Blickpunkt Schule 1 2025
Schulleitungen zum Umgang mit Antisemitismus oder dem Hessi schen Geschichtslehrerverband zum Nahostkonflikt. Extremismusprävention Im Falle von rechtsextremistischen Vorfällen oder auch präventiv können Schulen sich unter anderem an das ‘beratungsNetzwerk hessen – ge meinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus’ wenden bezie hungsweise an das Demokratie- zentrum der Philipps-Universität in Marburg, das als Geschäftsstelle des Beratungsnetzwerkes fungiert. Dort können Schulen außerdem die mobile Ausstellung ‘RECHTSaußen – MITTENdrin? Rechtsextremismus: Erscheinungsformen und Handlungs möglichkeiten’ kostenfrei ausleihen. Bei islamistischen Vorfällen erfah ren Schulgemeinden zum Beispiel Unterstützung bei der ‘Beratungsstel le Hessen – Wege aus dem Extremis mus’ des zivilgesellschaftlichen Trägers Violence Prevention Network (VPN). Die Beratungsstelle wendet sich an junge Menschen, Angehörige, Lehrkräfte und weiteres Fachpersonal mit Fragen und Anliegen zum Thema religiös begründeter Extremismus bzw. zum Extremismus mit Auslands bezug. Sie bietet Maßnahmen der Prävention, Intervention und Deradi kalisierung an. Zugleich fördert die Beratungsstelle die Stärkung der Toleranz von unterschiedlichen Welt sichten sowie die Vermeidung und Umkehr von Radikalisierungsprozes sen. Fortbildungen, Beratungs stellen und Projekt ‘Netz werk-Lotsen’ Für pädagogisches Personal gibt es an hessischen Schulen zahlreiche akkre ditierte Veranstaltungen, die unter den Schlagworten ‘Extremismus’ und ‘Antisemitismus’ im Veranstaltungs katalog der Hessischen Lehrkräfte akademie zu finden sind. Auch die Präventionsabteilung des Landesam tes für Verfassungsschutz (LfV) bietet
den Schulen Aufklärungs- und Bera tungsangebote zu den Themen Extre mismusprävention, Antisemitismus und Radikalisierung an. Des Weiteren sind für die Themen Extremismus, politisch motivierte Kriminalität und deren Prävention in allen Polizeipräsi dien ‘Ansprechpersonen der polizei- lichen Prävention PMK und Extremis mus’ eingestellt worden, die entspre chend konsultiert werden können. Zudem bietet das Kooperationspro jekt ‘Netzwerk-Lotsen Antisemitis mus-/Extremismusprävention’ des HMKB und des Ministeriums des In nern, für Sicherheit und Heimatschutz (HMdI) hessenweit Lehrkräften, Schulleitungen, Schulsozialarbeite rinnen und Schulsozialarbeitern, sozial pädagogische Fachkräften (UBUS) sowie Schulpsychologinnen und Schulpsychologen an, gezielt gegen Formen von Extremismus und Anti semitismus geschult zu werden. Zu sätzlich werden Austauschformate angeboten, um sich untereinander zu vernetzen. Im Schulalltag agieren die Netzwerk-Lotsinnen und Netzwerk Lotsen konkret bei Fragen und Kon fliktfällen im Kontext extremistisch oder antisemitisch motivierten Ver haltens und kennen die relevanten Beratungsstellen. Kai Wißner, Leiter Referat III.4 HMKB Wichtig ist: Gemäß § 23 der Dienstordnung für Lehrkräfte, Schulleiterinnen und Schulleiter sowie sozialpädagogische Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter müssen alle extremistischen, antisemitischen sowie alle anderen Vorfälle von auf Religi on bezogene Diskriminierungen auf dem Dienstweg der für die jeweilige Schule zuständigen Schulaufsicht gemeldet werden, damit auf jeden einzelnen Vorfall angemessen reagiert werden kann. Sabrina Becker, Landeskoordinatorin des Netzwerkes ‘Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage’ HINWEIS
INFO
Weitere Informationen zu den Themen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Isla mismus sowie zu den hier auf geführten Maßnahmen finden Sie auf der Internetseite des HMKB: https//kultus.hessen.
Titelthema
de/schulsystem/ politische-bildung [Stand: 16. Dezember 2024]
Unterrichtspraxis unterstützen können. Infolge des Terroranschlags wurde durch das HMKB darüber hinaus ein Beratungstelefon für Lehr kräfte zum Umgang mit dem Nahostkonflikt und Antisemitis mus eingerichtet. Ferner bietet das HMKB in Koope ration mit der Bildungsstätte Anne Frank das Projekt ‘Antisemi was?’ an. Dieses beinhaltet ein Präventions-, Interventions- und Beratungsprogramm, welches Schülerinnen und Schüler ab ei nem Alter von dreizehn Jahren für die Gefahren von Antisemitismus sensibilisiert, bei Konfliktfällen Hilfe anbietet und Lehrkräfte bei der Antisemitismusprävention un terstützt. Unter anderem finden Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte aller Fachrichtungen und Schulformen statt, die an die individuelle Bedarfslage ange passt werden können. Bei antisemitischer Gewalt in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, im persönlichen Umfeld sowie in Behörden berät die OFEK-Beratungsstelle mit dem Projekt ‘OFEK Hessen’ Einzelpersonen, ihre Familienan gehörigen sowie Zeuginnen und Zeugen und unterstützt Organi sationen nach Vorfällen. Regelmäßig bietet das HMKB darüber hinaus mit unterschied lichen Partnern weitere Fortbil dungsformate an, kürzlich bei spielsweise mit OFEK Hessen für
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