Blickpunkt Schule 2/2021
URSULA KIRCHEN Georg-Büchner-Schule Darmstadt (Gymnasium) Unterrichtsfächer: Musik und Deutsch
ULRIKE RAU Goetheschule Wetzlar (Oberstufengymnasium) Unterrichtsfächer: Deutsch, Geschichte, Evangelische Religion
18 Klartext SCHULE
ALEXANDER SCHMITT Rhönschule Gersfeld/Freiherr-vom-Stein Schule Fulda Unterrichtsfächer: Englisch, Katholische Religion
BJÖRN BOCK Gymnasium in Frankfurt Unterrichtsfächer: Mathe, Musik
TANJA GOTTA-LEGER Taunusschule Bad Camberg Unterrichtsfächer: Kunst, Deutsch
PETER MEISS Theo-Koch-Schule, Grünberg Unterrichtsfächer: Mathematik, Physik und Physik (bilingual)
ALEXANDER SCHMITT: Einerseits musste die Unterrichts- kultur generell an die Pandemiesituation angepasst, Un- terricht teilweise völlig neu gedacht werden. Es rächt sich nun, dass insbesondere die Digitalisierung seit Jahren zu wenig im Fokus war. Andererseits stand Schule organisato- risch hinsichtlich Unterrichtsverteilung und Stundenpla- nung vor der Herausforderung, manchmal nur wenige Wo- chen haltbare Beschlüsse sehr kurzfristig umzusetzen. BJÖRN BOCK: Als Hilfskraft bei Stunden- und Vertre- tungsplanung war für mich die größte Herausforderung für die Schule, schnell, umfassend, formal korrekt und effi- zient auf die Vorgaben des Hessischen Kultusministeriums zu reagieren. Ich persönlich hätte mir etwas mehr Weitsicht und damit Vorlaufzeit gewünscht. TANJA GOTTA-LEGER: Die Kommunikation zwischen al- len Beteiligten der Schulgemeinde aufrechtzuerhalten. An vielen Schulen funktioniert dies bereits gut, da durch eige- ne Schul-E-Mail-Adressen für alle – bereits vor dem ersten Lockdown – ein Austausch sichergestellt war. An anderen Schulen existieren leider immer noch nicht einheitliche Schul-E-Mail-Adressen für Lehrkräfte und Lernende, die datenschutzkonform sind. PETER MEISS: Allen Seiten gerecht zu werden in (beson- ders technisch-)herausfordernden Zeiten: Wie erreicht man alle Schülerinnen und Schüler? Wie wird man seinen eigenen Ansprüchen an Unterricht gerecht, ohne sich da- bei zu überfordern? Gibt es noch eine klare Trennung von Arbeit und Privatleben, besonders wenn das Wochenende schwerpunktmäßig für Rückmeldungen und die Erstellung darauf aufbauender Arbeitsaufträge bis Montag dient?
senzeiten, Aufsichten etc. Zudem kam die kurzfristige Erstellung von vielen neuen notwendigen Konzepten (Hygiene-Konzept, Konzept zum Distanzunterricht, Konzept zum Umgang mit fehlenden Schülerinnen und Schülern in BigBlueButton etc). • Deutlich stärkere Belastung (zeitlich und emotional) als im regulären Schulbetrieb. • Umgang mit Elternfragen/-beschwerden aufgrund der fehlenden Planungssicherheit und der beschönigenden Informationen seitens des Hessischen Kultusministeri- ums. • Vermittlung der Möglichkeiten der Schule: Frustration, Unverständnis, fehlende Akzeptanz seitens der Eltern- schaft wegen ’beschönigender’ Presseberichte über den ’Distanzunterricht’ des Hessischen Kultusministeriums in Bezug auf die Möglichkeiten der Schule: kein Glas- faseranschluss, kein Internetzugang in den meisten Bereichen (außer in einigen ausgewählten Räumen), keine adäquate EDV-Ausstattung, um Schülerinnen und Schüler zum Unterricht in allen Raumen hinzuzuschal- ten. Es gibt keine Dienst-Handys und keine Telefone in den Unterrichtsräumen ohne Internet, um Schüler am Unterricht teilhaben zu lassen – wie es unser Kultusmi- nister vorgeschlagen hat. ULRIKE RAU: In wohl keinem anderen Schuljahr zuvor wa- ren so viele organisatorische Umstrukturierungen auszuar- beiten wie im Corona-Jahr. Öfters hatten diese Ausarbei- tungen eine äußerst kurze Halbwertszeit oder kamen gar nicht zum Einsatz. Die Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler spürten dies insbesondere durch häufige Stunden- planänderungen.
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