Profil 9/2023
PROFIL // Aktuell
beachteten Beitrag auf LinkedIn: »Ich kann immer noch nicht glau ben, dass dieses Plakat tatsäch lich so am Flughafen Stuttgart hängt. Glaubt das Kultusministe rium Baden-Württemberg, dass es damit Menschen in die Schu len lockt, die sich wirklich für das Lehramt eignen? Diese Kam pagne diffamiert unseren Berufs stand. Jeden Tag engagieren sich Hunderttausende Lehrkräfte in Deutschland mit großem Einsatz, meist sogar weit darüber hinaus. Und nun müssen sie sich anhö ren, dass sie »keinen Bock auf Arbeit« haben? Hier ist eine Ent schuldigung des Ministeriums fällig! Noch wichtiger: Die Ar
beitsbedingungen für Lehrkräfte müssen verbessert werden! Dann bräuchte es nicht Hunderttau sende Euro für solche Kam pagnen.« Angesichts der vielstimmigen Kri tik, zum Beispiel auch durch DL Präsident Stefan Düll (»Diese Werbekampagne ist geschmack los und dumm!«) oder von Lan desvorsitzenden des VDR in Ba den-Württemberg, Dr. Karin Broszat (»Die Verantwortlichen sollten sich in Grund und Boden schämen!«), kündigte das Kultus ministerium Baden-Württemberg die Änderung des Plakattextes an »um Missverständnisse zu ver
meiden«: Der Text des Plakates soll von »keinen Bock auf Arbeit« mit einem Aufkleber zu »keinen Bock auf deine jetzige Arbeit« er gänzt werden. Der Philologenver band Baden-Württemberg be grüßte die Änderung, Landesvor sitzender Ralf Scholl weist aber auch auf noch offene Fragen hin: »1. Wie konnte dieses Plakat überhaupt aufgehängt werden? Gab es keine interne Kontrolle? 2. Wieso dauerte es eine Woche, bis auf den sinnentstellenden Fehler reagiert wurde? 3. Wann erfolgt eine Entschuldigung bei den Lehrkräften, die von der Aus sage auf diesem Plakat verletzt wurden?«
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