Profil 9/2024

Welche Abiturienten sind studierfähiger?

Vergleiche ohne Vorbehalte Bei Auswertungen von Abiturnoten müssen wir genauer hinsehen

28 PROFIL // 9/2024 Es lohnt sich, einmal genauer hin zuschauen. Es lohnt sich auch, von von Walter Tetzlo ff D a hat die Presse wieder ein mal ein gefundenes Fressen! Nach Bekanntgabe der Abi turdurchschnittsnoten in den ein zelnen Bundesländern steht für sie fest: Thüringen hat die besten und leistungsstärksten Abiturientinnen und Abiturienten und Schleswig Holstein die schwächsten. Woraus ist dies angeblich abzulesen? Unser nördlichstes Bundesland kommt nur auf einen Durchschnitt von 2,47, während die Schülerinnen und Schüler in Thüringen einen Wert von 2,12 erreichen.

vordergründigen Vor-Urteilen Ab stand zu nehmen. Die lauten zum Beispiel:  In Schleswig-Holstein und Nie dersachsen sollten sich die Schülerinnen und Schüler eben mehr Anstrengung und Motivati on, und schon ruckelt man in der jährlich erhobenen Skala ein paar Dezimalstellen nach oben (Mathematisch korrekt müsste es heißen: nach unten!)? mehr anstrengen … und die Lehrkräfte auch. Also: Etwas

ten zu schlechte (oder strenge) Noten vergab, musste als Lehr kraft mit politischem Druck rechnen. Also: Besser gut und großzügig bewerten; damit vermeidet man schulinterne Probleme, oder? Beide gern ö ff entlichkeitswirksam geäußerte Interpretationen sind eigentlich keine, sondern nur Schnellschüsse. Wenn in den genannten norddeut schen Bundesländern von Erst- und Zweitkorrektorinnen und -korrekto ren sorgsam und möglicherweise auch etwas strenger korrigiert wird und mögliche mündliche Abiturleis

 In Thüringen wirke das DDR

Erbe nach, so eine häu fi g gelie ferte Erklärung. Wer zu SED-Zei

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