Profil 9/2024

PROFIL // Begegnungen

d. h. die genaue Zuweisung der Übungsmöglichkeiten durch die Lehrkraft. Hier gibt es das Angebot des individualisierten Förderns inklu sive Lernstandserhebung und auf die Schülerfähigkeiten zugeschnittene Aufgabenstellung. Es kann jederzeit kontrolliert werden, ob der Schüler oder die Schülerin an dem Pro gramm arbeitet oder nicht. Zum Schluss noch ein Worst Case-Szenario bitte: Was pas- siert, wenn die schulpolitisch Ver antwortlichen vor dem Problem die Augen verschließen und nichts unternehmen? Köller: Die Anteile der Risikogruppen unserer Schülerinnen und Schüler sind schon jetzt viel zu hoch. Sie wer den weiter steigen. PISA 2022 wies 29, 5 % Risikoschüler im Bereich der Mathematik auf, wobei die ukrai nischen Kinder noch gar nicht be rücksichtigt werden konnten. Auch aus Gründen der zu erwartenden demographischen Entwicklung ist davon auszugehen, dass ohne die erforderlichen Fördermaßnahmen die Zahl der Risikoschülerinnen und -schüler weiter steigt, wenn auch der prozentuale Anteil der Kinder und Jugendlichen aus bildungsferneren Schichten zunimmt. Auch der Ausbildungsmarkt zeigt: Wir haben schon jetzt zu viele Schul abgänger, die weder für einen Aus bildungsplatz noch für ein duales Studium geeignet sind, weil sie über erhebliche Kompetenzde fi zite ver fügen. Das ist ein Faktor, der noch gar nicht im Bewusstsein der Ö ff entlichkeit ist: Fachkräftemangel auch als Folge der Bildungsmisere. ?

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien mit der DPhV-Bundesvorsitzenden Susanne Lin-Klitzing und den Vorstandsmitgliedern des PhV Schleswig-Holstein Friederike Döhrer und Heidi Pusse Foto: Vorzimmer Prien

Susanne Lin-Klitzing im Dialog mit Karin Prien DPhV-Vorsitzende erläuterte Verbandsforderungen bei Besuch in Schleswig-Holstein

von Walter Tetzlo ff G leich zwei umfangreiche Termine konnte sie bei ih rem Besuch in Kiel erfolg reich bewältigen: Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing führte an einem der wenigen warmen Sommertage im Norden zunächst ein langes und substantielles Gespräch mit Schleswig-Holsteins Bildungsminis terin Karin Prien (CDU), die zu gleich Mitglied des Geschäftsfüh renden Vorstands ihrer Bundes

partei ist, bevor sie dann in einem umfangreichen Interview Schles wig-Holsteins größter Zeitung, den Kieler Nachrichten, zur Verfügung stand. Gegenüber der für die Schulpolitik des nördlichsten Bundeslandes zuständigen Ministerin Karin Prien drückte die Bundesvorsitzende ihre grundsätzliche Anerkennung für deren Einsatz für ein leis

Herr Professor Köller, ho ff en wir, dass die Zeit noch zum

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Gegensteuern reicht! Wir danken Ihnen sehr für dieses Gespräch. 

Mit Prof. Dr. Olaf Köller sprach Walter Tetzlo ff

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