Bildung aktuell 2/2024

Wofür wir stehen

BALANCE

STATT BURNOUT – ENTLASTUNG FÜR

ALLE LEHRKRÄFTE

■ Pflichtstunden auf 23 reduzieren ■ Mehr Anrechnungsstunden, insbesondere für Korrekturen ■ Konzentration auf das pädagogische Kerngeschäft

D ie Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte an Gymnasien und Gesamtschulen ist höher als in anderen Bundesländern – und trotzdem steigt der Arbeitsumfang immer weiter an. Der PhV fordert die Reduzierung der Pflichtstundenzahl von 25,5 auf 23 Wochenstunden*, damit die Gymnasien und Gesamtschulen ihren Bildungs- und Erziehungs auftrag erfüllen können. Darüber hinaus müssen Möglichkeiten zur Arbeit in Teilzeit gewahrt bleiben. Wer seine Pflichtstundenzahl reduziert, macht das nicht voraussetzungslos, sondern leistet einen Bei trag zum Erhalt der eigenen Leistungsfähigkeit und zur Sicherung der Bildungsqualität. D ie Überlastung der Kollegien drückt sich in hohen Krankenständen und einem daraus resultieren den enormen Vertretungsaufwand aus. Viele Kolle ginnen und Kollegen müssen regelmäßig Mehrarbeit leisten. Um dem entgegenzuwirken, fordert der PhV den Aufbau einer verlässlichen Vertretungsreserve in allen Schulen. Insbesondere im gebundenen Ganztag verhindern zerklüftete Dienstpläne (und fehlende Ar beitsplätze) mitunter eine effiziente Nutzung der Ar beitszeit. Der PhV tritt auch unter pädagogischen Gesichtspunkten dafür ein, vor allem an den Gymna sien einen flexiblen Ganztag zu ermöglichen. D ie den Schulen für den Ausgleich besonderer un terrichtlicher Belastungen sowie die Übernahme spezieller Aufgaben gewährte Zahl an sog. ‘Anrech nungsstunden’ ist viel zu gering und muss dringend deutlich erhöht werden. Neue Formate der Leis

tungsüberprüfung, z. B. in den Fremdsprachen,

und veränderte Anforderungen an die Form der Kor rekturen, aber auch die bei einer immer größeren Gruppe von Schülerinnen und Schülern auch an Gymnasien und Gesamtschulen festzustellenden gra vierenden Defizite im Bereich von Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung verlangen den be troffenen Kolleginnen und Kollegen ein Übermaß an Aufwand ab, das kaum noch tragbar ist. Für die Kolle ginnen und Kollegen mit Kernfächern kommen zur Korrekturlast in aller Regel Klassenleitungen hinzu, durch die sie in besonderer Weise mit zeitaufwändi gen Organisations- und Beratungsaufgaben betraut sind. Der PhV fordert daher die Einrichtung eines zu sätzlichen zweckgebundenen Entlastungstopfs, der ausschließlich für Korrekturen reserviert ist. D er Philologenverband plädiert für eine radikale Streichung aller unnötigen Verwaltungsaufga ben und eine Konzentration auf das pädagogische Kerngeschäft. Für die Erledigung notwendiger admi nistrativer Arbeiten müssen Schulverwaltungsassis tenten eingestellt werden, die nicht auf die Lehrer stellen angerechnet werden. Ferner muss das Minis terium für Schule und Bildung die Lehrkräfte vor Ein führung neuer Projekte durch die Erarbeitung pra xistauglicher Musterkonzepte unterstützen, die ohne großen Aufwand von den Schulen übernom men werden können.

*Am Weiterbildungskolleg von 22 auf 20 Wochenstunden

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