Profil 12/2024
PROFIL // Bildungssprache Deutsch
Sprache und Dichtung und ver ö ff entlichte den Spiegel-Bestseller „Deutsch – Eine Liebeserklärung. Die zehn großen Vorzüge unserer er staunlichen Sprache“. Er referierte in unseren Sitzungen zum Thema „Deutsch kann viel. Was können wir?“. Angesichts der hohen Wert schätzung, die Prof. Dr. Kaehlbrandt von den Vorständen der Philologen verbände der Länder erfuhr, vertie fen wir nun mögliche gemeinsame Anliegen. Da unsere Schülerinnen und Schüler als Voraussetzung für ihren Bildungserfolg die deutsche Sprache gut beherrschen müssen, wir jedoch aus den zurückliegenden PISA- und IQB-Bildungstrendunter suchungen wissen, dass dies bei vie len nicht der Fall ist und wir vielfälti ge Maßnahmen brauchen, um auch die Freude an der Beherrschung der deutschen Sprache, ein Bewusstsein für ihre Schönheit und Vielfältigkeit, basierend auf der Beherrschung kor rekter Grammatik und Rechtschrei bung, zu wecken, erwuchs u.a. die Idee, einen deutschen Rechtschreib wettbewerb für unsere Schülerinnen und Schüler zu gestalten. Dies haben wir uns nun als Aufgabe gestellt und arbeiten darauf hin, dieses Projekt im nächsten Jahr, voraussichtlich mit weiteren Partnern, gemeinsam an den Start zu bringen. Wir werden die PROFIL-Leser und -Leserinnen hierzu auf dem Laufenden halten, seien Sie mit uns darauf freudig gespannt!
32 PROFIL // 12/2024 Grundstudium bzw. nach dem Ba chelorabschluss eigenverantwortlich der Bedeutung der Bildungssprache Deutsch, mit verschiedenen Prakti ken und Formen der Bildungsspra che, mit der Rolle der Lehrkräfte als „bildungssprachliche Modelle“ für ihre Schülerinnen und Schüler, mit dem Bildungsspracherwerb als Bei trag zur Bildungsgerechtigkeit sowie mit konkreten „Förderinstrumenten“ auseinander. Für das erste Kapitel, die De fi nition und Bedeutung der Bildungssprache Deutsch für Schülerinnen und Schü ler und ihre Lehrkräfte, konnten wir Elvira Topalovi ć , Helmuth Feilke so wie Katrin Kleinschmidt-Schinke ge winnen; für das zweite Kapitel, „Bil dungsspracherwerb als Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit“ Ilonca Hardy, Birgit Heppt und Vivien Heller – und für das dritte Kapitel „Instrumente zur Förderung der Bildungssprache Deutsch“ Martin Blawid, Kerstin Kiefer und David Freudenthal. Wir als Deutscher Philologenverband treten zum einen für eine diagnose- indizierte, verbindliche und vorschu lische Sprachförderung der Kinder in allen Bundesländern ein und erwar ten zum anderen daran anschlie ßend für eine durchgängige schu lische Sprachbildung von den politi schen Entscheidungsträgern gute Konzepte, konsequente Umsetzun gen und kritische Evaluationen. Die Zurüstung der Lehrkräfte für ihre Aufgaben beim Erwerb der Bildungs sprache durch die Schülerinnen und Schüler muss in der Lehrkräftebil dung besser grundgelegt und in der Lehrkräftefortbildung kontinuierlich aktualisiert werden. Wir werden nicht müde, dies zu betonen, gerade angesichts jüngster Bestrebungen der KMK zur Lehrkräftebildung. Denn mit ihrem Beschluss vom Juni 2024 ermöglicht es die KMK, dass Studierende bereits nach dem
unterrichten können, ohne einen entsprechenden Masterabschluss oder ein Staatsexamen aufzuweisen. Es erfolgt also Unterrichtsabdeckung auf Kosten von fachlicher Bildung für die Lehramtsstudierenden. Mit Blick auf die für die Schülerinnen und Schüler folgenreiche Bedeutung ei ner mehr oder weniger guten Be herrschung der Bildungssprache Deutsch erscheint es dem Deut schen Philologenverband dringend geboten, auf die Bedeutsamkeit der Bildungssprache Deutsch in der Schule hinzuweisen und dieses An liegen im Rahmen seiner Möglichkei ten u.a. durch Gespräche mit den Kultusministern und -ministerinnen, der Praxis in der Schule, mit Publika tionen, der Mitarbeit bei Kongressen und innovativen Ideen dazu voran zubringen. Ein weiteres Engagement in dieser Sache führte uns dazu, dass wir so wohl in den DPhV-Bundesausschuss als auch in den DPhV-Bundesvor stand in diesem Jahr Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt, Honorarprofessor für Sprache und Gesellschaft an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn, ein luden. Er ist u.a. Mitglied des Kurato riums der Deutschen Akademie für Gemeinsame Initiative für die Rechtschreibung von Schülerinnen und Schülern
Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt
Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing
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