Gymnasium Baden-Württemberg 11-12/2024

Bildungspolitischer Arbeitskreis

Abitur, G9 und Ergebnisse der Umfrage zu Corona-Lernrückständen

neue Konzepte für die Bewertung von Schülerleistungen (Notenbildungsver ordnung) und eine Handreichung zum Umgang mit KI im Bildungsbereich notwendig. Erste Ergebnisse der Umfrage zu den Coronarückständen wurden im BAK präsentiert. An der Umfrage nahmen mehr als 300 Lehrkräfte teil. Die Lernrückstände, die durch die Coronapandemie entstanden sind, werden von drei Viertel der Befragten als sehr hoch bis hoch eingeschätzt. Große Lernrückstände finden sich in allen Klassenstufen. Bei vielen Schü lerinnen und Schülern ist seit der Pan demie psychosoziale Unterstützung notwendig. Handelte es sich vor der Pandemie um Einzelfälle in der Klas sengemeinschaft, so sind jetzt deutlich mehr Schülerinnen und Schüler von psychosozialen Problemen betroffen. Dies führt zu einem erheblichen Ar beitsaufwand für die betreuenden Lehrkräfte. Neu sind auch zahlreiche Fälle von Absentismus und Prüfungs ängste bei schriftlichen und mündli chen Prüfungsformaten. Am Ende der Sitzung wurden Anke Lohrberg und Wolfgang Buh mann, zwei langjährige Mitglieder des Arbeitskreises, verabschiedet. Der BAK bedankte sich für die viel fältigen Impulse und langjährige Treue mit einem kleinen Präsent und wünschte den beiden Kollegen viel Freude bei ihren neuen Aufgabenbe reichen. Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die engagierte bildungspolitische Diskussion zu Be ginn der Sommerferien und freuen uns auf die künftigen BAK-Sitzungen. Interessierte können sich schon den Termin im nächsten Jahr als ‘Save the date’ vormerken. Nächster BAK in den Sommerferien: Freitag, 1. August 2025 von 10:00 bis 14:00 Uhr in der Landesgeschäftsstelle in Stuttgart. Andrea Pilz und Stefanie Wölz, Referat Bildungspolitik

>> Die Teilnehmenden am BAK (v.l.n.r.) : Christian Unger, Ralf Rohrschneider, Katja Wassermann, Wolfgang Buhmann, Anke Lohrberg, Andrea Pilz und in der unteren Reihe Martina Scherer, Claudia Grimm, Karin Fetzner sowie Stefanie Wölz

A m 26. Juli 2024 tagte der Bil dungspolitische Arbeitskreis (BAK) in der Landesgeschäfts stelle in Stuttgart zu zahlreichen bil dungspolitischen Themen. Zunächst wurde der Antrag des erweiterten Be zirksvorstands Südbaden von der Ver treterversammlung 2023 zum Abitur in MINT-Fächern ausführlich disku tiert. Hintergrund des Antrags waren ein befürchteter Lehrkräftemangel in MINT-Fächern und die Problematik, dass die Kurse besucht, aber nicht ab gerechnet werden müssen und deswe gen die Schülerinnen und Schüler we nig motiviert sind. Es entstand die Idee, dass zwei Naturwissenschaften und eine Fremdsprache oder zwei Fremdsprachen und eine Naturwis senschaft künftig durch eine Natur wissenschaft und eine Fremdsprache ersetzt werden sollten. Der Vorschlag, der sich in vier Teilbereiche gliederte, fand im BAK keine Zustimmung. Die Problematik, dass Schülerinnen und

Schüler Kurse belegen müssen und diese nicht abrechnen können, könnte durch eine flexibler gestaltete Ab rechnungsmöglichkeit gelöst werden (sofern diese KMK-konform wäre). Hintergrund des Kompromissvor schlags wäre, dass in der zweiten Na turwissenschaft oder in der zweiten Fremdsprache die jeweils besten Kur se abgerechnet werden könnten. Viel leicht könnte diese Maßnahme die Motivation der Schülerinnen und Schüler in einzelnen Kurshalbjahren erhöhen. Das Positionspapier zur Digitalisie rung im Bildungsbereich wird gerade in einer Arbeitsgruppe, die sich aus Mitgliedern des bildungspolitischen und berufspolitischen Arbeitskreises zusammensetzt, überarbeitet. Für das neue Kapitel zum Thema KI im Bil dungsbereich wurden Ideen und Im pulse des BAK aufgegriffen. Nach Auffassung der Diskussionsteilneh merinnen und -teilnehmer sind auch

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