Profil 12/2024
PROFIL // Europäischer Abend
Die Vizepräsidentin der Europa-Uni on Deutschland, Chantal Kopf, be tonte zur Erö ff nung des Europäi schen Abends, dass die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und das Aus der Ampelkoalition ge zeigt hätten, dass es mehr denn je „aller Demokratinnen und Demokra ten für ein geeintes und starkes Eu ropa“ bedürfe. Es sei zudem an der nächsten Bundesregierung, sich in den Prozess der anstehenden EU- Erweiterungen einzubringen. „Ins gesamt geht es jetzt mehr denn je darum, nationale und europäische Interessen zu verbinden“, analysier te Kopf. Das gelte für ein gesamt politisches Denken der Migrations politik ebenso wie für klare Kon sequenzen für antidemokratische Tendenzen.
„Bei der Moder nisierung der Bundeswehr müssen wir europäische Synergien nutzen.“ Andreas Jung
Recht umgesetzt. „Es darf nicht sein, dass sich die Welt fünfmal dreht, be vor wir etwas zustande bekommen. Wir müssen unsere PS auf die Straße bringen.“ Andreas Jung zeigte sich überzeugt: „Trump beeindruckt wirtschaftliche Stärke. Wir sollten aber nicht gegen seitig Zollgrenzen hochziehen. Statt dessen sollten wir für beide Seiten, die europäische und die transatlanti sche Partnerschaft, das Beste he rausholen.“ Von einer besseren in nereuropäischen Zusammenarbeit erho ff t sich Jung für Deutschland ins besondere, dass etwa in der Energie- und Sicherheitspolitik vorhandene Synergien genutzt werden können: „In der Energiepolitik haben wir enge Partnerschaft gelobt, aber uns nicht auf eine Strategie geeinigt. Wir brau chen den Anspruch, die Dinge zu sammenzubringen.“ Auch bei der Modernisierung der Bundeswehr gehe es nicht nur um Geld: „Wir müs sen auch hier europäische Synergien nutzen.“
Wie es nun tatsächlich kommt, kön ne niemand vorhersehen. Fakt sei jedoch: „Deutschland braucht die transatlantische Beziehung zu den USA und darf sie nicht abbrechen.“ Hinsichtlich der wirtschaftlichen Zu sammenarbeit sei es aber – etwa mit Blick auf die Diskussion um Straf zölle – unerlässlich, dass die Euro
„Insgesamt geht es jetzt mehr denn je darum, nationale und europäische Interessen zu verbinden.“ Chantal Kopf
In der anschließenden Diskussion widmeten sich die Bundestagsabge ordneten Verena Hubertz (stellver tretende SPD-Fraktionsvorsitzende), Andreas Jung (stellvertretender CDU Bundesvorsitzender), Agnieszka Brugger (stellvertretende Grünen Fraktionsvorsitzende) und Bijan Djir-Sarai (FDP-Generalsekretär) den Perspektiven für das Verhältnis zwi schen den USA und Europa – sowie der deutschen Verantwortung dafür. Auf die Frage, ob Deutschland auf eine zweite Amtszeit von Donald Trump vorbereitet sei, antwortete Verena Hubertz mit Ja. Die Regierung habe alle Eventualitäten durchdacht.
päische Union geschlossen auftrete. Hier gebe es noch Luft nach oben: Beispielsweise hätten noch nicht alle europäischen Staaten das Wirt schafts- und Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA) in nationales
„Deutschland braucht die
transatlantische Beziehung zu den USA und darf sie nicht abbrechen.“ Verena Hubertz
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