 14. September 2025 A nlässlich der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen am In diesem Zusammenhang kritisiert das „Aktionsbündnis Schule“ die im Rahmen des 17. Schulrechtsände rungsgesetzes getro ff ene Entschei
alle. Es bedarf einer bewussten poli tischen Entscheidung der Kom munalpolitik, das Ansehen und die Bedeutung der an Realschulen und Hauptschulen erworbenen Abschlüs se zu stärken und die Bedeutung dieser Schulformen für erfolgreiche Bildungsbiogra fi en zu würdigen. In Anbetracht des zunehmenden Fach kräftemangels in Handwerk, Technik und im Dienstleistungssektor leisten Realschulen und Hauptschulen einen unverzichtbaren Beitrag für die Zu kunftsfähigkeit unseres Landes. Die Berufskollegs bieten jedes Jahr für über 200.000 Absolventinnen und Absolventen der Sekundarstufe I vielversprechende Anschlussper spektiven, egal ob in einer dualen Berufsausbildung, beim Erwerb weitergehender Schulabschlüsse verbunden mit beru fl icher Hand lungskompetenz oder in der Weiter bildung. Schließlich müssen Förder schulen erhalten bleiben, damit Eltern von Kindern mit besonderen Förderbedarfen eine echte Wahlfrei heit haben. Das „Aktionsbündnis Schule“ ermu tigt die kommunalen Entscheidungs träger, sich dem Trend zur strukturel len Vereinheitlichung entgegen zustellen und bewährte Schulformen des gegliederten Schulwesens zu er halten. Nur eine hohe Qualität di ff e renzierter und individuell passender Bildungsangebote in einer Kommune ist attraktiv für junge Familien.
32 PROFIL // 9/2025 doch Leistung zu fördern, kommt der Quadratur des Kreises gleich. 14. September 2025 spricht sich das „Aktionsbündnis Schule“ für den Erhalt der Schulformen des be gabungsgerechten, di ff erenzierten Schulsystems aus und mahnt eine stärkere Ausrichtung der Bildungs politik am Maßstab der Qualität an. Unverkennbar ist das gesellschaftli che Bedürfnis nach Wahlfreiheit und nach Vielfalt in der Bildungsland schaft. Die Anmeldezahlen zu den weiterführenden Schulen belegen das anhaltende Vertrauen der Eltern in die Schulformen des gegliederten Schulwesens. Dem gegenüber steht die immer wieder erhobene Forde rung, die verschiedenen Schularten abzuscha ff en und durch die „Eine Schule für alle“ zu ersetzen. Das „Aktionsbündnis Schule“ ist über zeugt, dass mit der Abscha ff ung be währter Strukturen keine der drän genden Herausforderungen im Schulsystem behoben werden kann. Die „Eine Schule für alle“ ist keines falls geeignet, den individuellen Lernvoraussetzungen, Neigungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler Rechnung zu tragen. Die Erfahrung lehrt, dass es ein Maß an Heterogenität gibt, dessen Über schreitung zu Nachteilen für die ge samte Lerngruppe führt. Allen Leis tungsniveaus gerecht zu werden und
dung der Landesregierung, dass Schulträger künftig an Realschulen dauerhaft einen Hauptschulzweig einrichten können und mithin Schü lerinnen und Schüler in den Bil dungsgängen Hauptschule und Real schule im Klassenverband nach zwei unterschiedlichen Kernlehrplänen unterrichtet werden sollen. Mit Sorge blickt das „Aktionsbündnis Schule“ auch auf die an Gesamtschulen zu nehmend zu beobachtende Praxis, die pädagogisch gebotene äußere Di ff erenzierung aufzugeben. Das „Aktionsbündnis Schule“ fordert den Erhalt eines nach oben wie auch nach unten durchlässigen ge gliederten Schulsystems mit klar auf aussagekräftige Abschlüsse bezoge nen Schularten, die optimale Vo raussetzungen für individuelle För derung bieten. Es tritt für eine Bil dungspolitik ein, die die Vielfalt der Schularten fördert und diese Schul arten und Bildungsgänge in ihrem jeweiligen Pro fi l schärft. Das „Aktionsbündnis Schule“ be tont die herausragende Bedeutung jeder Schulform. Das Gymnasium ist eine Schule für viele, aber nicht für „Aktionsbündnis Schule“ für Vielfalt der Schularten
Made with FlippingBook Learn more on our blog