Profil 5/2025

PROFIL // Titel

Das war noch nicht alles: Zwei Son derpreise wurden abschließend vergeben, so für „Kulturelle Bil dung“ und „Umwelt und Nachhal tigkeit“. Im ersten Falle befassten sich Bettina Mähler und Ekaterina Leo vom Grimmelshausen-Gymna sium im hessischen Gelnhausen gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern fächerübergreifend mit Philipp Reis, dessen große Ver dienste bei der Er fi ndung des Tele fons herausgestellt wurden. Im zweiten Fall wurden die Kollegin Monika Cremer und die Kollegen Martin Lorek und Matthias Now roth von der Paul-Kraemer-Schule im rheinischen Frechen für ihre Idee ausgezeichnet, Berufsvor bereitung ganz handfest zu gestal ten. Ein „Foodtruck“ fährt verschie dene Standorte an und verkauft re gionale Produkte. Dabei sind es die Schülerinnen und Schüler, die für Planung, Einkauf, Zubereitung, Ver kauf und Abrechnung zuständig sind. Die Begeisterung von Jury und Ver anstaltern für die Preisträger und ihre Schülerschaft kann als der le bendige Ausdruck von Wertschät zung für unseren Beruf angesehen werden und auch als „ein kleines Stück Weltveränderung“, wie es die DPhV-Bundesvorsitzende zum Ab schluss formulierte. Und dann gab es – ganz zum Schluss der Veranstaltung – noch Anlass für herzliches Lachen und starken Applaus. Noch einmal war es Poetry Slamer Lars Ruppel, der es schaffte, die Projektvorstellun gen und die Lobreden des Tages in aller Kürze zu einem gekonnten Rap zusammenzufassen. Fazit: Wir Lehrkräfte brauchen und verdie nen Wertschätzung, … aber lachen über uns dürfen wir zuweilen auch ‘mal! 

10 PROFIL // 5/2025 aus Kalifornien angereisten Lehr kräfte erhielten den dritten Preis. Um KI ging es auch bei Robert Koeg ler. Er unterrichtet an der Oberschu le Rauschwalde im sächsischen Gör litz und initiierte ein Projekt mit dem provokanten Titel „Mediendozent (Ist das Kunst oder kann das KI?)“. Kritisches Bewusstein und Praxis nähe waren hier Ziel und Vor Lehrkräfte miteinander und von einander lernen, könne eine neue Kultur in der Schule entstehen. Die dritte Kategorie des DLP heißt „Unterricht innovativ“. Hier haben sich Lehrkräfteteams selbst bewor ben, weil sie neue Unterrichtskon zepte und fächerübergreifende Pro jekte publik machen wollen. Die bei den Laudatorinnen Susanne Lin-Klit zing und Amy Kirchho ff (Landesschü lerrat Sachsen) erläuterten, worum es bei dieser Auszeichnung ging: Die Konzepte sollen kognitiv aktivie rend sein, innovative Ideen enthal ten und fächerübergreifend sein (Lin-Klitzing) sowie o ff en und wert voll für alle (Kirchho ff ). Dies traf auf die „Startup-Schmiede“ der Lehrkräfte Jenny Jungeblut und Martin Lentzen zu. Beide unterrich ten an der German International School of Silicon Valley, die an den kalifornischen Standorten San Fran cisco und Mountain View (porträtiert in PROFIL im Dezember 2024) zu fi n den ist. Und da Mountain View mit ten im Technologiezentrum Silicon Valley liegt, wundert die Beschäfti gung mit KI nicht, für die sich die Preisträger entschieden haben. Das Besondere: Diese soll Zehntklässlern fächerübergreifend und praxis betont nahegebracht werden. Die Fächer Wirtschaft, Informatik und Ethik werden einbezogen, und Aus gangspunkt des Projekts sind von den Schülerinnen und Schülern selbstgewählte Fragestellungen. Die

Foto: Langer

Aufmerksames Publikum

gehensweise, wobei externe KI-Ex perten zielgerichtet in das Vorhaben einbezogen wurden. Die DLP-Jury vergab hierfür den zweiten Preis. Mit der Vergabe des ersten Preises würdigten die Veranstalter das in tensive Engagement für ein weiteres wichtiges Thema: Tina Bergen aus Bamberg und Marc Brückner aus Bayreuth befassten sich mit ihren Schülerinnen und Schülern auf meh reren Betrachtungsebenen mit dem Thema Migration. Wie multiperspek tiv sie dabei vorgingen, zeigt bereits der Name ihres Projekts: „Einwan derungsland Deutschland?! Histori sche Migrationsbewegungen und deren Folgen für die aktuelle Bevöl kerung sowie Zukunft der EU“. Dabei ging es um Arbeitsmigration („Gast arbeiter in den fünfziger und sechzi ger Jahren“), Spätaussiedler (aus Po len und der Sowjetunion) und Bür gerkriegs fl üchtlinge (seit den neun ziger Jahren). Sie wurden mit der ge genwärtigen Migration verglichen, was Analyse und Beurteilungen glei chermaßen ermöglichten.

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