Bildung aktuell 2/2024

Wofür wir stehen

TATEN STATT WORTE – WERTSCHÄTZUNG AUCH FÜR UNS

■ Erhöhung der Stellenzulage für Sek-II-Lehrkräfte ■ Deutlich mehr Beförderungsstellen ■ Nein zur Einheitslehrkraft

D as Thema Lehrermangel bestimmt die media le Öffentlichkeit. Politische Lösungen kon zentrieren sich auf die Einstellung von Quer- und Seiteneinsteigern sowie Alltagshelfern für die Grundschulen, die monetäre Besserstellung von Pri mar- und Sek-I-Lehrkräften und eine Imagekampa gne. Die Überhänge an den Gymnasien, die wir bis 2026/27 bis zum Ausbau von G9 haben, werden da nach in einem deutlichen Lehrerunterhang mün den. A n Gesamtschulen existiert bereits jetzt ein teil weise dramatischer Lehrkräftemangel. Die offe nen Stellen können auch deshalb nicht besetzt wer den, da das Lehrpersonal in dieser Schulform nur zu 47 % aus Sek-II-Lehrkräften bestehen darf. Potenziel le Sek-II-Bewerber können somit nicht eingestellt werden und müssen sich teilweise jahrelang mit Be fristungen zufriedengeben. Bislang ist für Sek-II-Kol leginnen und -Kollegen weder spürbare Entlastung noch Wertschätzung vorgesehen. E ntlastungen schaffen und Wertschätzung zeigen, dies sind die Stichworte, die Lehrerinnen und Lehrer erwarten. Was kommt, sind dienstliche Maß nahmen, die noch größere Frustration bringen, Ein schränkungen der voraussetzungslosen Teilzeit und die Sorge um eine Abordnung gegen den eigenen Willen. Gerade an unseren Schulformen ist der Frust sehr groß, sogar Kündigungen sind keine Seltenheit mehr. D er PhV sieht die Lehrkräfte mit Verantwortung für das Abitur nicht ausreichend von der Politik gewürdigt und zu stark belastet. Für Wertschätzung

genügen keine warmen Worte, sie zeichnet sich durch Taten aus. W ir fordern zur Entlastung eine deutliche Erhö hung der Anrechnungsstunden mit einer fest geschriebenen, nicht verhandelbaren Entlastung für korrigierende Kolleginnen und Kollegen und eine weitere Entlastung für sonstige Aufgaben. Wir fordern eine monetäre Wertschätzung durch eine deutliche Erhöhung der Stellenzulage und signifikant mehr Be förderungsstellen nach A 14 und vor allem nach A 15. Z ur dauerhaften Attraktivierung des Lehrerberufs müssen dringend Maßnahmen greifen, die gerade auch die Sek-II Lehrkräfte motivieren, damit sie ihren Ansprüchen an guten Unterricht mit dem Ziel, ihre Schülerinnen und Schüler erfolgreich zu einem bun desweit vergleichbaren Abitur zu bringen, gerecht werden können. Bildung braucht mehr Zeit und Anspruch – Bildung braucht mehr Geld! D ie jeweiligen Schulformen stellen unterschiedli che fachliche und pädagogische Herausforde rungen an die Lehrkräfte. Dabei ist es nachvollzieh bar, an den unterschiedlichen Laufbahnen (2.1 geho bener Dienst/2.2 höherer Dienst) festzuhalten. Im Sinne des mehrgliedrigen Schulsystems, einer nach Schulformen differenzierten Lehrerausbildung und des Erhalts eines konkurrenzfähig bleibenden Bil dungssystems darf es zukünftig keinen Einheitsleh rer geben, der von Schulform zu Schulform hin und her geschoben werden kann. Dies trüge nicht zu Wertschätzung, sondern zu Entprofessionalisierung bei.

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