Profil 1-2/2025
PROFIL // DPhV-Standpunkte
DPhV-Bundesvorsit zende Prof. Dr. Susan ne Lin-Klitzing sagt:
„Wer die Grundlagen ei ner anderen Sprache, ei ner anderen Kultur nicht kennt, den führt das rei ne Verwenden von digita len Medien letztlich dazu, dass er von diesen abhängig ist. “
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„Kretschmann betreibt Tech-Populismus“: DPhV kritisiert Baden-Württembergs Ministerpräsidenten wegen möglicher Abscha ff ung von verp fl ichtender zweiter Fremdsprache D ie von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann ins Spiel ge Kongresses „Source“ in Stuttgart das Streichen der verp fl ichtenden zwei ten Fremdsprache angedacht, um dafür ein Schulfach „Digitale Medi enkompetenz“ einzuführen. Der Deutsche Philologenverband setzt sich mit Vehemenz für den Erwerb der zweiten Fremdsprache bzw. mehrerer Fremdsprachen am Gymnasium ein. Dass ausgerech net in Zeiten internationaler Span nungen dieses völkerverständi
brachte mögliche Abscha ff ung der zweiten verp fl ichtenden Fremdspra che stößt beim Deutschen Philolo genverband (DPhV) auf fundamen tale Ablehnung. Zum wiederholten Male erliegt der Ministerpräsident aus Sicht des DPhV dem Irrglauben, dass KI wesentliche Kulturtechniken ersetzen könne. Vor nicht allzu lan ger Zeit wollte Kretschmann die Be herrschung der Rechtschreibung opfern, nun die Beherrschung von mehreren Fremdsprachen. DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing sagt: „Wer die Grundlagen einer anderen Sprache, einer anderen Kultur nicht kennt, den führt das reine Verwenden von digitalen Medien letztlich dazu, dass er von diesen abhängig ist – das hat mit Medienkompetenz rein gar nichts zu tun.“ Kretschmann hatte im Rahmen des Medienpolitischen
„Winfried Kretschmann opfert ele mentare kulturelle Errungenschaf ten auf dem Altar des Tech-Populis mus! Wer das Verständnis einer Fremdsprache, einer anderen Kul tur, eines anderen Menschen auf ei nen ‚Knopf im Ohr‘ reduziert, hat das Konzept der Verständigung nicht begri ff en. Eine gelungene Kommunikation mit anderssprachi gen Menschen zeichnet sich doch durch so viel mehr aus als durch das bloße Übersetzen einfacher Sätze. Hier wird ‚Verständigung‘ zum stumpfen ‚Verständlich-Machen‘ degradiert. Natürlich sind die Mög lichkeiten der KI erstaunlich und auch hilfreich, aber sie ersetzen nicht die eigene Lernleistung, und schon gar nicht die Freude am per sönlichen Fortschritt“, so Lin-Klitzing.
5 PROFIL // 1-2/2025 enorme Möglichkeiten. Dieses Potenzial aus der Schule zu ver bannen, auch aus dem profanen Grund, um Stunden für ein neu geschaffenes Verbundfach zu ge winnen, zeugt von erschreckender Kurzsichtigkeit.“ Pressemitteilung vom 29. November 2024 gende Element gestrichen werden soll, erfüllt den Verband mit Sorge. Lin-Klitzing: „Deutschlands Ge schichte verpflichtet uns zum res pektvollen Umgang mit anderen Kulturen. Wenn Europa, wenn Völ kerverständigung gelingen soll, braucht es bei jedem Einzelnen den Blick über den eigenen Hori zont hinaus. Gerade dafür bietet das Erlernen von Fremdsprachen
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