Profil 9/2025

PROFIL // Begegnungen

Stunden in der Woche von ihrem Schulalltag abschalten und im Hier und Jetzt sein kann. »Das ist ein fester Termin von ein, zwei Stunden am Dienstagnachmittag, an dem ich nichts anderes zu tun habe, als eine gute Zeit mit Marvelous zu verbrin gen«, verdeutlicht Emilia. Sie ver suche diese Erfahrung auch abseits der gemeinsamen Tre ff en in ihre Freizeit zu integrieren und, auch wenn sie mit Freunden unterwegs ist, mehr den Moment zu genießen. Daneben habe sie auch von Marve lous gelernt, mit mehr Leichtigkeit durch das Leben zu gehen und spontaner zu sein.

lichen Schritt für Schritt mit be stimmten Situationen besser umge hen können und daran wachsen«, sagt Armanni. »Die Erfahrung durch ›Balu und Du‹ ist in ganz anderer Form prägend, als das bei anderen P-Seminaren der Fall ist. Das sind Erlebnisse, die man wirklich für das Leben mitnimmt.« Wie sehr das Projekt die Teilnehmer prägt, habe sie auch bei einem Kennenlern Tre ff en in Köln anlässlich der Stand ort-Gründung am Theresien-Gym nasium erfahren. »Dort habe ich viele ehemalige ›Balus‹ getro ff en, die sich heute selbst im Verein en gagieren. Es gibt auch einige, die noch über das Projekt hinaus ihr Leben lang mit ihren ›Moglis‹ in Kontakt bleiben«, berichtet Arman ni. »Siehst du, du wirst mich nicht mehr los!«, meint Emilia daraufhin lachend zu Marvelous, der sich sorgt, dass sie sich nicht mehr so oft sehen werden. Auch wenn nach dem Ende des P-Seminars und dem Beginn der Oberstufe wöchentliche Tre ff en aus zeitlichen Gründen wohl nicht mehr möglich sein wer den, so verspricht Emilia, dass sie sich auch in Zukunft regelmäßig sehen werden.

Wo es menschelt, da kann es auch herausfordernde Situationen geben, weiß Lehrerin Armanni. Einigen sei etwa die Kommunikation mit den Eltern zunächst schwergefallen. »Man ist es ja nicht gewöhnt, mit anderen Eltern schriftlich zu kommunizieren«, bestätigt Emilia. »Da musste ich auch erst lernen, wie ich da den richtigen Umgang fi nde«, so die Elftklässlerin. Um mit den kleineren und größeren Erfahrungen besser umzugehen, sei der Austausch mit den anderen »Ba lus« im Begleitseminar sehr hilfreich gewesen. »Wir hatten beispielsweise bei einem ›Balu‹ den Fall, dass der ›Mogli‹ von seinen Eltern ein Smart phone geschenkt bekommen hat und dann bei den gemeinsamen Tre ff en nur noch am Handy hing«, so Arman ni. »Das Seminar hat dann gemeinsam überlegt, wie mit der Situation umge gangen werden kann. Am Ende ka men wir auf die Idee, dass der ›Balu‹ mit dem ›Mogli‹ eine schöne Handy tasche basteln könnte, in der das Smartphone bei den Tre ff en verstaut wird.« — letztendlich eine gewinnbrin gende Lösung für alle Beteiligten. 

Eine prägende Erfahrung — weit über das P-Seminar hinaus

Lehrerin Armanni merkt vor allem, wie die Selbst- und Sozialkom petenz ihrer Schüler fast auto matisch geschult werde. Die »Balus« kommen mit Lebensrealitäten in Kontakt, die sie so noch nicht ken nen, und müssen lernen, damit um zugehen. »Ich sehe anhand der Ta gebucheinträge und der Gespräche im Begleitseminar, wie die Jugend

Erstmalig erschienen im Gymnasium in Bayern 04_2025, S. 20/21

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