Gymnasium Baden-Württemberg 9-10/2024
Interview
? Welche Chancen und Risiken sehen Sie bei der Wiederein- führung? ! Für mich persönlich ist die größte Chance die Zeit: Zeit zum Üben, Zeit zum Vertiefen, Zeit zum Rei fen, Zeit zum (Er)Leben, Zeit zum Mit einander, Zeit für das Ehrenamt, Zeit für Vereine, Zeit für die Gestaltung der Gesellschaft, Zeit für Musik, Sport und Kunst, Zeit für den Lebens raum von heranwachsenden Men schen. Wir helfen beim Befüllen des ‘persönlichen Rucksacks’ mit Fertig keiten und Fähigkeiten, bis der Weg in die Welt hinaus geht als mündige Person. Ich hoffe, dass die Gesellschaft diese Chance auch ergreifen kann und dass den Jugendlichen Angebote zur Gestaltung ihres Lebensraumes offeriert werden können. Das ist eine wichtige Investition in unsere Zu kunft. Die größte Gefahr ist meiner Mei nung nach, dass mit dem Gewinn an ‘mehr Zeit’ nun von manchen Seiten daran gedacht wird, dass man wieder eine Menge ‘Neues’ in G9 reinpacken kann oder muss. Jedoch wäre es mei ner Meinung nach wichtiger, diese Neuerung als Chance zu sehen, um nochmal einen genauen Blick auf die Inhalte der Bildungspläne zu werfen. Dafür gibt es in Baden-Württemberg Institute und Funktionsstellen. Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute und viel Erfolg als Landes vorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg. Ich bedanke mich auch für das Inter view und die damit verbundene Wert schätzung.
Ich wünsche mir, dass sich die Perso nen, die ein Amt bekleiden, mit ihrem Talent in die Arbeit des PhV BW ein bringen, jeder trägt zum Gelingen bei. Mit Karin Fetzner und Claudia Grimm im Vorstandsteam haben wir im Sommer schon intensiv an den Po sitionen des Philologenverbandes Ba den-Württemberg gearbeitet. Unsere Vorbereitungen zur Landespressekon ferenz zum Schuljahresbeginn und die Stellungnahme zum Schulgesetz ha ben uns gezeigt, wie unsere Unter schiedlichkeiten uns in der Summe stark gemacht haben. Ebenso haben Ralf Rohrschneider und Cord Santel mann diese Arbeit mit weiteren Inhal ten bereichert. Auf dem Podium wa ren neben mir dann Claudia Grimm und Cord Santelmann, weil dies durch die fachlichen Themen der Pressemit teilung zum Schuljahresbeginn die lo gische Konsequenz war – nächstes Jahr kann das eine andere Konstellati on sein. Ich denke, meine Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass ich, wenn ir gend möglich, mit Vorstandsmitglie dern des PhV BW als Team auftreten möchte. Wir werden uns zudem Termi ne und Inhalte aufteilen, um dadurch auch eine sehr große Abdeckung der vielfältigen Aufgaben erreichen zu können. Natürlich gibt es Termine, die der Position der Vorsitzenden kraft Amtes vorbehalten sind, aber bei al len anderen verfolge ich den Gedan ken, dass wir uns breit aufstellen – auch über die Positionen der Stellver tretungen hinaus. Alle Mitglieder des Landesvorstandes sollen die Expertise aus ihrem Bereich einbringen dürfen und so die Vielfalt des Philologen- verbandes Baden-Württemberg zum Ausdruck bringen. ? Wo sehen Sie noch Handlungs- bedarf innerhalb des Philologen verbandes Baden-Württemberg? ! Die Kommunikation auf und zwi schen allen Ebenen ist verbesse rungsfähig, denn nur durch Kommu nikation kommt man voran. Vor allem an den Schulen, an denen wir keine oder nur auf dem Papier die Position der Schulvertretung besetzt haben. Das ist seit Jahren eine Baustelle für
uns. Wir sind auf eine starke Basis an gewiesen, die Schulvertreterinnen und Schulvertreter sind unsere direkte Ver bindung in die Kollegien hinein. Alle Bezirke haben Jahr für Jahr attraktive Angebote für die Schulvertretungen, doch es ist immer eine sehr große He rausforderung, alle zu erreichen. Aber die rührigen und engagierten Schulver tretungen sind auch das große Plus des PhV! Es ist wichtig, dass wir an je der Schule mindestens eine Person als Ansprechpartner haben. ? Die Wiedereinführung von G9, welche der PhV BW stark forciert und unterstützt hat, ist eine große Herausforderung für alle Akteure. Wie gedenkt der Philologenverband Baden-Württemberg nach seinem beim Kultusministerium eingereich ten Konzept hier weiter Einfluss zu nehmen? ! Wir haben uns in der Planung im Sommer als engerer Vorstand über legt, dass es wichtig wäre, dass wir im Rahmen der DenkSCHULE die Posi tionen des Philologenverbandes Ba den-Württemberg zum Fächerkanon und dann ggf. zu den Bildungsplänen aufstellen wollen. Unsere zeitliche Vorgabe für uns selbst ist, bis zur HV im Dezember Forderungen, Positions papiere, Resolutionen oder Ähnliches vorzustellen, abzustimmen und damit gerüstet zu sein, wenn der PhV BW zu seiner Expertise vom KM gefragt wird. Unser Fächerkanon bekommt ‘Schirmherrschaften’, die wir innerhalb des Landesvorstands aufgeteilt haben, um dann mit den Anregungen des Ba sis, die wir anfragen werden und teil weise auch schon eingefordert haben, das Meinungsbild und die Positionie rung des Philologenverbandes Baden Württemberg vorstellen zu können.
Das Interview führte Enver Groß
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