Bildung aktuell 2/2024

Wofür wir stehen

ARBEITSPLATZ SCHULE – OHNE MANGELVERWALTUNG UND SANIERUNGSSTAU ■ Investitionsstau beseitigen ■ Zeitgemäße Technik, Lehrmittel und Sammlungen ■ Moderne Schulgebäude und Sportstätten

D ie Unterschiedlichkeit der Schulstandorte in Nordrhein-Westfalen und die große Anzahl an Schulgebäuden korrelieren mit einem fast un überschaubaren Maß an Heterogenität hinsichtlich des Gebäudezustandes und der Ausstattung der Schulen. Wo man mancherorts hochmoderne, durch dachte und lichtdurchflutete Schulgebäude vorfin det, verfügen anderen Schulgebäude nur über Ein fachverglasung und ihr Sichtbeton versprüht nach au ßen den Charme von Industriebauten. Noch breiter gefächert ist die qualitative Streuung im Bereich der digitalen Infrastruktur. Auch darf es nicht als selbst verständlich angenommen werden, dass Schulen über genügend und gut ausgestattete Fach- und Un terrichtsräume verfügen – von Lehrerarbeitsplätzen, die diesen Namen auch verdienen, einmal ganz zu schweigen. D ie wenig motivierende Wirkung, die das Lernen und Arbeiten in heruntergewirtschafteten Beton bunkern für Kolleginnen und Kollegen, aber auch für Schülerinnen und Schüler dabei mit sich bringt, kann dabei gar nicht groß genug eingeschätzt werden. Mancher Mangel wird durch großes Engagement von Schulleitungen, Kollegien und Eltern aufgefan gen und kompensiert und vielerorts scheinen die Ver antwortlichen immerhin auch die Zeichen der Zeit er kannt zu haben. F ür den PhV ist es vor dem Hintergrund dieser hier nur skizzenhaft umrissenen Problematik wichtig, dass im Sinne einer Gleichwertigkeit der Lebens- und

Arbeitsverhältnisse landesweit alle Schulen in einem bestmöglichen Zustand sind oder auf dem schnells ten Weg ertüchtigt und saniert werden sollten. Der Zustand von Schulgebäuden darf dabei kein Stand ortnachteil sein, bei dem finanzschwache Städte, Kreise und Kommunen auf der Strecke bleiben. Die unterschiedlichen Zuständigkeiten zwischen dem Land und den Schulträgern dürfen dabei kein Argu ment sein, um notwendige Sanierungen, Moderni sierungen und Neubauvorhaben auf die lange Bank zu schieben – der Handlungsdruck besteht vielerorts jetzt. D as in diesem Bereich bisweilen als Ausrede herangezogene Kompetenzgerangel sollte einer lösungsorientierten Pragmatik weichen, damit unse re Gymnasien, Gesamtschulen und Weiterbildungs kollegs in baulicher und sächlicher Hinsicht attraktive Arbeitsplätze bieten, in denen sich die Kolleginnen und Kollegen voll auf ihre herausfordernden Aufga ben konzentrieren können, ohne dass sie Angst ha ben müssen, dass der Putz von der Decke fällt. Auch dem absehbar wachsenden Raumbedarf im Kon text der Umstellung auf G9 wurde bis dato von Sei ten der Verantwortlichen nicht hinreichend Rech nung getragen. D abei muss eine dauerhafte Finanzierung von In standsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen ebenso gewährleistet sein, wie über die reine An schubfinanzierung hinaus gehende Investitionen in eine moderne technische und digitale Infrastruktur.

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