Blickpunkt Schule 5/2021
Berichte
Lernbegleiter zu sehen. Die Lehrper- son gehöre ins Zentrum des Unter- richtsgeschehens – und zwar als Per- son, die präsentiert, erklärt, Übungen anleitet, aber auch fordert. Es könne nicht oft genug betont werden, dass das Kerngeschäft einer Lehrkraft pri- mär guter Unterricht sei, der sich durch solide Wissensbestände, ein freundliches, aber verbindliches Ar- beitsklima auszeichne, die den Schü- lern beim Lernen Rückmeldungen und Ermutigungen gebe und für klare Ordnungsstrukturen und Orientierun- gen sorge. Dass Lehrämter gleichwertig sind, zweifeln die Philologen nicht an, stel- len aber ihre Gleichartigkeit entschie- den infrage und fordern, dass die Lehrangebote für die Lehramtskandi- daten in ihren unterschiedlichen Lehr- amtsstudiengängen auf die jeweiligen Bedingungen zugeschnitten sein müssen. »Die Idee des Einheitslehrers ist abwegig. Das Fachprinzip ist nicht verhandelbar, Wissenschaftspropä- deutik mit dem Ziel der Studierfähig- keit sollte maßgebend sein für uns«, betonte Schwab. In Bezug auf die Digitalisierung an den Schulen warnte er vor einer unre- flektierten Glorifizierung: Computer, Tablets, Whiteboards seien in der
tionen des hphv haben wir uns aus- führlich in der Ausgabe 3/2021 von Blickpunkt Schule geäußert. Wahl eines weiteren stell- vertretenden Vorsitzenden Nach dem Bericht des Landesvorsit- zenden und der Entlastung des ge- schäftsführenden Vorstandes stand der Vormittag im Zeichen der Neu- wahl des stellvertretenden Vorsitzen- den. Thorsten Rohde , stellvertreten- der Bezirksvorsitzender des Bezirkes Gießen, wurde dabei in geheimer Wahl mit einem sehr guten Ergebnis für das Amt gewählt. Der 43-Jährige, der die Fächer Geschichte, Ethik und PoWi am Gymnasium Philippinum in Weilburg unterrichtet, unterstrich in seiner Ansprache ebenfalls die Auf- fassung des Verbandes, dass ein leis- tungsfähiges Gymnasium als erfolg- reiche und beliebte Schulform – wie in der Vergangenheit – auch zukünftig seinen unverzichtbaren Platz in der hessischen Bildungslandschaft haben müsse. »Auch die Interessen der Gymnasialkollegen an Gesamtschu- len und anderen Schulen mit gymna- sialem Bildungsangebot müssen wir stärker akzentuieren«, sagte Rohde im Anschluss. Schwerpunkte der >>
Schule bedeutsame technische Werk- zeuge mit beeindruckenden Möglich- keiten. Voraussetzung für deren Ver- wendung seien aber elementare ma- nuelle Techniken, analoge Medien, Fä- higkeiten und Kenntnisse. Sprachver- ständnis, Ausdrucksfähigkeit, logi- sches Denken, geschulte Urteilskraft, Selbstdisziplin dürften nicht vernach- lässigt werden. Geschlechtersensible Schreibung Zum Ende seiner Rede ging der Vorsit- zende auf die gesellschaftliche De- batte über das sprachliche Gendern ein. Reinhard Schwab ’outete’ sich als Vertreter eines gendersensiblen Spre- chens: Die ’Schluckaufsprache‘, die feministischen Ersatzformen mit Gen- derstern oder Doppelpunkt lehne er ab. Die Verbandsposition deckt sich mit seiner persönlichen Meinung. Der Hessische Philologenverband bevor- zugt ein grammatisch korrektes Gen- dern. Von verkomplizierten Formulie- rungen, die zwar gendergerecht er- scheinen, aber ungrammatisch und kommunikativ ineffizient sind, sieht er ab. Zur Verwendung einer geschlech- tersensiblen Sprache in den Publika-
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SCHULE
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