Bildung aktuell 5/2024

Interna

Neues Positionspapier des PhV zum Zweiten Bildungsweg In seiner Hauptausschussitzung im Frühjahr hat der Philologenverband NRW erstmals ein Positionspapier zu diesem Bildungsgang verabschiedet, das zuvor im Fachreferat erarbeitet, immer wieder verändert und intensiv diskutiert wurde.

Erfolgsrezept dürfen dabei unter an derem die Einführung der blended learning-Bildungsgänge FOR-online und abitur-online, eine moderne und erwachsenengerechte Didaktik sowie umfangreiche zielgruppenorientierte

Der Zweite Bildungsweg als unverzichtbares Angebot und Garant von Chancengerechtigkeit

1. Vorwort

Legitimationsdruck geraten, wodurch es zu einer Welle von Schulschließun gen und Zusammenschlüssen zu Bün delschulen* gekommen ist. Dies liegt nicht zuletzt an der stark gewandelten Zusammensetzung der Studierenden schaft. Die klassische Klientel der auf stiegsorientierten, berufstätigen Er wachsenen mit klaren Zielvorstellun gen bildet inzwischen nicht mehr die Mehrheit der Studierenden. Auch ist die Heterogenität mit Blick auf die Herkunft, die Lernausgangslagen und die sprachlichen Kompetenzen stetig stark angestiegen, was eine durchgän gig hohe Abbrecherquote der Studie renden nach sich zieht. Das gleiche gilt für Studierende mit gesundheitlichen Einschränkungen oder speziellem För derbedarf. Diesen Entwicklungen ha ben sich die Weiterbildungskollegs in den letzten Jahren mit Erfolg gestellt und eigeninitiativ große Anstrengun gen unternommen, um diesen Ent wicklungen gerecht zu werden. Als ein

Beratungskonzepte gelten. 2. Forderungen des

* Gemeint sind hier Zusammenschlüsse verschie dener Bildungsgänge wie zum Beispiel Abend gymnasium und Abendrealschule unter einem Dach bzw. an einem Standort. Westfalen auf ein bundesweit einmali ges Netzwerk von Abendrealschulen, Abendgymnasien und Kollegs zurück greifen. Dieses Netzwerk ist jedoch in den letzten Jahren aufgrund schrump fender Studierendenzahlen unter In dem Maße, in dem der erste Bil dungsweg mit veränderten Realitäten und Anforderungen konfrontiert ist und Schülerinnen und Schüler nicht mehr in jedem Fall den Bildungsgang besuchen und durchlaufen können, der ihren Begabungen, Neigungen und Fertigkeiten entspricht, steigt die Notwendigkeit eines institutionalisier ten Korrektivs und flächendeckend verfügbaren Angebotes an, um gebro chene Bildungsbiographien auffangen zu können. Hier kann Nordrhein

Philologenverbandes Nordrhein-Westfalen

■ Das Land Nordrhein-Westfalen

und die Schulträger müssen zur Weiterqualifizierung der Studieren den mit dem Ziel einer Reduzierung des Fachkräftemangels ein gut aus gebautes und flächendeckendes Netz an Weiterbildungskollegs vor halten, dessen Fortbestand sich mit Blick auf die besondere Situation nicht vorrangig an Sachzwängen, Zahlen und Kennziffern orientiert. Dazu gehören auch eine noch bes sere Öffentlichkeitsarbeit und die Integration der WBKs in kommuna le und behördliche Netzwerke.

■ Die Zugangsvoraussetzungen müssen dringend modernisiert werden, da sie den veränderten

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